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Havalan


Geschichte

Erste Besiedlung

Havalan wurde zum ersten Mal im siebenten Jahrhundert des Eisernen Zeitalters von Menschen besiedelt. Die meisten dieser Siedler waren Flüchtlinge aus Orvolor, die in der Wildnis Zuflucht vor den Schrecken des Ersten Culmorier-Feldzuges und Mureiyas Herrschaft suchten. In den Landen zwischen dem Fluss Wodre und dem Inneren Meer gründeten sie innerhalb weniger Jahrzehnte zahlreiche kleine Städte und Königreiche. Dort lebten sie mehr als hundert Jahre lang unbehelligt, bis Walgurmach der Zweite, der damals König von Orvolor war, sich im Jahr 788 E.Z. entschloss, das Land im Osten zu erobern. Wiewohl die kleinen Reiche Havalans keine Gegner für das mächtige Orvolor waren, leisteten sie doch erbittert Widerstand. Walgurmach fiel in dem Krieg, den er begonnen hatte. Erst seinem Bruder Molgurmach gelang es durch List und Verhandlungsgeschick, ganz Havalan zu erobern. So wurde das Land zwischen Fluss und Meer im Jahr 791 E.Z. zum östlichsten Fürstentum Orvolors.

Fürstentum

Während die alten Gebiete von Orvolor unter der Herrschaft der letzten Könige zusehends verfielen, gedieh Havalan. Durch das Errichten zahlreicher Straßen wurde die Stadt Firatrin zu einem Knoten des Handels zwischen Ost und West. An der Küste wurden indessen Häfen errichtet, durch die Orvolor seinen Einfluss auf das Innere Meer ausweitete. Als das Reich zugrunde ging, erhob Wierwin, der Fürst von Styronna, Anspruch auf alle Ländereien östlich des Larlun, sodass Havalan von einem Fürstentum Orvolors zu einem Fürstentum Styronnas wurde. Der Fürst von Havalan schwor dem König von Styronna die Treue und war fortan der zweitmächtigste Mensch in dem jungen Königreich.

Krieg mit Werenvach

Etwa zur selben Zeit begannen die Nyktaren damit, die Küsten Havalans zu überfallen. Wohl taten Fürst und König ihr Bestes, die Seeräuber zurückzuschlagen, doch kamen diese immer wieder und blieben auch in den folgenden Jahrhunderten eine beständige Bedrohung. Währenddessen verbrachten die Kinder des Königs ihre Jugend oft am Hof des Fürsten in Firatrin. Als dann jedoch Reruwild, die Tochter des Königs Rerunir, mit vierzehn Jahren das Kind eines Fürstensohnes empfing, erklärte der König dem Fürsten den Krieg. Vier Jahre lang wurden zahlreiche Schlachten in Havalan geschlagen, ehe Reruwild selbst den Thron bestieg und den Krieg beendete. Wohl heiratete sie den Sohn des Fürsten, doch blieb das Verhältnis zwischen Havalan und dem Rest des Reiches angespannt.

Herz von Styronna

Als Reruwilds Urenkel Wierwin der Zweite die Krone von Styronna trug und den damaligen Fürsten Nerolff in Firatrin besuchte, ermordete dieser seinen König. Daraufhin schwang Nerolff sich selbst zum König von Styronna auf und verlegte seinen Sitz von Werenvach nach Firatrin. So kam es, dass Havalan unter Nerolff und seinen Nachfolgern zum Herzen Styronnas wurde. Jedoch währte die Herrschaft von Nerolffs Geschlechtes nicht allzu lang und schon dessen Enkelin Nerova verlegte den Königssitz wieder nach Werenvach.

Wechselnde Verhältnisse

In der Folge schwand Havalans Bedeutung, zumal die nachfolgenden Könige das Reich nach Süden hin erweiterten. Zudem verlor das Fürstentum bald etliche wichtige Häfen an die Nyktaren, da Königin Walgurana diese des Friedens wegen an die Seeräuber abtrat. Erst als Ilingien nach einem langen Krieg an die Ekeuraner fiel, blühte Havalan wieder auf. Dies führte dazu, dass einige Adelshäuser große Macht erlangten und immer wieder gegen den König aufbegehrten.

