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Regnadon


Geschichte

Junge Jahre

Regnadon wurde im Jahr 2280 E.Z. als zweites Kind Reniras, der Königin von Erbarior, in Xerdon geboren. Als Prinz wuchs er im Königspalast von Solmanad auf, wo es ihm an nichts fehlte. Die besten Gelehrten des Reiches waren für seine Ausbildung zuständig. Von ihnen erfuhr er bereits in jungen Jahren vom Land Althaim, aus dem das Volk seiner Mutter stammte und das ein Teil Erbariors gewesen war, bis Statthalter Thirnon es an die Aurokanisa abgetreten hatte. Er hörte von den Taten Elveros, der Althaim einst erobert hatte, und nahm sich diesen zum Vorbild. Im Alter von dreizehn Jahren forderte der junge Regnadon die Herrschaft über Althaim von Gesandten aus Lau-Onn zurück. Freilich nahmen diese ihn nicht ernst und seine Mutter wies ihn scharf zurecht. Dies hinderte Regnadon jedoch nicht daran, weiterhin seinen Träumen von einer Rückeroberung Althaims nachzuhängen.

Machtergreifung

In seiner Jugend begann Regnadon Gleichgesinnte um sich zu scharen. Wieder und wieder sprach er seine Mutter auf Althaim an, doch wimmelte ihn diese stets ab, war sie doch um gute Beziehungen zu Lau-Onn bemüht. So erkannte Regnadon, dass es unter ihrer Herrschaft keine Rückeroberung geben würde. Auch seine ältere Schwester Reomis, die vor ihm in der Thronfolge stand, hielt sein Anliegen töricht. Dies trieb Regnadon dazu, einen Umsturz vorzubereiten, um selbst die Macht in Erbarior an sich zu reißen. Im Jahr 2300 E.Z. heiratete er die Fürstentochter Isteori aus Theladien, die ihm kurz darauf einen Sohn namens Reruan gebar. Da sein Erbe damit gesichert war, sah Regnadon seine Zeit gekommen. Er tötete seine Eltern, seine Schwester und auch seine Großeltern, um sich danach zum einundfünfzigsten König von Erbarior krönen zu lassen. Noch im selben Jahr wurden seine Zwillingstöchter Ainisare und Virisare geboren.

Sippenmord

Da Regnadon nun um seine unrechtmäßig erlangte Macht fürchtete, verwendete er das erste Jahr seiner Herrschaft darauf, alle Menschen in Erbarior ausfindig zu machen, die das Blut des Gründers Xerónos in sich trugen. Diese ließ er heimlich von den Arethéren töten. Damit machte er sich viele Adelsgeschlechter zum Feind, erreichte jedoch zugleich, dass er und seine Kinder die einzigen waren, die Anspruch auf den Falkenthron hatten. Erst als er seine Herrschaft gesichert sah, machte er sich daran, sein eigentliches Vorhaben in die Tat umzusetzen. Er befestigte die Ufer des Flusses Gralos und begann seine Truppen zu versammeln.

Kriegsbeginn

Als Regnadon sich dann stark genug wähnte, fiel er in Lau-Onn ein, das er bis zur Stadt Shinnebe im Sturm eroberte. In Shinnebe jedoch gebot ihm Yagun-Zoshin Einhalt. Der feindliche Feldherr schlug Regnadon unter großen Verlusten zurück und brachte diesem in der Schlacht im Zwielichtmoor eine bittere Niederlage bei. Dadurch erzürnt kehrte der König nach Xerdon zurück und verbrachte das nächste Jahr damit, alle waffenfähigen Männer aus dem ganzen Reich zusammenzuziehen. Schon bald jedoch griff er Lau-Onn erneut an und kämpfte dort drei Jahre lang vergeblich gegen Yagun-Zoshin.

Erste Siege

Schließlich begriff Regnadon, dass er auf geradem Wege keinen endgültigen Sieg erringen würde und änderte sein Vorgehen. Während er einen Teil seines Heeres in Lau-Onn zurückließ, führte er selbst den Rest südwärts nach Mosumar. Freilich waren die Almári in Agomitur wenig angetan davon, sein Heer vorbeiziehen zu sehen, doch drohte der König ihnen mit dem Schwert, sodass sie sich dann doch zurückhielten. Von Mosumar aus drang er in den Südwesten Lau-Onns ein, fiel seinen Feinden in den Rücken und zersprengte ihre Truppen. Daraufhin belagerte er Ata-Disha, die Hauptstadt von Lau-Onn, viele Wochen lang mit zunehmender Härte. Als die Stadt schließlich fiel, tötete Regnadon selbst Giden-Aioka, den König von Lau-Onn, und nahm dessen Platz auf dem Thron ein.

