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Auvagan


Geschichte

Gründung

Die Stadt Auvagan wurde im Jahr 643 E.Z. von Flüchtlingen aus Orvolor gegründet. Um Mureiyas Herrschaft zu entgehen, hatten diese das Mondgebirge überschritten und sich am See Velemraia niedergelassen. Dort errichteten sie mit der Erlaubnis der Wassergeister, die im See lebten, eine kleine Siedlung. Da sie in den Bergen, die an den See grenzten, zahlreiche Edelsteine und ergiebige Erzadern fanden, wuchs die Siedlung rasch zu einer wohlhabenden Stadt heran, die mit jedem Jahrzehnt ihres Bestehens prächtiger wurde. Nachdem Mureiya gestorben war und Walgurmach Orvolor zurückerobert hatte, wurden Handelsbeziehungen zwischen der Stadt und dem Reich aufgenommen. Wenngleich der König von Orvolor keinen Anspruch auf die Ansiedlung erhob, galt Auvagan lange Zeit als Teil Orvolors.

Aufstieg zur Großmacht

Während Orvolor in den folgenden Jahrhunderten mehr und mehr verfiel, wuchs der Einfluss von Auvagan beständig an. So herrschte die Stadt bald über weite Landstriche im Süden bis nach Bornhel und über einen großen Teil des westlichen Niranach. Der Reichtum von Auvagan war überall bekannt und lockte auch bisweilen Räuber an, die von den Auvaganern jedoch stets mit aller Härte zurückgeschlagen wurden. Als der Adel nach dem Zweiten Bürgerkrieg von Orvolor aus Trinatia vertrieben wurde, fanden viel von dessen Angehörigen den Weg nach Auvagan, wo sie erneut nach der Macht greifen konnten. Sie gründeten den Kanzlerrat, der nach dem Vorbild des Rates der Sieben aus sechs Kanzlern und einem Erzkanzler bestand, der fortan für je sieben Jahre die Geschicke der Stadt bestimmen sollte.

Remuleas Herrschaft

Im Jahr 1133 E.Z. wurde eine Almar namens Remulea zur Erzkanzlerin von Auvagan gewählt. Da diese die Macht und den Wohlstand der Stadt beträchtlich mehrte, wurde sie schließlich zur Erzkanzlerin auf Lebenszeit ernannt. Mit den Jahren jedoch wuchs Remuleas Hochmut, sodass sie schließlich die Wassergeister des Velemraia verärgerte. Diese weissagten ihr, dass ein Kind, das am ersten Tag des neuen Jahres geboren wurde, ihre Herrschaft beenden würde. Daraufhin ließ Remulea alle Säuglinge töten, die an besagtem Tag das Licht der Welt erblickten. Einer jedoch entging ihr. Die folgenden Jahre verbrachte die Erzkanzlerin damit, den Einfluss Auvagans über die Reiche der Nachbarschaft mit Gewalt auszuweiten. So eroberte sie zahlreiche kleinere Reiche und Städte in Elarenia, Niranach und Rhunasur.

Geburt Erbariors

Ein junger Mann namens Xerónos gebot den Eroberungsfeldzügen Auvagans schließlich Einhalt. Dieser war eben jenes Kind, das dem Säuglingsmord entgangen war. In der Schlacht am Hasenfeld besiegte er die Truppen der Auvaganer und bezwang Remulea im Zweikampf. Als die Erzkanzlerin daraufhin nach Auvagan zurückkehrte, wurde sie dort von ihren eigenen Anhängern ermordet, ehe ein neuer Erzkanzler gewählt wurde. Xerónos, der nach seinem Sieg das Reich Erbarior gegründet hatte, schloss Frieden mit Auvagan. Der Fluss Bresill wurde als Grenze zwischen den beiden Reichen festgelegt und eine Weile wurde diese Grenze auch geachtet. Auvagan verlor zwar ein wenig an Einfluss, blieb aber die vorherrschende Großmacht an den Hängen des Mondgebirges.

Feindschaft mit Erbarior

Xerónos’ Urenkel Xeruan brach den Frieden, indem er den Bresill im Jahr 1270 E.Z. mit seinen Truppen überschritt und Auvagan angriff. Vor den Toren der Stadt kam es zur Schlacht, in der Xeruan fiel und sein Heer beinahe vollständig ausgelöscht wurde. Daraufhin zogen sich die Erbaren hinter den Fluss zurück, während Xeruans Bruder Rehuon versuchte, den Frieden mit Auvagan wiederherzustellen. Da auch die Auvaganer in der Schlacht schwere Verluste erlitten hatten, ging der Erzkanzler auf die Bedingungen der Erbaren ein. Als diese jedoch ihr Reich bis nach Theladien und Guilar ausdehnten, fühlte sich der Kanzlerrat bedroht. Da viele einen weiteren Angriff auf Auvagan befürchteten, kam der Erzkanzler dem Feind zuvor, indem er seinerseits den Bresill überschritt und die erbarische Hauptstadt Solmanad angriff. Zwei Jahre lang wurde die Stadt belagert, ehe sie fiel. Zwar gelang der erbarischen Königin Renipha die Flucht nach Theladien, doch fiel ihr ganzes Reich südlich der Amnua unter die Herrschaft Auvagans.

