Orvolor

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Orvolor


Geschichte

Gründung

Das Königreich Orvolor entstand in den Jahrzehnten, nachdem Alvando die Stadt Trinatia im Jahr 371 S.Z. am Rande des Mondgebirges gegründet hatte. Die Bewohner der Tiefebene von Orvolor unterwarfen sich Alvando und nannten ihn spätesten im Jahr 400 S.Z. den König von Orvolor, wenngleich er selbst den Titel nicht anerkannte. Unter Alvando gedieh das Reich, denn die Almári ließen sich überall nieder und erleichterten dem einfachen Volk das Leben. Auch Styronna jenseits des Larlun unterwarf sich der Rechtsprechung der Almári und wurde ein Teil Orvolors.

Kriege mit Voréos

Die ersten Jahrhunderte seines Bestehens verlebte Orvolor in Frieden und Wohlstand. Alvando trieb Handel mit den Ranchar und über die Häfen am Grauen Meer herrschte ein stetiges Kommen und Gehen. Als Kulmo die Almári verriet und in Vainámon einfiel, starb Alvando dort. An seiner Statt wurde sein Sohn Alacrion zum König gewählt und er nahm Titel und Krone an. Er führte die Truppen des Reiches im Jahr 669 S.Z. im Völkerbund gegen Murgunmor und nicht wenige Orvolori erlangten bei der Belagerung der Festung unsterblichen Ruhm. Nachdem die Festung erobert und Voréos vertrieben worden war, erlebte Orvolor eine jahrhundertelange Blütezeit. Als der Herr der Finsternis im Jahr 1113 S.Z. zurückkehrte und die Reiche der Almári mit Krieg überzog, gelang es Alacrion, die feindlichen Truppen am Ranalun aufzuhalten und aus Orvolor fernzuhalten. In der Folge befestigte der König die Ufer des Flusses, aber auch die Ufer der Emra im Westen sowie die Küstengegenden. Immer wieder trat er dort dem Feind entgegen, immer wieder warf er ihn erfolgreich zurück. So kam es, dass Orvolor im Gegensatz zu den anderen Reichen der Almári kaum vom Krieg heimgesucht wurde.

Morgenlose Dunkelheit

In den Jahrhunderten des Krieges mit Voréos galt Orvolor bald als sicherer Hafen für all jene, die genug von den Kämpfen hatten. Zwar nahm Alacrion Anteil an den Schicksalsschlägen seiner Verwandten, doch hielt er seine Streitkräfte stets in Orvolor zurück, um sein Land zu schützen. So sah Orvolor mehr oder weniger tatenlos zu, als die Morgenlose Dunkelheit über die Welt hereinbrach. Nachdem Valya und Larnélion gefallen waren, flohen die Reste der Almári nach Orvolor, wo Alacrion sie aufnahm. Das Reich erblühte durch ihre Anwesenheit, während die umliegenden Länder in der Finsternis versanken. Die Übergänge des Ranalun wurden zu dieser Zeit ständig von feindlichen Truppen angegriffen, doch gelangten nur wenige Feinde ins Inland. Erst als im Jahr 1620 S.Z. die Rancharkönigin Varacnia nach Orvolor kam, um Alacrion um Beistand zu bitten, begann dieser ein Heer zu rüsten, um gegen den Feind zu ziehen. So kam es, dass sich in den folgenden Jahren Truppen aus aller Herren Länder in Orvolor versammelten, um gemeinsam mit Alacrion und Varacnia in den Krieg zu ziehen. Da diese beinahe alle Krieger mit sich nahmen, um den Umcalorion anzugreifen, stand Orvolor dem Feind nun offen. Im Jahr 1625 S.Z. drangen unzählige Mursogi und andere Diener des Herrn der Finsternis nach Orvolor ein und plünderten weite Landstriche. Trinatia wagten sie nicht anzugreifen, wohl aber viele der ländlicheren Städte.

