Übersicht

Raruonor

auch bekannt als: Fen-Kyra


Geschichte

Junge Jahre

Raruonor wurde im Jahr 2289 E.Z. als Sohn Silvaneas, der Großkönigin von Vanrania, und deren Gatten in Dewodios geboren. Da er als männliches Kind der Großkönigin keinerlei Pflichten hatte, verbrachte er im Palast seiner Mutter eine recht unbeschwerte Kindheit. Schon im alter von sieben Jahren begleitete er die Großkönigin häufig auf Reisen, wann immer sie die Hauptstadt verließ. Zudem liebte er es, seiner Mutter dabei zuzusehen, wenn sie Recht sprach. Als im Jahr 2299 E.Z. Raruonors Schwester Raruvira geboren wurde, war die Freude im Königshaus groß, galt damit doch die Erbfolge als gesichert. Der zehnjährige Raruonor liebte seine Schwester über alles und kümmerte sich rührend um sie. Das Wissen, das er durch die Reisen mit seiner Mutter erworben hatte, gab er mit Freuden an Raruvira weiter.

Stellvertreter der Mutter

Im Jahr 2314 E.Z. stürzte Raruonors Mutter bei einem Ausritt vom Pferd. Zwar überlebte sie diesen Unfall, doch war ihr Verstand von da an wirr und für die Herrschaft nicht mehr geeignet. Da Raruvira erst fünfzehn Jahre alt war und sich kaum um die Belange des Reiches kümmerte, übernahm Raruonor einstweilen die Pflichten seiner Mutter, während diese mehr und mehr in ihrem Wahn versank. Zugleich versuchte er, seine Schwester auf die Führung des Reiches vorzubereiten, doch ließ diese sich nicht dafür begeistern. Groß war dann das Entsetzen aller, als Raruvira im Jahr 2322 E.Z. den jungen Adeligen Salmunt heiratete und damit als Erbin der Großkönigin ausschied. Währenddessen tat Raruonor weiterhin sein Bestes, um das Reich zusammenzuhalten.

Erster Großkönig von Vanrania

Als Silvanea im Jahr 2325 E.Z. starb, gab es zum ersten Mal seit Jahrhunderten keine geeignete Erbin für den Thron der Großkönigin. Während sich die Könige der sechs Reiche tagelang in Dewodios berieten, tat Raruonor weiterhin seine Pflicht. Seiner Gewissenhaftigkeit wegen erlaubten ihm die Könige dann als erstem Mann, die Heilige Weide zu berühren und sich damit als Erbe seiner Mutter anzubieten. Da die Weide im darauffolgenden Frühjahr goldene Blüten trug, wurde Raruonor tatsächlich zum ersten Großkönig von Vanrania gekrönt. Noch im selben Jahr heiratete er die um elf Jahre jüngere Alanaris, die ihm zuvor als Beraterin treu zur Seite gestanden hatte.

Lehrer Recalions

Als Großkönig führte Raruonor das Werk seiner Vorgängerinnen fort und herrschte im Frieden über Vanrania, während er sich aus den Belangen anderer Reiche heraushielt. Im Jahr 2333 E.Z. wurde dann sein Sohn Rarinos geboren. Etwa zur selben Zeit traf er bei einer Reise durch die Wälder auf den jungen Prinzen Recalion, der vor seinem Vater, dem erbarischen König Regnadon, nach Vanrania geflohen war. Er nahm diesen bei sich auf und lehrte ihn viel von dem, was er einst über die Führung eines Reiches gelernt hatte. Dies führte dann auch dazu, dass Recalion nach Erbarior zurückkehrte, um seinen wahnsinnigen Vater zu entmachten.

Öffnung des Reiches

Als Recalion den Zweiten Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn beendet hatte und zum König von Erbarior gekrönt worden war, entschloss Raruonor sich dazu, Vanrania nach außen hin zu öffnen, um die Freundschaft zwischen Erbarior und Vanrania zu vertiefen. Mit Recalions Hilfe ließ er zahlreiche Straßen errichten, die die größeren Städte Vanranias miteinander und mit der Außenwelt verbinden sollten. Durch den dadurch aufblühenden Handel mit nah und fern wuchs der Wohlstand der Reiche Vanranias unter Raruonors Herrschaft. Umso beliebter war der Großkönig dadurch auch bei seinem Volk.

Geburt der Erbin

In dieser Zeit der Erneuerung wurde Raruonors Tochter und Erbin Sagila geboren. Groß war die Freude des Großkönigs, wenngleich sie von Trauer überschattet war, starb seinen Gattin Alanaris doch bei der Geburt. Um über diesen Verlust hinwegzukommen, stürzte Raruonor sich in seine Arbeit und verbrachte nur wenig Zeit bei seinen Kindern in Dewodios. Erst im Jahr 2349 E.Z. kehrte er endgültig dorthin zurück, nachdem der Ausbau der Straßen beinahe vollendet war. Dort empfing er dann Recalions schwangere Gattin Osélia und deren jungen Sohn Rexian, die der König von Erbarior nach Vanrania geschickt hatte, um sie vor dem Dritten Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn zu bewahren.