Krieg der Sieben Herrscher

Im Jahr 1333 E.Z. erreichte die Macht Auvagans ihren Gipfel, herrschte die Stadt doch über ganz Wulmanur, Rimalla, Ertanien, Elarenia, Niranach und einen großen Teil von Rhunasur. Bereits im folgenden Jahr fielen dann die Sieben Herrscher nach Wulmanur ein. Die nächsten drei Jahrzehnte waren geprägt von einem beständigen Abwehrkampf gegen die Truppen der Culmorier, die überall im Westen des Reiches Blut vergossen. Wohl hielten die Auvaganer dem Feind stand, doch kämpften sie gegen eine beständig wachsende Übermacht an. Erst als Arcios wiedererwachte und alle Völker zu den Waffen rief, wandte sich das Blatt. Auch der Erzkanzler entsandte seine Truppen in die entscheidende Schlacht. So trug Auvagan maßgeblich zum Sieg über die Sieben Herrscher bei.

Eroberung durch Erbarior

Durch den Krieg der Sieben Herrscher stark geschwächt, zog der Erzkanzler beinahe alle Truppen aus dem besetzten Erbarior zurück, um das Kernland seines Reiches zu schützen. Dadurch ermöglichte er es Helvetor, das erbarische Reich zurückzuerobern. Als der König von Erbarior jedoch im Jahr 1366 E.Z. versuchte, Auvagan zu unterwerfen, scheiterte er wie sein Vorgänger. Sein Nachfolger Xeromot zog sich hinter den Bresill zurück. In den darauffolgenden Jahren kamen die Kämpfe am Fluss nie ganz zum Erliegen, doch konnte weder Auvagan noch Erbarior einen Vorteil für sich erringen. Im Jahr 1412 E.Z. überschritt mit Xeruan dem Zweiten zum dritten Mal ein erbarischer König den Bresill. Die Dritte Schlacht von Auvagan war die heftigste. Schließlich wurde die Stadt belagert und erobert. Damit ging das Reich von Auvagan in Erbarior auf. Die Stadt wurde vom König geplündert, ihre Bewohner aller Rechte beraubt.

Hauptstadt Niranachs

Immer wieder kam es in den nächsten Jahren in Auvagan zu Aufständen, denen sowohl Xeruan als auch seine Tochter Xeraya zum Opfer fielen. Xerayas Schwester Chalomis, die nach dieser den Thron von Erbarior bestieg, stellte dann die Rechte der Auvaganer wieder her. Zudem gründete sie nach dem Vorbild des Kanzlerrates den Kronrat und stellte Auvagan dem Gesetz nach mit Solmanad gleich. Sie nahm auch den Titel der Erzkanzlerin an, um ihrem Herrschaftsanspruch auf die Stadt gerecht zu werden. Damit beendete sie die Feindschaft zwischen Erbarior und Auvagan. In der Folge setzte sie einen Fürsten von Niranach ein, der von Auvagan aus über das neue Fürstentum Erbariors herrschen sollte.

Jüngere Geschichte

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte blieb Auvagan neben Solmanad die zweitmächtigste Stadt von Erbarior. Das ganze Reich nahm Anteil an ihrem Reichtum und erblühte durch das Wissen, dass die Auvaganer im Laufe der Jahrhunderte gesammelt hatten. Die Könige von Erbarior hielten sich häufig in Auvagan auf, da sie die Schönheit der Stadt bewunderten. Im Ersten Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn nutzte Maranaon die Stadt als Zufluchtsort, nachdem die Aurokanisa weite Teile des westlichen Erbarior erobert hatten und Xerdon belagerten. Auch Regnadon schickte seine Familie nach Auvagan, um sie im Zweiten Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn vor den Aurokanisa zu bewahren.


Bevölkerung

Die Bevölkerung von Auvagan bestand vor allem aus den von den Orvolori abstammenden Auvaganern. Im Laufe der Jahrhunderte vermischten sich diese immer mehr mit den Linath, die aus dem Westen kamen, sodass die beiden Völker bereits bei der Eroberung durch Erbarior kaum noch auseinanderzuhalten waren. Auch einige Almári lebten in Auvagan.