Ein neues Königsgeschlecht

Alacrion fiel in der Schlacht am Umcalorion, sein Sohn Aracamo verschwand spurlos. Daher war es an seiner Leibwächterin Huonume nach dem Sieg über den Feind zurück nach Orvolor zu führen. Da das Volk Huonume sehr liebte, bot es ihr den verwaisten Thron von Orvolor an, den sie erst annahm, nachdem sie ihn dreimal abgelehnt hatte. Die ersten sieben Jahren ihrer Herrschaft verbrachte die neue Königin damit, die Plünderer aus dem Reich zu vertreiben, die Ordnung wiederherzustellen und wiederaufzubauen, was zerstört worden war. Zu dieser Zeit strömten viele Flüchtlinge aus dem Westen ins Land. Die Königin gewährte ihnen Zuflucht und gab ihnen Land. So kam es, dass Orvolor nach der Morgenlosen Dunkelheit rasch zum mächtigsten Reich der Gegend aufstieg. Nach Huonumes Tod bestieg ihr einziges Kind Huonéon den Thron von Orvolor. Dieser trieb die Geschöpfe des Feindes bis zu den Schattenbergen zurück. Es gelang seinen Spähern auch, Omarenas, den letzten der Schattenfürsten aufzuspüren und zu töten. Daraufhin bat Huonéon die Almári, alle Wege nach Curachdar zu versiegeln, sodass das Übel sich dort nicht wieder einnisten würde können. Damit gelang es dem König, auch das Tal der Emra zu befrieden und den Einfluss von Orvolor bis zu den Schattenbergen auszudehnen.

Jahre des Glückes

Nachdem Huonéon im Alter von dreiundvierzig Jahren an einer schweren Krankheit gestorben war, ging die Krone an seinen Sohn Caratinos weiter. Da dieser nunmehr über ein Reich im Frieden herrschte, beschloss er, Alacrions Heer, das seit dem Zug gegen den Umcalorion bestanden hatte, aufzulösen. Caratinos bemühte sich sehr um die Beziehungen zu den Ranchar, sodass er einen großen Teil seiner Herrschaft in Styronna verbrachte, wo er häufig mit deren Gesandten sprach. Im Alter von siebzig Jahren legte der König die Krone zu Gunsten seiner Tochter Auvanea nieder und zog sich aus der Öffentlichkeit zurück. Auvanea herrschte fünfunddreißig Jahre lang in Frieden über Orvolor. Nach ihrem Tod wurde ihr Sohn Nualéon König, starb jedoch bald an einer Krankheit, sodass die Krone an seine erst neunzehnjährige Tochter Huonume weiterging. Huonume gründete die Stadt Tin Taria an den Hängen der Schattenberge, in die sie sich im Alter zurückzog, nachdem sie siebzig Jahre lang über Orvolor geherrscht hatte. Auf Huonume folgte Laranea, die sich nach kurzer Herrschaft ebenfalls nach Tin Taria zurückzog, nachdem sie die Krone ihrem Sohn Laréon überlassen hatte. Auch unter den folgenden Königen und Königinnen war es Brauch, die Krone im Alter niederzulegen und die letzten Jahre des Lebens in Tin Taria zu verbringen, das zum Alterssitz und Friedhof des Königsgeschlechtes wurde. Auf Laréon folgte Huonume, auf Huonume Auvator, auf Auvator Auvanea. Laranea folgte Auvanea, Larélia Auvanea und schließlich wurde Larayos zum König von Orvolor gekrönt. Zu dessen Zeit gab es bereits viele Siedlungen im Wald des Weißen Schattens, erst Larayos‘ Tochter und Nachfolgerin Huonume erklärte den Wald dann jedoch zu einem Teil Orvolors.

Großes Unglück von Umenach

Huonume heiratete Arinos, den Prinzen von Umenach, der von almarischem Blut war. Die beiden hatten eine Tochter namens Evonya. Als die Königin im Jahr 469 E.Z. mit ihrem Gatten bei dessen Mutter Arcaya, der Königin von Umenach, zu Besuch war, kam es dort zu einem großen Unglück, bei dem beide Königinnen starben. Da Evonya beider Erbin war wurde sie sogleich zur Königin von Orvolor und Umenach gekrönt. Dadurch wurde nun also auch Umenach zu einem Teil Orvolors. Unter Evonya erlebte das nunmehr riesige Reich eine weitere Blütezeit, die beinahe die Pracht des Silbernen Zeitalters erreichte. Die Königin ließ zahlreiche Straßen und Städte errichten und sorgte dafür, dass es auch dem einfachen Volk an nichts mangelte.