Friedensstifter

Die nächsten Jahre verbrachte Raruonor damit, seine Tochter zu einer würdigen Erbin zu erziehen. Auch Rexians Ausbildung nahm er sich an. Er lehrte beide die Kunst des Herrschens und sorgte dafür, dass auch Osélia und deren neugeborenes Kind Reméa in Dewodios ein schönes Leben hatten. Oftmals suchten seine Gäste ihn auf und sprachen mit ihm über ihre Sorgen bezüglich des Krieges. Dies führte schließlich dazu, dass Raruonor sich im Jahr 2356 E.Z. entschloss, den Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn zu beenden. Dazu ritt er mit einem kleinen Gefolge aus und stellte sich zwischen die verfeindeten Heere, um sie zum Gespräch zu zwingen. Auf diese Weise gelang es ihm tatsächlich, Frieden zwischen Erbarior und Lau-Onn zu stiften.

König des Friedens

Durch seine Rolle bei der Beendung des Krieges erwarb Raruonor sich großes Ansehen über die Grenzen seines Reiches hinaus. Nicht wenige nannten ihn fortan den König des Friedens. Zahlreiche Gesandtschaften aus aller Herren Länder reisten zu ihm nach Dewodios, um seinen Rat zu erbitten, den Raruonor auch gerne gab. Als er dann vom Tod Recalions im Kampf gegen die Mursogi und Rexians Entführung erfuhr, war er zutiefst betrübt, doch sah er keinen Einlass, in die Geschehnisse in Erbarior einzugreifen.

Einfall des Knochenvolkes

Im Winter des Jahres 2365 E.Z. begannen sich die Überfälle des Knochenvolkes auf den Osten Vanranias zu häufen. Mehrmals entsandte Raruonor vergeblich Boten nach Demenia, um Frieden mit den Eindringlingen zu schließen. Als ihn sein Sohn zu kriegerischen Maßnahmen überreden wollte, kam es zum Streit. Daraufhin zog Rarinos allein los, um mit Söldnern gegen das Knochenvolk zu kämpfen. Wohl sah auch Raruonor bald ein, dass es mit diesem Feind keinen Frieden geben würde. Dennoch gab er seine Bemühungen nicht auf, war er doch nicht gewillt, in den Krieg zu ziehen.

Friedensfest in Dewodios

Im Herbst des Jahres 2366 E.Z. lud Raruonor die Herrscher der umliegenden Reiche unter dem Vorwand eines Friedensfestes nach Dewodios ein. Dort versuchte er, ein Bündnis zwischen allen Anwesenden auszuhandeln, das nicht nur den gemeinsamen Wohlstand aller mehren, sondern auch die Bedrohung durch das Knochenvolk und andere Feinde von außen mindern sollte. Infolgedessen geriet Raruonor erneut mit seinem Sohn aneinander. Schließlich griff dieser mit der Hilfe seiner Söldner und der Mursogi nach der Macht. Um seinen Gästen die Flucht zu ermöglichen, blieb Raruonor zurück und stellte sich zum ersten Mal in seinem Leben mit dem Schwert in der Hand einem Kampf, in dem er dann den Tod fand.


Persönlichkeit

Raruonor war ein gütiger und gewissenhafter Herrscher. Er war stets um das Wohl aller bemüht, weigerte sich jedoch stur, kriegerische Maßnahmen zu ergreifen. In seinen Augen war der Friede das Maß aller Dinge. Dass jemand anders dachte, war ihm unbegreiflich. Er war überzeugt davon, dass jede Auseinandersetzung mit Worten beigelegt werden konnte. Raruonor verabscheute den Krieg so sehr, dass er allen verbot, in seiner Gegenwart Waffen zu tragen.


Erscheinung

Raruonor war ein vom Alter gebeugter Mann mittlerer Größe. Er hatte einen langen, schneeweißen Bart und ebenso lange Haare. Seine Augen waren von einem leuchteten Grün. Als Großkönig trug er meist eine Krone aus silbernen Blättern und weite, von Silber durchwirkte grüne Kleidung.


Besondere Fähigkeiten

Raruonor war ein begabter Redner, der mit seinen Worten fast jeden in seinen Bann ziehen konnte. Neben der Sprache der Händler sprach er die der Gelehrten fließend und verstand auch Draca. Zudem besaß Raruonor umfangreiches Wissen über Sagen und Geschichte.


Erwähnung

  • DWS: 92-94
  • DLDD: 148-150, 152, 156-157, 163, 166, 173-174, 177, 191, 194-195, 197-201, 203-204, 206-208, 216-217, 219-222, 224-225, 231, 233, 236, 238-240, 243-244, 250-251, 255-259, 263, 268, 270-271, 276-290, 292-294, 299, 321, 327, 330, 365, 386, 426, 442-443, 473, 489, 608, 613
Inhalt