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Aurokanisa

auch bekannt als: Onner


Geschichte

Besiedlung Aurokas

Die Aurokanisa waren ein Volk, das ursprünglich aus dem fernen Osten Losias stammte. Bereits im Kupfernen Zeitalter wanderten sie an der Nordküste des Festlandes entlang nach Westen, wo sie sich in den Landen niederließen, die später Auroka genannt wurden. Dort kamen sie mit den fünf Drachengöttern in Berührung. Diese lehrten die Aurokanisa, wie sie in den kargen Landen am nördlichen Meer überleben konnten. Als die Drachengötter verschwanden, blieb Auroka bestehen. Wann immer es in der Folge einen Drachen dorthin verschlug, wurde er von den Aurokanisa als heiliges Wesen verehrt. Im Laufe des Silbernen Zeitalters fiel Auroka unter die Herrschaft Voréos’, doch leisteten die Aurokanisa dem Herrn der Finsternis und dessen Dienern erbittert Widerstand. So kämpften sie, wie viele andere Völker auch als Teil des Sternenbundes in der Schlacht am Umcalorion gegen ihn.

Spaltung des Volkes

Im Eisernen Zeitalter ging das Leben der Aurokanisa frei von Voréos’ Herrschaft weiter wie zuvor. Etwa um das Jahr 1360 E.Z. kehrte dann unerwartet Fen-Asiru, der höchste der fünf Drachengötter, nach Auroka zurück und ließ sich dort nieder. Die Aurokanisa ehrten ihn und dienten ihm, doch war er dem Bösen verfallen und missbrauchte seine Macht. So kam es im Jahr 1899 E.Z. zur Spaltung des Volkes, als ein Teil der Aurokanisa sich gegen Fen-Asirus Herrschaft auflehnte. Ein Bürgerkrieg entbrannt, infolgedessen alle, die nicht treu zu Fen-Asiru gestanden hatten, aus Auroka verbannt wurden. Dreizehn Häuser führten diese Verbannten an, die viele Jahrzehnte lang durch die Lande des Nordens irrten, um eine neue Heimat zu finden. Wo immer sie sich niederzulassen versuchten, stießen sie auf Widerstand. Auf ihrem Weg kämpften sie gegen die Ungeheuer, die im Westen Losias lebten, und gegen die Mursogi im Osten.

Gründung Lau-Onns

Im Jahr 2049 E.Z. ließen sich die verbannten Aurokanisa in Althaim nieder, das damals noch ein Teil von Erbarior war. Von dort wurden sie von Marantor, dem Sohn der Königin von Erbarior, wieder vertrieben. Da sie jedoch nicht gewillt waren, erneut umherzuwandern, drangen sie fünf Jahre nach ihrem ersten Versuch erneut nach Althaim ein. Fünf Jahre lang kämpften sie erbittert um jeden Fußbreit Boden, bis Marantor den Rückzug antrat. Daraufhin gründeten die Aurokanisa auf dem Boden Althaims das Königreich Lau-Onn, das sogleich in einen Krieg mit Erbarior verwickelt wurde. Siebenundzwanzig Jahre dauerte dieser Krieg, doch letzten Endes konnten die Aurokanisa ihr Anrecht auf Lau-Onn durchsetzen. Von da an lebten sie in ihrem neuen Königreich, dessen Grenzen zunächst nur wenite von ihnen verließen. Manche siedelten sich auch in Argurlond an, da dort einer der letzten Drachen lebte.

Jüngere Geschichte

Wenngleich die Aurokanisa von Lau-Onn um gute Beziehungen zu ihren Nachbarn bemüht waren, kam es immer wieder zu Streitigkeiten. Im Zuge des Heiligen Krieges eroberten sie Amrian und das Tal der Emra, doch ließen sich dort nur wenige von ihnen nieder. Die meisten von diesen Siedlern kehrten nach Lau-Onn zurück, nachdem Molvon Amrian hundert Jahre später zurückerobert hatte. Zwei weitere Kriege trübten das Verhältnis der Aurokanisa zu Erbarior, doch als diese geschlagen waren, versuchten beide Reiche miteinander auszukommen. Die Aurokanisa, die in Auroka geblieben waren, dienten indessen weiterhin Fen-Asiru, für den sie gelegentlich Krieg gegen benachbarte Völker führten.


Erscheinung

Aussehen

Die Aurokanisa waren für gewöhnlich etwas kleiner als Angehörige der meisten anderen Völker. Sie hatten feine Gesichtszüge und schmale, meist braune Augen, die ihnen ein katzenhaftes Aussehen verliehen. Ihre Haut war blass, ihr Haar dunkelbraun oder schwarz.

Kleidung

Die meisten Aurokanisa trugen zweckmäßige Kleidung in kalten Farben wie blau, grün oder grau. Je nach Wohlstand war diese Kleidung mit aufwändigen Verzierungen versehen, die den Stand ihres Besitzers hervorheben sollte.