Erster Culmorier-Feldzug

Da Evonya von almarischem Blut war, begann Tin Taria, der Alterssitz des Königsgeschlechtes, zunehmend zu verfallen und wurde schließlich ganz aufgegeben. So kam es, dass sich dort Mureiya, die Erbin Kulmos, einnistete und damit begann, Culmorier um sich zu scharen. Von dort aus fiel sie mit ihren Verbündeten im Jahr 619 E.Z. nach Umenach ein und eroberte das Land im Sturm. Nachdem Evonya davon erfahren hatte, zögerte sie zu handeln, fürchtete sie doch die Macht der Culmorier. So ging Umenach verloren und Mureiya zog weiter, um Agomitur zu belagern. Zwar baten die Almári Evonya um Hilfe, doch wagte es diese nicht, die Grenzen ihres Reiches zu verlassen und Mureiya herauszufordern. Die Almári hielten stand, sogar nachdem Mureiya den Großen Waldbrand des Jahres 627 E.Z. entfesselt hatte. Da sie Agomitur nicht erobern konnten, wandten sich die Culmorier stattdessen Orvolor zu. Innerhalb von zwei Jahren eroberten sie das gesamte Tal der Emra. Erst als sie den Ranalun überschreiten wollten, trat Evonya ihnen entgegen und es kam zur Schlacht, in der die Königin starb. Ihre Tochter Olvain zog sich mit den verbliebenen Truppen nach Trinatia zurück, wo sie zur Königin von Orvolor gekrönt wurde. Im Laufe der nächsten vier Jahre wüteten die Culmorier erbarmungslos in Orvolor und schließlich belagerten sie sogar Trinatia. Mureiya gelang es, die Stadt zu erobern und die Königin zu töten. Sie zwang deren Sohn Mosurion zur Heirat und ließ sich zur Königin von Orvolor krönen. Von da an herrschten die Culmorier über Orvolor. Einzig Styronna blieb frei von ihrem Einfluss.

Erster Bürgerkrieg von Orvolor

Von Trinatia aus herrschte Mureiya mit eiserner Hand über Orvolor. Ihre Diener quälten das Volk und niemand war seines Lebens sicher. Viele flohen zu dieser Zeit nach Osten oder Norden, wo sie in der Asche des Waldbrandes die Stadt Auvagan gründeten oder sich in Havalan niederließen. Mosurion nahm sich nach zwei Jahren in Mureiyas Gewalt das Leben, sodass Huonumes Geschlecht erlosch. Mureiya selbst verließ ihre Gemächer bald kaum noch, während ihre Verbündeten mit Schiffen die kleinen Nachbarreiche entlang der Küste unterwarfen. Erst im Jahr 666 E.Z. trat die Königin wieder vor ihre Untertanen und verkündete, dass sie ausziehen würde, um Elva Illéos, das Reich ihrer Vorfahren zu erobern. Drei Jahre lang hatten ihre Verbündeten dafür eine Flotte an der Mündung der Emra gerüstet. Mit dieser Flotte lief Mureiya nun aus und sie wurde nie wieder gesehen. Erst drei Jahre später berichtete ein Überlebender vom Scheitern ihres Vorhabens und ihrem Tod. Daraufhin kam es unter ihren verbliebenen Anhängern zum Streit um ihre Nachfolge. Auch erhoben sich einige Adelige gegen die Herrschaft der Culmorier. Der Erste Bürgerkrieg von Orvolor begann.