Rückschläge

Nachdem die Aurokanisa Yagun-Zoshin zu ihrem neuen König ernannt hatten, trat dieser die Flucht nach vorne an, indem er nach Erbarior einfiel. Dies kümmerte Regnadon wenig, doch wurden die Stimmen seiner Berater immer lauter, sodass er dann doch einen Teil seiner Truppen in die Heimat zurückführte, um Yagun-Zoshin Einhalt zu gebieten. Die nächsten Jahre verbrachte er damit, in Wulmanur zahlreiche Schlachten gegen die Aurokanisa zu führen. Dort lernte er die junge Bauerntochter Nirene kennen, in die er sich verliebte. Da er jedoch immer noch mit Isteori verheiratet war und mancher Anstoß an seiner Beziehung zu Nirene nahm, ließ er seine Gattin von den Arethéren töten, ehe er Nirene zur Frau nahm. Noch im selben Jahr gebar ihm diese einen Sohn namens Recalion. Währenddessen kamen die Aurokanisa Xerdon immer näher. Um seine Kinder fürchtend schickte Regnadon diese nach Auvagan, während er selbst in Xerdon blieb und wiederholt versuchte, den Feind zurückzuwerfen.

Wachsender Wahnsinn

Als Regnadon in Xerdon belagert wurde, kam ihm sein Erstgeborener Reruan zu Hilfe. Der Prinz durchbrach die Reihen der Feinde und befreite den König aus dessen misslicher Lage. Groß war Regnadons Stolz und von da an hatte er nur noch Augen für Reruan. Er hielt so große Stücke auf seinen Sohn, dass er diesem den Oberbefehl über die erbarischen Truppen übergab und selbst nur noch selten das Schlachtfeld suchte. Stattdessen verbrachte er nun viel Zeit in Xerdon, wo er mehr und mehr dem Wahn verfiel. Seine Gattin Nirene bemerkte dies und stellte ihn zur Rede. Im Streit erschlug Regnadon sie, nur um kurz darauf Jalani, die Fürstin von Wulmanur, zur Ehe zu zwingen.

Gipfel der Macht

Nachdem Reruan nicht nur Yagun-Zoshin, sondern auch dessen Nachfolger Kiruki-Fyro getötet und einen Großteil von Lau-Onn erobert hatte, erklärte Regnadon sich zum König von Erbarior und Althaim. Dass der Krieg noch lange nicht vorüber war, kümmerte ihn wenig, sah er die Aurokanisa doch nicht mehr als die Bewohner eines feindlichen Reiches an, sondern nur noch als eine Bande von Aufständischen. Gelegentlich reiste er nach Ata-Disha, das er zu seinem zweiten Sitz erklärt hatte, zumeist jedoch blieb er in Xerdon.

Reruans Tod

Als Reruan im Jahr 2333 E.Z. in Nyolasa den Tod fand, war Regnadon außer sich. Sein Wahnsinn wuchs so weit, dass er schließlich sogar seinem Sohn Recalion die Schuld an Reruans Tod gab. Als dieser mit Jalanis Hilfe aus Xerdon floh, sah er sich in seiner Vermutung bestätigt und schickte ihm Arethéren hinterher, die ihn töten sollten. Doch Recalion entkam mit zwei Vertrauten nach Vanrania, wo sein Vater ihn nicht erreichen konnte. Groß war da Regnadons Wut. Einzig seine Zwillingstöchter waren ihm geblieben, weigerte sich seine Gattin doch, ihm ein weiteres Kind zu gebären. Da Ainisare und Virisare zu dieser Zeit bereits dem Blutschattenkult angehörten, nutzten sie ihre Fähigkeiten, um Einfluss auf ihren Vater auszuüben und dessen Wahnsinn noch zu steigern.