Gesellschaft

Allgemein

Die Gesellschaft der Aurokanisa war stark von Familienzugehörigkeiten geprägt, die durch einen gemeinsamen Hausnamen hervorgehoben wurden. Kinder trugen stets den Hausnamen ihrer Mutter. Jahrhundertelange Freundschaften oder Feindschaften verbanden die einzelnen Familien miteinander und bestimmten den Alltag der Aurokanisa. In Lau-Onn herrschten dreizehn große Familien und zahlreiche kleinere. Auch in Auroka gab es mächtige und weniger mächtige Familien. Die Ehre des Hauses war bei allen sehr wichtig. Wurde sie verletzt, führte dies nicht selten zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Der Ausschluss aus einem Haus galt als größtmögliche Schande. Ausgestoßene und deren Kinder wurden gemieden.

Umgangsformen

Das Leben der Aurokanisa war von strengen Regeln geprägt. Zur Begrüßung und zum Abschied verneigte man sich voreinander. Im höflichen Gespräch wurde stets der Titel und die Abstammung des Gegenübers berücksichtigt. Untergebene begegneten ihren Vorgesetzten oder höher Gestellten stets mit einer gewissen Unterwürfigkeit. Suchte jemand den Blick eines höher Gestellten, wurde dies nicht selten als Herausforderung wahrgenommen. Bot ein Aurokanisa seinem Gegenüber jedoch einen Handschlag an, galt dies als Zeichen äußerster Hochachtung.

Bildung

Die Erziehung und Ausbildung der Kinder lag bei den Aurokanisa in den Händen der Eltern. Schulen gab es nicht. Lesen, schreiben und rechnen zu können wurde von jedem Aurokanisa erwartet. Gelehrte gab es unter den Aurokanisa nur wenige, galt Wissen, ohne die Möglichkeit zur Anwendung, doch weithin als nutzlos.

Essgewohnheiten

Während die Bewohner Aurokas sich vor allem von Fisch und Meeresfrüchten ernährten, bestand die Küche von Lau-Onn auf der Zubereitung von Reis. In der Umgebung von Flüssen und Seen wurde auch in Lau-Onn gerne Fisch gegessen, anderswo wurde dieser meist durch verschiedene Gemüsesorten ersetzt. Auch Geflügel fand in der Küche der Aurokanisa Anwendung, anderes Fleisch jedoch nur selten. Dazu tranken die Bewohner von Lau-Onn häufig Reiswein.

Glaube und Brauchtum

Seit dem Kupfernen Zeitalter verehrten die Aurokanisa die fünf Drachengötter. Ihnen zu Ehren erbauten sie prächtige Tempel, in denen stets ein ewiges Feuer brannte. Diejenigen, die nach dem Bürgerkrieg aus Auroka verbannt worden waren, beteten in Lau-Onn nur mehr vier Götter an, während sie Fen-Asiru als Ausgeburt des Bösen betrachteten. Darüber hinaus folgten die Aurokanisa einem strengen Brauchtum und hielten, wohin auch immer sie gelangten, an ihren Sitten fest.

Anlässe

Geburt

Kinder erhielten ihren Rufnamen von ihrem Vater, behielten jedoch den Hausnamen ihrer Mutter. Verwandtschaften mütterlicherseits hatten größeres Gewicht als die väterlicherseits, da letztere niemals als sicher angesehen wurden.

Hochzeit

Die Ehe galt bei den Aurokanisa als eine Art Bündnis, bei dem Liebe oftmals nur eine untergeordnete Bedeutung beigemessen wurde. Der Bräutigam zog in das Haus seiner Braut und wurde in deren Familie aufgenommen. Seinen Hausnamen behielt er jedoch. Eheleute trugen Halsketten, in die ihrer beider Namen eingeritzt waren.

Tod

Tote wurden bei den Aurokanisa verbrannt. Durch das Feuer, so glaubten sie, würden die Seelen der Verstorbenen den Weg ins nächste Leben finden. Unverbrannte würden dagegen auf Ewig rastlos in der Zwischenwelt umherwandern.

Feiertage

Warazakis Erwachen

Zur Sommersonnenwende wurde Warazakis Erwachen gefeiert. Im Zuge eines großen Festes baten die Aurokanisa Warazaki, die Drachengöttin des Südens, um einen langen und erträglichen Sommer.

Rahashas Erwachen

Zur Wintersonnenwende wurde Rahashas Erwachen gefeiert. Im Laufe eines Festzuges, bei dem die Aurokanisa bunte Masken trugen, baten sie Rahasha, den Drachengott des Nordens, um einen kurzen Winter.


Wirtschaft und Handel

Die Häuser der Aurokanisa trieben viel Handel untereinander, gingen doch die meisten von ihnen nur einem bestimmten Handwerk nach. Fremden gegenüber waren sie meist sehr verschlossen und nicht wenige Aurokanisa weigerten sich, überhaupt mit anderen Völkern zu handeln.


Kunst

Kunst hatte bei den Aurokanisa einen untergeordneten Stellenwert. Schmiede und Bildhauer wurden geachtet, ebenso Dichter und Schriftsteller. Sänger hatten dagegen einen schlechten Ruf, galten sie doch als Boten des Unglückes.


Erwähnung

  • DWS: 92
  • DEDV: 46, 51
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