Walgurmachs Machtergreifung

Der Bürgerkrieg hatte bereits zwei Jahre lang gewütet, als Walgurmach, ein junger Adeliger aus Styronna alle Feinde der Culmorier unter seinem Banner vereinte und den Larlun überschritt. Innerhalb weiterer zwei Jahre gelang es ihm die Culmorier in zahlreichen Schlachten zu besiegen und schließlich sogar Trinatia zurückzuerobern. Für seine Taten krönte das Volk ihn zum neuen König von Orvolor. Walgurmach nutzte seine Macht, um die letzten verbleibenden Culmorier aus Orvolor zu vertreiben. Er eroberte das Reich bis zu den Schattenbergen zurück, Umenach jedoch überließ er sich selbst. Als endlich wieder Frieden eingekehrt war, begann er damit, das zerstörte Reich wiederaufzubauen. Er herrschte mit eiserner Hand, aber stets gerecht. Einzig die Almári konnte er nicht ausstehen, gab er ihnen doch die Schuld an den Untaten der Culmorier. So kam es, dass unter Walgurmachs Herrschaft die meisten Almári Orvolor verließen. Walgurmach ging schließlich auch gegen Gyria vor, als die Untaten der Gyrianer für ihn untragbar geworden waren. Er ließ Gyria niederbrennen und alle Bewohner des Dorfes töten, da er in ihnen Ausgeburten des Übels der Culmorier sah. So wurde unter seiner Herrschaft aus dem Wald des Weißen Schattens der Wald der Verfluchten.

Eroberung Havalans

Als Walgurmach starb, bestieg sein Sohn Ardunamach den Thron von Orvolor. Dieser nahm die Beziehungen zu den Almári wieder auf und bat sie, die Straße durch den Wald der Verfluchten mit Bannsteinen zu sichern. Unter Ardunamach blühte das vom Krieg gebeutelte Reich langsam wieder auf. Auf Ardunamach folgte seine Tochter Wellanava, die wie ihr Vater dafür sorgte, dass Orvolor gedieh. Wellanavas Sohn und Erbe Walgurmach war dann nicht mehr mit dem zufrieden, was er hatte. Er gedachte der einstigen Pracht Orvolors und begann, seine Macht zu mehren. Bald fiel sein Blick auf das Land Havalan, in dem seit dem Ende des Ersten Culmorier-Feldzuges mehrere kleine Reiche entstanden waren. Unter fadenscheinigen Gründen fiel der König noch im Jahr 788 E.Z. wenige Wochen nach seiner Krönung in Havalan ein, um sein Reich zu vergrößern. Jedoch leisteten seine Feinde erbitterten Widerstand, sodass sich diese Eroberung in die Länge zog. Im zweiten Jahr dieses Krieges fiel Walgurmach selbst in einer Schlacht. Da er kinderlos war, ging die Krone an seinen Bruder Molgurmach. Durch List und Verhandlungsgeschick gelang es diesem innerhalb des nächsten Jahres den Rest von Havalan zu erobern. Dadurch wurde Havalan im Jahr 791 E.Z. zu einem Fürstentum Orvolors, das sich nun mehr vom Grauen bis zum Inneren Meer erstreckte.

Niedergang

Molgurmach herrschte nur zwölf Jahre über Orvolor. Auf ihn folgte sein Sohn Ardunamach, unter dem die Adeligen des Reiches mehr und mehr an Macht gewannen. Ardunamach war ein schwacher Herrscher und ließ sie gewähren. Als er schließlich starb, ging die Krone an seine Tochter Ardunava. Diese war Zeit ihres Lebens damit beschäftigt, die Ordnung im Reich aufrecht zu erhalten und der Willkür des Adels Einhalt zu gebieten. Dies gelang ihr nur mit großer Mühe, doch hatte sie immer noch das Volk auf ihrer Seite. Ihr Sohn Tolmach war weniger geschickt. Schon bald war er zum Spielball des Adels verkommen und handelte nach dem Willen derer, die ihm ins Ohr flüsterten. Als Tolmach starb und sein Sohn Walgurmach zum König gekrönt wurde, hatte dieser kaum noch Macht. Walgurmach wehrte sich gegen den Einfluss des Adels, doch war dieser bereits zu mächtig geworden. Die Versuche, die königliche Macht wiederherzustellen, blieben fruchtlos und schließlich wurde Walgurmach von einigen mächtigen Adeligen abgesetzt. Zwei Tage später wurde er tot aufgefunden. Da Walgurmach keine Erben hatte und niemand es wagte, die Königswürde für sich zu beanspruchen, herrschte von nun an ein Rat der Mächtigen über Orvolor.

