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Dewodios


Geschichte

Entstehung

Die Stadt Dewodios entstand im Laufe des siebzehnten Jahrhunderts des Eisernen Zeitalters auf dem heiligen Berg der Vanrier. Da sich Silvena, die erste Großkönigin von Vanrania, dort niedergelassen hatte, gab es viele, die in ihrer Nähe leben wollten. Bäume wurden nur gefällt, wenn es tatsächlich notwendig war. Die Gebäude der Stadt wurden zumeist aus Stein erbaut. So entstand um den Palast der Großkönigin herum eine kleine Siedlung, die innerhalb weniger Jahrzehnte zu einer ansehnlichen Stadt heranwuchs. Als Silvena starb, lebten bereits mehr als tausend Menschen in Dewodios. Unter den folgenden Großköniginnen wurde die Stadt immer weiter ausgebaut. Da es vielerlei Künstler aus allen sechs Reichen Vanranias dorthin verschlug, wurde Dewodios selbst zum Kunstwerk.

Hauptstadt von Vanrania

Wenngleich Dewodios die Gipfelebene des Berges unter Großkönigin Enylene noch lange nicht ausfüllte, wurde bereits zu deren Zeiten ein Stadttor an der Brücke erbaut, die auf den Berg führte. Zudem ließ Enylene dieses Tor durch eine gepflasterte Straße mit ihrem Palast verbinden. Etwa zur selben Zeit begannen die Untertanen der Großkönigin auch das Tal am Fuße des Berges zu besiedeln und dort Ackerbau zu betreiben, um die Bedürfnisse der Hauptstadt zu befriedigen. Dreihundert Jahre später hatte Dewodios unter Großkönigin Elaphoris dann größte Ausdehnung erreicht. Zwar gab es auf dem Gipfel des heiligen Berges immer noch freie Flächen, doch waren diese mit Bäumen und Sträuchern bewachsen, die auf Befehl der Großkönigin von niemandem gefällt werden durften.

Jüngere Geschichte

Über die Jahrhunderte blieb Dewodios die Hauptstadt Vanranias und der Sitz der Großkönigin. Als Raruonor nach dem Zweiten Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn das Reich öffnete, wurde auch Dewodios an das neu erbaute Straßennetz angeschlossen und damit häufiger von Fremden besucht. Das Leben in der Stadt blieb jedoch beschaulich und nur wenige Auswärtige ließen sich dort nieder.


Bevölkerung

Die Bewohner von Dewodios waren fast alle Vanrier. Nach der Öffnung des Reiches durch Raruonor lebten einige wenige Linath und Auswanderer aus Litenóa in der Stadt. Ansonsten gab es keine nennenswerten Minderheiten.


Gesellschaft

Allgemein

Die Gesellschaft von Dewodios war bunt durchmischt. Die Grenze zwischen Adel und gewöhnlichem Volk waren verschwimmend, doch waren alteingesessene Familien angesehener als jene, die erst seit wenigen Jahrzehnten in der Stadt lebten. Im Großen und Ganzen lebten die Bewohner von Dewodios jedoch in friedlicher Eintracht miteinander. Auch Gäste von auswärts waren gerne gesehen.

Gesetzgebung

Dewodios und das Umland der Stadt unterstanden als einziger Teil Vanranias der Großkönigin allein. Diese erließ die Gesetze und sprach Recht, während die Könige der anderen Reiche keine Macht über die Hauptstadt hatten.

Bildung

Schon zu Silvenas Zeiten war Bildung für die Einwohner von Dewodios von großem Wert. So schon die erste Großkönigin dafür, dass eine Schule gebaut wurde, als die Siedlung vor ihrem Palast gerade erst zu gedeihen begonnen hatte. Dieser Schule folgten im Laufe der Jahrhunderte etliche weitere. Neben Grundschulen, die Allgemeinbildung und Kenntnisse wie Lesen, Schreiben und Rechnen vermittelten, gab es auch eine weiterführende Schule für Kunst und eine für Wissenschaften. Zudem gab es in Dewodios eine Heilerschule der Grünmäntel und die Höhere Lehranstalt für Künste, in der vor allem Sänger und Maler ausgebildet wurden.

