In vielerlei Hinsicht stich »Das Schwert der Vorväter«, der vierte Teil meiner »Die Winde des Schicksals«-Reihe zwischen den anderen Bänden hervor. Nicht nur, dass das Buch die zweite Hälfte der Erzählung einleitet und alles davor praktisch als überlanger Prolog gesehen werden kann, löst sich die Handlung von allem los, was bisher geschah. Der Herr der Finsternis und die Offenbarung des Orleas – die Handlungsfäden, die die Geschichte zusammenhielten – treten in den Hintergrund und werden zu bloßen Nebenerzählungen.
Doch warum eigentlich? Freilich war dies keine spontane Entscheidung, die ich während des Schreibprozesses traf. Als ich vor vielen Jahren damit begann, ernsthaft an meinem ersten Buch zu arbeiten, notierte ich mir nebenbei bereits Ideen für den groben Verlauf der gesamten Geschichte. Für den vierten Teil gab es da nicht viel zu sagen, außer: »Naron und seine Freunde gelangen in ein fernes Land jenseits des Meeres.«
Was in diesem fernen Land geschehen sollte, wusste ich zunächst noch nicht, wohl aber, dass meine Charaktere auf jeden Fall dorthin gelangen würden. Aus einer Laune heraus entschied ich dann später, Narons Herkunft, die bereits zu Beginn des ersten Buches thematisiert wird, mit diesem ungewollten Ausflug zu verbinden. Doch das war ursprünglich nicht der eigentliche Grund für die Reise nach Anotur. Vielmehr sah ich die Notwendigkeit, meine Charaktere aus dem unmittelbaren Einflussbereich des Herrn der Finsternis zu entfernen, da sie zur gegebenen Zeit noch nicht bereit dazu waren, sich dem großen Bösen zu stellen. Am Tiefpunkt ihrer Bemühungen angekommen, brauchten sie einen Ort, an dem sie wachsen, sich beweisen und sich charakterlich weiterentwickeln konnten.
In den ersten Überlegungen war es sogar der Herr der Finsternis selbst, der Naron und seine Gefährten in das Land jenseits des Meeres verbannte. Dieses Element führte ich dann nicht weiter aus, wollte ich doch unter keinen Umständen den Anschein erwecken, der Herr der Finsternis hielte seine Gegenspieler für eine ernstzunehmende Bedrohung. So waren es dann der Zufall oder die Winde des Schicksals, wenn man so will, die Naron und seine Gefährten nach Anotur brachten.
Doch nicht nur die Helden der Geschichte benötigten Platz und Zeit, sich zu entfalten. Ebenso wollte ich dem Herrn der Finsternis durch die Abwesenheit seiner Gegenspieler die Möglichkeit geben, seinen Einfluss auf die Welt auszuüben. Das Land, in das Naron und den anderen im fünften Teil der Reihe zurückkehren sollten, sollte ein verändertes, ganz und gar der Dunkelheit anheimgefallenes ohne jede Hoffnung sein.
So kam die Reise in das ferne Land beiden Seiten und nicht zuletzt dem Fluss der Erzählung selbst zugute. Was dort dann geschah, mag anderswo ausgeführt werden …