Zweiter Bürgerkrieg und Untergang

Nachdem Orvolor siebenunddreißig Jahre lang durch die heimlichen Ränkespiele des Adels zerrissen worden war, kam es zum offenen Bürgerkrieg. Drei Jahre lang bekämpften verschiedene Adelige unter stetig wechselnden Bündnissen einander. Dies führte unter anderem dazu, dass sich Styronna vom Reich abspaltete und Havalan für sich beanspruchte. Ein Volksaufstand in Trinatia beendete sowohl den Krieg als auch die Herrschaft des Adels, der daraufhin nach Auvagan floh. Mit dem Verschwinden des Adels zerbrach Orvolor im Jahr 949 E.Z. in viele kleinere Reiche, von denen manche ebenso schnell vergingen, wie sie gegründet wurden, andere jedoch noch viele Jahrhunderte überdauerten.


Einflussbereich

Das Kernland von Orvolor erstreckte sich vom Grauen Meer und dem Fluss Emra im Westen bis zum Larlun im Osten. Im Süden wurde es von den Seidenhügeln begrenzt, im Norden vom Mondgebirge und dem Fluss Ranalun. Zudem gehörte das Fürstentum Styronna östlich des Larlun seit der Gründung zu Orvolor. Unter Evonya erstreckte sich Orvolor über das Tal der Emra bis zu den Schattenbergen nach Norden. Auch Umenach an den Hängen der Sichelberge wurde unter ihrer Herrschaft zu Orvolor gezählt. Nachdem Molgurmach Havalan erobert hatte, nahm Orvolor die Gesamtheit dessen ein, was später als Außenlande bezeichnet wurde.


Bevölkerung

Das Tiefland von Orvolor wurde vor allem von den Orvolori besiedelt, die von den Halerniern abstammten, die sich bereits im Steinernen Zeitalter an den Küsten des Grauen Meeres niedergelassen hatten. Im Osten des Reiches lebten zudem viele Styronner – ein Volk, das aus Verbannten aus dem Land Kire im Norden hervorgegangen war. Zudem gab es in Orvolor während des Silbernen Zeitalters und zu Beginn des Eisernen viele Almári.


Gesellschaft

Allgemein

Die Gesellschaft Orvolors bestand zu Beginn aus Sterblichen und Almári, wobei zweite meist eine herrschende Rolle einnahmen. Im Laufe des Eisernen Zeitalters entstanden unter den Sterblichen verschiedene Adelshäuser, die bald die den Platz der schwindenden Almári einnahmen und sich über das gewöhnliche Volk erhoben.

Adelige

König

Der König oder die Königin war seit den Zeiten Alvandos der Herrscher über Orvolor. Alvando selbst lebte unter dem Grundsatz der Gleichheit, weshalb er diesen Titel ablehnte, doch bereits sein Sohn Alacrion trug ihn öffentlich. Der König von Orvolor herrschte mit uneingeschränkter Macht über das Reich und gab seine Befugnisse an sein ältestes Kind ohne Rücksicht auf dessen Geschlecht weiter. Gab es keinen Erben, wurde die Königswürde vom Volk an einen geeigneten Nachfolger weitergegeben.

Fürsten

Die Fürsten Orvolors waren zunächst Almári, die Alvando und Alacrion mit der Verwaltung der einzelnen Teile des Reiches beauftragt hatten. Im Eisernen Zeitalter waren auch sie meist Sterbliche, die ihre Titel an ihre Kinder vererbten. Die Fürsten waren einzig dem König Rechenschaft schuldig.

Grafen

Die Grafen Orvolors traten erst im Eisernen Zeitalter unter der Herrschaft von Huonumes Geschlecht auf. Sie waren den Fürsten unterstellt und verwalteten meist kleine Landstriche oder Städte. Auch der Grafentitel war erblich.

Gesetzgebung

Die Gesetzgebung in Orvolor lag in den Händen des Königs und dessen Berater. Auch Fürsten und Grafen konnten Gesetze erlassen, die jedoch jederzeit vom König wieder aufgehoben werden konnten.

Bildung

Seit der Herrschaft der Almári legten die Bewohner von Orvolor großen Wert auf Bildung. Die Almári sorgten dafür, dass es auch in kleineren Städten und Dörfern Schulen gab, die selbst dem einfachen Volk die Möglichkeit gaben, Lesen, Schreiben und Rechnen zu erlernen. In den größeren Städten gab es Fachschulen, die Handwerker und Gelehrte aller Art ausbildeten. Auch unter Huonumes Geschlecht war diese Bildung allen zugänglich. Erst unter Walgurmachs Nachfolgern wurde Wissen zu einem Schatz, der nur mehr den Reichen und Mächtigen zugänglich war, hatte der Adel doch erkannt, dass ein ungebildetes Volk leichter zu beherrschen war.