Loslösung von Styronna

Im Laufe der Jahrhunderte schwand die Macht, die die Könige von Styronna über Havalan ausübten. Die Fürsten waren zwar dem Namen nach immer noch dem König unterstellt, handelten aber immer eigenständiger. Schon im Jahr 1819 E.Z. war Havalan größtenteils von Styronna unabhängig. So nahm das Fürstentum auch keinen Anteil mehr an den Machtspielen der übrigen Adeligen des Reiches. Als Styronna dann nach einem Bürgerkrieg auseinanderbrach, blieb Havalan bestehen. Zwar schwand die Macht des Fürstenhauses in den folgenden Jahrzehnten, doch herrschte es auch im vierundzwanzigsten Jahrhundert des Eisernen Zeitalter noch über die Stadt Firatrin und die umliegenden Ländereien.


Bevölkerung

Die Bevölkerung von Havalan bestand zu gleichen Teilen aus Orvolori, die während des Ersten Culmorier-Feldzuges aus Orvolor eingewandert waren, wie aus Styronnern, die sich in den Jahren nach dem Fall von Orvolor im Fürstentum niedergelassen hatten. Dazu lebten in den Küstengegenden viele Nyktaren, während im Süden auch Enorer zu finden waren.


Gesellschaft

Allgemein

Zwar war die Gesellschaft Havalans im Laufe der bewegten Geschichte des Fürstentums einem häufigen Wandel unterworfen, doch blieb sie in ihren Grundzügen stets von einem Gedanken der Unabhängigkeit geprägt. So war die Macht des Adels in Havalan nicht ganz so groß wie im Rest von Styronna. Das einfache Volk kümmerte sich wenig um die Spiele der Mächtigen, solange sich diese nicht allzu sehr auf das Alltagsleben auswirkten.

Adel

Fürst

Der Fürst oder die Fürstin von Havalan war der Herrscher des Landes, besaß aber außerhalb von Firatrin kaum Macht. Wenngleich Styronna schon vor Jahrhunderten untergegangen war, sah er oder sie sich immer noch als Untertan des Königs von Styronna. Der Fürstentitel war erblich und ging für gewöhnlich an das älteste Kind des Fürsten oder der Fürstin weiter.

Grafen

Die Grafen von Havalan übten Macht über kleine Städte oder Landstriche aus. Sie waren durch das Gesetz dem Fürsten unterstellt, handelten jedoch meist nach eigenem Willen. Die meisten von ihnen hatten kaum mehr Macht als das gewöhnliche Volk.

Gesetzgebung

Die meisten Städte und Siedlungen in Havalan hatten ihre eigenen Gesetze. Diese wurden von Bürgermeistern oder Grafen erlassen und durchgesetzt. Nur selten berief man sich auf die Gesetze des Fürsten, der nur in Firatrin wirklich Macht besaß.

Bildung

Der Stellenwert der Bildung war in Havalan von Gebiet zu Gebiet verschieden. Während es in Firatrin öffentliche Schulen für das Volk gab, war die Landbevölkerung meist recht ungebildet. In den ländlicheren Gegenden konnten auch manche Adelige nicht lesen und schreiben.

Streitkräfte

Volksheer

Die Städte und Ortschaften Havalans kümmerten sich selbst um ihre Verteidigung und stellten in Notzeiten Heere auf, die jedoch nur selten aus ausgebildeten Kriegern bestanden.

Stadtwache von Firatrin

Die Stadtwache von Firatrin diente dem Fürsten von Havalan und war für die Sicherheit in der Hauptstadt und deren Umland zuständig.

Söldner

Die Mächtigen Havalans verließen sich nicht selten auf Söldnertruppen, wenn es darum ging, Schwierigkeiten aus der Welt zu schaffen.

Glaube und Brauchtum

Die meisten Bewohner Havalans hingen dem Glauben an die Wahren Götter an. Dabei folgten sie den Bräuchen und Sitten aus Orvolor und Styronna. In den Küstengegenden war durch die Nyktaren auch der Glaube an die Götter des Nordens vertreten.


Wirtschaft und Handel

Die meisten Bewohner Havalans lebten vom Ackerbau oder von der Jagd. In Küstennähe und an den großen Flüssen gab es zahlreiche Fischer, an den Hängen des Mondgebirges wurde auch Bergbau betrieben. Die Hauptstadt Firatrin war bei fahrende Händler aus aller Welt weithin als Umschlagplatz für alle möglichen Waren bekannt.


Erwähnung

  • DWS: 2, 14, 19, 32-33, 36, 53, 57, 81, 142, 146, 243
  • DEDV: 2, 34
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