Streitkräfte

Stadtwache

Die Stadtwache von Dewodios war für die Sicherheit innerhalb der Mauern verantwortlich. Zudem oblag ihr die Bewachung des Stadttores. Die Stadtwache war nicht sonderlich groß oder gut ausgestattet, da es in Dewodios nur selten notwendig war, Streit mit Waffengewalt zu schlichten.

Palastwache

Die Palastwache war dem Waffenmeister der Großkönigin unterstellt und für die Sicherheit der Bewohner des Palastes zuständig. Ein wenig besser ausgerüstet als die Stadtwache war auch sie nicht sonderlich zahlreich.

Glaube und Brauchtum

Wie im Rest von Vanrania wurden auch in Dewodios fast ausschließlich die Wahren Götter und vor allem Lauréa und die Dimisor Vuna verehrt. Dazu kam zahlreiche kleinere Waldgottheiten und Waldgeister, wie jene von denen Silvena abstammte. Diese Verehrung schlug sich auch im Brauchtum der Bewohner von Dewodios nieder. Bäume aller Art wurden hochgeschätzt und nur selten gefällt. Das Stadttor und die meisten Haustüren waren mit den Augen von Wildkatzen bemalt, da deren Blick als Schutz vor Unheil galt.

Anlässe

Geburt

Wie überall in Vanrania wurden neugeborene Kinder auch in Dewodios auf die Wurzeln eines Baumes gelegt und diesem geweiht. Während die meisten Stadtbewohner zu diesem Zweck ins Tal hinabstiegen, gab es auch jene, die Bäume innerhalb der Mauern für diesen Brauch erwählten.

Tod

Da Tote in Vanrania meist in der Erde bestattet wurden, gab es in Dewodios große Grabgewölbe, die sich im Norden der Stadt in den Boden des heiligen Berges gruben. Am Rand der Gipfelebene führte dort eine Treppe in die Tiefe, wo es Tausende von Gräbern und Gruften gab. Die Großköniginnen hatten ein eigenes Grabgewölbe unterhalb ihres Palastes.

Krönung der Großkönigin

Starb eine Großkönigin, musste ihre jungfräuliche Erbin im Beisein der Könige der sechs Reiche die Rinde der Heiligen Weide im Garten des Palastes berühren. Wenn diese im nächsten Frühjahr goldene Blüten trug, wurde die Erbin zur Großkönigin gekrönt. Die Könige schworen daraufhin, ihrem Urteil zu folgen. Danach trat die Großkönigin mit einer Rede vor das Volk. Oftmals eröffnete sie damit auch ein Fest, an dem ganz Dewodios teilhaben durfte.

Feiertage

Vunas Erwachen

Am ersten Tag des Jahres wurde in Dewodios der Beginn des Frühlings mit einem Umzug in farbenfrohen Gewändern gefeiert.

Tag des Lichtes

Die Sommersonnenwende wurde wie in den meisten Gebieten, in denen die Wahren Götter verehrt wurden, auch in Dewodios mit einem Fest zu Ehren der Lichtgöttin Enéra begangen.

Tag der hohen Künste

Am Tag der hohen Künste im Spätsommer wurden die Abgänger der Höheren Lehranstalt für Künste mit einem großen Fest verabschiedet. Dabei traten die besten Sänger und Sängerinnen des Jahrganges in einem Wettstreit gegeneinander an.

Tag der Farben

Am Tag der Farben im Herbst dankten die Bewohner von Dewodios der Göttin Lauréa für den Reichtum des Waldes.


Wirtschaft und Handel

Nach der Öffnung des Reiches durch Raruonor wurde Dewodios durch seine Lage in der Mitte der sechs Reich ein Knoten des Handels in Vanrania. Vor allem Künstler und Kunstliebhaber schätzten die Stadt sehr, galt sie doch als beliebter Umschlagort für Kunstwerke aller Art. Die Feldfrüchte, die im Tal um den heiligen Berg gediehen, dienten zum größten Teil der Versorgung der Stadt und wurden nur selten nach auswärts verkauft. Einzig der Wein, der an den Hängen des Berges wuchs, fand bisweilen seinen Weg in fremde Länder.


Erwähnung

  • DWS: 93-94
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