Gesellschaft

Allgemein

Die Gesellschaft von Auvagan war stark von der Orvolors unter Evonya geprägt. Die Unterschiede zwischen gewöhnlichem Volk und Adel waren groß, doch hatte das Volk bereits zu Gründungszeiten der Stadt mehr Rechte als in den meisten anderen Reichen. Der Kanzlerrat bestand zwar durchwegs aus Adeligen, wurde aber doch vom Volk gewählt. Die Kanzler besaßen umfassende Befugnisse, der Erzkanzler herrschte beinahe wie ein König. Nach der Eroberung durch Erbarior nahm der Fürst von Niranach den Platz des Herrschers ein.

Gesetzgebung

Die Gesetzgebung lag in Auvagan in den Händen des Fürsten von Niranach. Die Auslegung dieser Gesetze oblag dagegen zumeist den von diesem bestimmten Beamten, bei denen es sich meist um niedrigere Adelige handelte.

Bildung

Bildung hatte in Auvagan und den von der Stadt abhängigen Gebieten stets einen gewaltigen Stellenwert. So gab es in Auvagan zahlreiche öffentliche Schulen, in denen Kinder lesen, schreiben und rechnen lernen, sich aber auch Wissen über die Geschichte des Reiches und der Stadt aneignen konnten. Dazu kamen höhere Schulen für Redekunst und verschiedene Wissenschaften. Auch eine Lehranstalt für Höhere Wissenschaften, in der Gelehrte ausgebildet wurden, gab es in Auvagan. Diese war jedoch zumeist den Kindern von Adeligen vorbehalten.

Streitkräfte

Stadtwache

Die Stadtwache von Auvagan unterstand dem Befehl des Fürsten von Niranach. Sie war für die Sicherheit innerhalb und außerhalb der Mauern Auvagans zuständig.

Bergwache

Die Bergwache war für die Sicherheit der zahlreichen Bergwerke in der Umgebung von Auvagan zuständig.

Seewache

Die Seewache war mehr eine Art Ehrenwache als eine ernst zu nehmende bewaffnete Truppe. Sie bestand zumeist aus den Kindern niedrigerer Adeliger und trug dafür Sorge, dass niemand die Ruhe der Wassergeister störte.

Glaube und Brauchtum

Da Auvagan eine Tochterstadt Orvolors war, herrschte bei den Bewohnern der Stadt der Glaube an die Wahren Götter vor. Auch das Brauchtum entsprach in den meisten Belangen dem von Orvolor. Manche Bräuche waren dagegen auch von den Linath übernommen worden.

Anlässe

Geburt

Nach dem Brauch von Orvolor wurden Neugeborene einer bestimmten Gottheit geweiht.

Hochzeit

Wie im Rest Erbariors fanden auch in Auvagan Hochzeiten meist im engsten Kreis der Familie statt. Adelige feierten dagegen oft große Fest, um ihren Reichtum zur Schau zu stellen. Zudem waren bei ihnen auch Zweckehen üblich, die in Erbarior für gewöhnlich verpönt waren.

Tod

Wie es der erbarische Brauch verlangte, wurden Tote auch in Auvagan in der Erde bestattet. Dazu gab es im Nordosten der Stadt weitläufige Grüfte und Grabgewölbe, die im Laufe der Jahrhunderte immer tiefer in die Hänge des Mondgebirges getrieben worden waren.

Feiertage

Tag des Versprechens

Am Tag des Versprechens im Frühling wurde der Gründung Auvagans gedacht und des Versprechens, das die Gründer den Wassergeistern des Velemraia gegeben hatten. An diesem Tag fuhr der Fürst von Niranach mit einem Boot auf den See hinaus, um den Wassergeistern eine Opfergabe aus Frühlingsblumen und Edelsteinen darzubringen.

Tag des Lichtes

Die Sommersonnenwende wurde in Auvagan mit einem prächtigen Festzug zu Ehren Enéras, der Göttin des Lichtes, begangen.


Wirtschaft und Handel

Der Reichtum Auvagans beruhte auf den zahlreichen Bergwerken, die im Umkreis der Stadt täglich Unmengen von Gold, Silber und Edelsteinen zutage förderten. Dort wurden auch immer wieder Amiráni gefunden. Darüber hinaus rühmte sich Auvagan der Kunstfertigkeit seiner Schmiede und Handwerker. Zudem war die Stadt ein beliebter Zufluchtsort für Künstler und Dichter. Auch fahrenden Händler verschlug es häufig nach Auvagan, fand man dort doch den schönsten Schmuck in diesem Teil der Welt.


Erwähnung

  • DWS: 90, 96, 154, 157
  • DEDV: 2, 25, 58, 60, 155, 157, 164, 191, 204-205, 218, 234, 239, 442
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