Übersicht

Miena


Geschichte

Gründung

Bereits vor dem Großen Waldbrand ließ Evonya, die Königin von Orvolor, eine Straße durch das spätere Senolien nach Agomitur verlegen und eine Brücke über den Fluss Naumin schlagen. An dieser Brücke wurde ein Gasthaus für Reisende errichtet. Zwar brannte dieses im Jahr 627 E.Z. mit den umliegenden Wäldern nieder, doch die steinerne Brücke hielt stand. Dort siedelten sich zu beiden Seiten des Flusses im Laufe des achten Jahrhunderts des Eisernen Zeitalters sowohl Linath aus Althaim als auch Orvolori an. Die Brücke gewann jedoch erst wieder an Bedeutung, als die Auvaganer ihre Straße durch Ertanien legten und dadurch Auvagan und Agomitur miteinander verbanden. Da diese Straße bald vermehrt von Händlern genutzt wurde, entstand an der Brücke nach und nach eine kleine Siedlung, die bald den Namen Miena trug.

Stadt zweier Herren

Während in Senolien kleine Reiche kamen und vergingen, blieb Miena stets unabhängig. Ein Ältestenrat herrschte über beide Ufer des Naumin. Dies änderte sich erst, als Ertanien von Erbarior erobert wurde. Da der erbarische König Xeruan alle Lande östlich des Naumin für sich beanspruchte, wurde Miena gespalten. Fortan gehörte der östliche Teil zu Erbarior, während der westliche nach wie vor unabhängig blieb. Dies hinderte die Bewohner der Stadt jedoch nicht daran, frei zwischen beiden Ufern hin und her zu wechseln. Auch als Erbarior von den Auvaganern erobert wurde, blieb Miena eine Stadt zweier Herren.

Jüngere Geschichte

Im Krieg der Sieben Herrscher wurde Miena fast vollständig zerstört, im Anschluss jedoch wiederaufgebaut. Als Senolien sich im Jahr 1535 E.Z. dem erbarischen König Elvero unterwarf, wurde schließlich auch der Westen der Stadt ein Teil Erbariors. Der Ältestenrat blieb zwar bestehen, wurde jedoch dem Grafen unterstellt, der zuvor nur über das östliche Ufer geherrscht hatte. Für die Bewohner der Stadt änderte sich dadurch nur wenig. Die folgenden Jahrhunderte verbrachte Miena in Frieden, bis es im Jahr 2319 E.Z. im Zweiten Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn von den Aurokanisa unter Yagun-Zoshin angegriffen und geplündert wurde. Durch das schnelle Eingreifen Reruans konnte das Schlimmste verhindert werden. So wurden die Aurokanisa vertrieben, ehe sie die Stadt niederbrennen konnten.


Bevölkerung

Die meisten Bewohner von Miena zählten sowohl Linath als auch Orvolori zu ihren Ahnen, waren die beiden Völker dort doch über die Jahrhunderte ähnlich wie in Auvagan zu einem einzigen verschmolzen.


Gesellschaft

Allgemein

Da die Bewohner von Miena lange Bürger zweier Reiche gewesen waren, herrschte zwischen den beiden Ufern eine Art freundschaftlicher Wettstreit. Während dieser nur selten in offene Feindseligkeiten mündete, war er für die meisten nicht mehr als ein Spiel und der Gegenstand derber Witze. Um seine Zugehörigkeit zu beiden Seiten zu verdeutlichen, verbrachte der Graf von Miena Winter und Frühling auf dem Westufer, während er im Sommer und Herbst auf dem Ostufer wohnte.

Gesetzgebung

Der Graf von Miena hatte die Befugnisse, Gesetze für die Stadt zu erlassen oder aufzuheben. Unterstützt wurde er dabei vom Ältestenrat, der meist dafür Sorge trug, dass diese Gesetze auch befolgt wurden. Obwohl Miena zur Hälfte auf dem Boden des Fürstentums Ertanien stand, wurde es zu Senolien gezählt, sodass der Graf dem Fürsten von Senolien untertan war.

Bildung

Auf beiden Ufern des Naumin gab es Grundschulen, die Kindern aller Stände Allgemeinbildung in den Bereichen Lesen, Schreiben, Rechnen und Geschichte vermittelten, sowie je eine höhere Schule für Rede- und Dichtkunst. Letztere maßen sich häufig in Wettstreiten miteinander.

Streitkräfte

Stadtwache

Die Stadtwache von Miena führte die Befehle des Grafen und des Ältestenrates aus. Sie war nicht sonderlich gut ausgestattet, da sie nur selten gebraucht wurde.

Glaube und Brauchtum

Die Bewohner von Miena hingen meist dem Glauben an die Wahren Götter an. Auf dem Westufer des Naumin gab es einen prächtigen Göttertempel. Auf dem Ostufer wurden auch die Wiesengötter verehrt. Im Brauchtum hielt sich Miena stark an die von den Almári beeinflussten Bräuche, die auch im Rest von Senolien verbreitet waren.


Wirtschaft und Handel

Durch seine Lage an einer wichtigen Handelsstraße war Miena stark vom Handel abhängig. Auf den Marktplätzen zu beiden Seiten des Naumin gab es zahlreiche Länden und Wirtshäuser. Zudem war die Stadt von fruchtbaren Feldern umgeben, auf denen alles wuchs, was ihre Bewohner zum Leben benötigten. Weithin bekannt war Miena für das Meju – eine kalte Süßspeise, die vor allem im Frühjahr gegessen wurde.


Erwähnung

  • DWS: 2, 395-396, 399-402, 407, 411, 414-415, 418, 420
  • DEDV: 2, 52, 138
  • SASI: 71, 73-74
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