Streitkräfte

Heer von Orvolor

Unter Alvando hatte Orvolor kein stehendes Heer. Alacrion unterhielt ebenfalls kein Heer, bis die ständige Bedrohung durch die Diener des Herrn der Finsternis ein solches notwendig machten. Der König verließ sich dabei auf gut ausgebildete Krieger. Dieses Heer stand unter Waffen, bis Huonéon es auflöste. Unter dessen Nachfolgern gab es kein Heer, nur Stadtwachen, die für Ordnung im Reich sorgten. Hin und wieder wurden auch Söldner herangezogen. Erst Walgurmach sah erneut die Notwendigkeit, ein Heer unter Waffen zu halten, fürchtete er doch eine Rückkehr der Culmorier.

Flotte von Orvolor

Neben den Landstreitkräften verfügte Orvolor über eine beträchtliche Seemacht, die dafür sorgte, dass die Handelswege im Grauen Meer sicher blieben.

Glaube und Brauchtum

Mit der Ankunft der Almári verbreitete sich der Glaube an die Sieben Wahren Götter in Orvolor. Andere Glaubensrichtungen verschwanden im Laufe der Jahrhunderte, blieben jedoch hier und da in örtlichen Bräuchen erhalten. So galten etwa Schlangenaugen als Zeichen, um Übel abzuwehren.

Verschiedene Bräuche

Anlässe

Geburt

Ein neugeborenes Kind wurde nach almarischem Brauch einer Gottheit geweiht. Die Mutter wählte einen Namen und teilte diesen einem Almar oder Priester mit, auf dass dieser ihn an die Götter weiterleite.

Hochzeit

Hochzeiten fanden in Orvolor meist im engsten Kreis der Angehörigen des Brautpaares statt. Geheiratet wurde für gewöhnlich aus Liebe, auch wenn Zweckehen keine Seltenheit waren.

Tod

Die Orvolori bestatteten ihre Toten in der Erde und errichteten bisweilen prächtige Gräber für sie. Die Styronner verbrannten ihre Toten dagegen und streuten deren Asche in den Wind.

Feiertage

Neujahrstag

Der erste Tag des neuen Jahres wurde im Frühling mit dem Setzen einer Pflanze begangen, die für den Neubeginn stand.

Tag des Lichtes

Der Tag der Sommersonnenwende wurde in Orvolor wie auch in den anderen Gegenden, in denen die Sieben Wahren Götter verehrt wurden, mit einem Fest zu Ehren Enéras begangen.


Wirtschaft und Handel

Zu seiner Blütezeit war Orvolor ein sehr wohlhabendes Reich. Das Mondgebirge war reich an Edelmetallen und anderen Bodenschätzen, in den Silberbergen wurde Silber abgebaut. Die Künstler und Handwerker Trinatias suchten ihresgleichen. Die Bewohner der südlichen und östlichen Fürstentümer lebten größtenteils von der Jagd, während es im Kernland endlose Weiden und Äcker gab. Der Zugang zum Meer im Westen des Reiches begünstigte den Handel mit Nah und Fern.


Beziehungen nach außen

Die Könige von Orvolor waren meist um den guten Willen ihrer Nachbarn bemüht. Die wenigsten von ihnen strebten nach Eroberungen. Vielmehr war ihnen an Freundschaft mit anderen Völkern gelegen. So unterhielt Orvolor zu Beginn des Eisernen Zeitalters freundschaftliche Beziehungen zu den Ranchar und Almári. Auch Umenach und die kleinen Reiche entlang der Westküste Losias zählten zu den Freunden Orvolors. Dies änderte sich erst mit der Machtergreifung Walgurmachs und dessen Nachfolgern, die mehr und mehr eigennützig handelten.


Erwähnung

  • DWS: 6, 158-159, 164, 204, 216, 224, 322-324
  • DEDV: 44
  • DLDD: 212, 456
  • DSDV: 422
  • SAS1: 9, 14, 37, 41, 49, 51-52, 61-62, 64, 73, 79, 85
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