Zerrütteter Geist

Bald sah Regnadon überall Feinde in den eigenen Reihen. Er hörte Stimmen und befahl unsagbare Gräueltaten – sowohl gegen den Feind wie auch gegen sein eigenes Volk. Den Königspalast verließ er nur noch heimlich – meist mitten in der Nacht, um in der Stadt fragwürdigen Vergnügen nachzugehen, die ihn seinen Wahn für kurze Augenblicke vergessen ließen. Währenddessen führten seine Hauptleute den Krieg mit Lau-Onn weiter. In seinem Verfolgungswahn konnte Regnadon Wirklichkeit und Einbildung bald nicht mehr unterscheiden. Zwar meldeten seine Spitzel ihm, dass sein Sohn Recalion heimlich aus Vanrania zurückgekehrt sei und Verbündete um sich schare, doch kümmerte Regnadon dies nicht. In seinem Palast, umgeben von seinen Töchtern, fühlte er sich unangreifbar.

Sturz

Als Recalion im Jahr 2342 E.Z. tatsächlich mit seinen Verbündeten in den Königspalast eindrang, ließ Regnadon zu, dass seine Töchter seine Gattin töteten, um einen mächtigen Blutzauber zu wirken. Doch Ainisare und Virisare konnten ihren Halbbruder nicht aufhalten. Ainisare starb und Virisare ergriff schwer verletzt die Flucht, ehe Recalion seinen Vater zu einem letzten Gespräch stellte. Selbst als er dann tatsächlich von Feinden umringt war, sah Regnadon seine Niederlage nicht ein. Er verhöhnte, verspottete und beschimpfte seinen Sohn, bis dieser ihm die Krone entriss und ihn in ein tiefes Verlies werfen ließ.

Letzte Jahre

Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Regnadon in einer lichtlosen Zelle im Kerker von Xerdon. Dort gab er sich voll und ganz seinem Wahnsinn hin, hielt er sich doch immer noch für den unbesiegten König von Erbarior und Althaim. Vier Jahre verbrachte er dort. Einzig sein Sohn besuchte ihn dort und versuchte vergeblich, ins Gespräch mit ihm zu kommen. Dort starb Regnadon im Jahr 2346 E.Z. im Alter von sechsundsechzig Jahren am Schönen Tod, den ein gedungener Meuchelmörder in sein Abendmahl gemischt hatte. Dieser war von einer erbarischen Adelsfamilie angeheuert worden, die viele Angehörige an den Wahnsinn des Königs verloren hatte. Trotz all seiner Untaten wurde Regnadon im Palastgarten an der Seite seiner Ahnen bestattet.


Persönlichkeit

In seiner Jugend war Regnadon sehr ehrgeizig. Er träumte stets vom Ruhm und den Taten vergangener Zeitalter und sehnte sich danach, durch ebensolche Taten Ruhm zu erlangen. Gewissen kannte er schon damals keines, bereitete es ihm doch keinerlei Schwierigkeiten, jeden – ob Familie oder Fremden – zu töten, der ihm im Weg stand. Bei all seiner Bosheit und Grausamkeit war Regnadon aber auch gerissen, sodass er zu Beginn des Zweiten Krieges zwischen Erbarior und Lau-Onn einige Siege durch seine Klugheit errang. Im Laufe seines Lebens setzte sich seine Grausamkeit immer mehr durch und wandelte sich in Wahnsinn. Oftmals beging er Gräuel nur mehr des Gräuels wegen, nicht um etwas damit zu erreichen. Zudem litt er in den späteren Jahren seines Lebens an einem Verfolgungswahn, der ihn unberechenbar werden ließ. Nur seine beiden Töchter waren in seiner Gegenwart noch sicher. Bis zu einem gewissen Grad lenkten sie seine Schritte sogar.


Erscheinung

In seiner Jugend war Regnadon ein ansehnlicher Mann. Er war groß und schlank, hatte lockiges, blondes Haar und helle grüne Augen. Als der Wahnsinn mehr und mehr Besitz von ihm ergriff, wurde er mager und kümmerte sich kaum noch um sein Äußeres. Sein Haar ergraute vor der Zeit, seine Augen verloren ihren Glanz, seine Haut wurde blass wie Milch. Dadurch wurde Regnadon zu einer unheimlichen Erscheinung. Sein irrer Blick reichte oft aus, um sogar erfahrenen Kriegern Angst einzujagen.


Erwähnung

  • DWS: 90, 92, 98
  • DEDV: 139, 157, 209, 212, 257, 349, 453-454, 466, 471, 532, 539, 541
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