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Wulmanur


Geschichte

Frühzeit

Im Steinernen Zeitalter war die Gegend des späteren Wulmanur von dichten Wäldern bedeckt, in denen sich im Kupfernen Zeitalter die Ranchar niederließen. Auch Gnomen bewohnten diesen Teil des Waldes. Als die ersten Menschen sich in Umenach ansiedelten, wagten sie es zunächst nicht, den Fluss Gralos zu überschreiten, doch drangen gegen Ende des Silbernen Zeitalters bisweilen die Diener des Herrn der Finsternis in die Wälder ein.

Königreiche

Während die Wälder nördlich der Amnua bereits zu Beginn des Eisernen Zeitalters von Menschen aus Umenach und Althaim besiedelt wurden, blieb Wulmanur lange Zeit unberührt. Erst nachdem der Große Waldbrand im Jahr 627 E.Z. die Wälder zu Asche werden hatte lassen und weite Wiesen den Boden Wulmanurs bedeckten, ließen sich dort Linath aus Althaim nieder. Vom Fluss Gralos im Westen aus besiedelten sie bald das ganze Land, gründeten zahlreiche Städte und kleine Königreiche. Schon zur Zeit der Gründung Erbariors hatten sich diese zu einem ansehnlichen Königreich zusammengeschlossen, das vom Gralos bis zu den Singenden Hügeln reichte, und mit Erbarior, aber auch mit Auvagan und den Reichen Althaims und Umenachs Handel betrieb.

Eroberung durch Erbarior

Das Königreich Wulmanur gedieh und wuchs, bis eines Tages Xerélia, die Mutter des erbarischen Königs Xeruan bei einem Freundschaftsbesuch ermordet wurde. Da die Mörder eng mit der Königsfamilie von Wulmanur verwandt waren, nahm der König sie in Schutz, als Xeruan ihre Auslieferung forderte. Daraufhin erklärte dieser Wulmanur im Jahr 1265 E.Z. den Krieg. Innerhalb von nur drei Monaten eroberte Xeruan das ganze Land und gliederte es an Erbarior an. Den König und all seine Verwandten ließ er töten, ehe er einen seiner Vertrauten zum Fürsten ernannte, der von nun an über das Land herrschen sollte. Damit wurde Wulmanur zum ersten Fürstentum Erbariors. Unter der neuen Herrschaft blieb Wulmanur ein reiches Land und nicht selten reisten die erbarischen Könige nach Wulmena.

Von Kriegen gebeutelt

Aufgrund seiner Lage wurde Wulmanur in den folgenden Jahrhunderten immer wieder zum Schlachtfeld. Im Jahr 1331 E.Z. drangen die Sieben Herrscher in das Fürstentum ein und verwüsteten es. Erst nachdem Helvetor Wulmanur im Jahr 1361 E.Z. von Auvagan zurückerobert hatte, kehrte wieder Frieden ein. Dieser hielt, bis die Aurokanisa sich in Althaim niederließen und das Königreich Lau-Onn gründeten. In den folgenden Jahren nutzte König Marantor das Fürstentum, um die Eindringlinge von dort aus anzugreifen. Als er starb und sein Sohn Maranaon nach Xerdon floh, eroberten die Aurokanisa Wulmanur. Erst sechs Jahre später gelang es dem König, den Feind von dort zu vertreiben.

Zweiter Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn

Auch im Zweiten Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn kam es in Wulmanur zu zahlreichen Schlachten. So fiel etwa Yagun-Zoshin im Jahr 2313 E.Z. mit seinen Truppen in das Fürstentum ein, nachdem Regnadon große Teile Lau-Onns erobert hatte. Wulmena wurde mehrmals belagert, unzählige Dörfer niedergebrannt. Erst im Jahr 2318 E.Z. wurden die Kämpfe nach Süden verlegt und für einige Jahre hatten die Bewohner Wulmanurs Frieden. Nachdem Reruan im Jahr 2333 E.Z. in Nyolasa gefallen war, wurde Wulmanur erneut zum Kriegsgebiet. Bis zum Ende des Krieges fanden dort zahlreiche Schlachten statt.

Jüngere Geschichte

Als Recalion seinen Vater stürzte und den Zweiten Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn beendete, war Wulmanur ein zerstörtes Land. Es dauerte viele Jahre lang, bis die Dörfer und Städte wieder aufgebaut waren. Währenddessen kam es im Westen des Fürstentums immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Erbaren und Aurokanisa. Diese Streitigkeiten führten dazu, dass im Jahr 2350 E.Z. der Dritte Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn ausbrach, der sich vor allem in Wulmanur und den östlichen Gegenden Lau-Onns abspielte. Als der Krieg nach sechs Jahren endete, lag Wulmanur einmal mehr in Trümmern. In der Folge taten Recalion und sein Sohn Rexian ihr Bestes, um den Wohlstand des Fürstentums wiederherzustellen. Im Jahr 2364 E.Z. begann der verräterische Heermeister Daiwanir in Abwesenheit des entführten Königs die Grenzen Wulmanurs zu befestigen, um sich auf einen weiteren Krieg mit Lau-Onn vorzubereiten. Zu diesem Krieg kam es nicht, da Daiwanirs Machenschaften zuvor aufgedeckt wurden.


Bevölkerung

Das Volk von Wulmanur bestand zum größten Teil aus denjenigen Linath, die nach dem Großen Waldbrand in das Fürstentum eingewandert waren. An den Ufern des Flusses Gralos im Westen gab es auch einige Siedlungen der Aurokanisa, die sich während des Zweiten Krieges zwischen Erbarior und Lau-Onn dort niedergelassen hatten, jedoch erst nach dem Dritten Krieg als vollwertige Bürger Erbariors angesehen wurden.


Gesellschaft

Allgemein

Die Gesellschaft Wulmanurs war jener Althaims nicht unähnlich. Adelige stammten meist von Helden ab, die große Taten vollbracht hatten, konnten jedoch leicht durch ihre eigenen Taten oder Untaten in Ungnade fallen. Die Grenzen zum einfachen Volk waren fließend, sodass es nicht selten vorkam, dass jemand aus dem Volk zum Adel aufstieg oder umgekehrt. Wie die meisten Linath waren auch die Bewohner Wulmanurs äußerst gastfreundlich und störten sich nur selten an der Herkunft anderer.

Gesetzgebung

Gesetze wurden in Wulmanur vom Fürsten erlassen. Die Auslegung lag jedoch in den Händen der Grafen, die meist nur durch das Wohlwollen des Volkes herrschten und ebenso schnell abgesetzt wie eingesetzt werden konnten. Selten mischte sich der Fürst in die Belange des Volkes ein, wenn dies nicht wirklich notwendig war.

Bildung

Wie auch im Rest von Erbarior gab es in Wulmanur in den meisten Städten und Dörfern Schulen, die der Allgemeinbildung dienten. Die Hauptstadt Wulmena und die Stadt Borgond an der Mündung des Flusses Naumin beherbergten zudem höhere Schulen. In Wulmena wurden Dichtkunst, Redekunst und Heilkunst gelehrt, während in Borgond vor allem Wert auf Wissenschaften gelegt wurde.

Streitkräfte

Heere der Grafen

In Wulmanur waren die Grafen für das Aufstellen eines Heeres verantwortlich. Die meisten von ihnen unterhielten eine Streitmacht von ein paar Dutzend Mann, die für die Sicherheit der jeweiligen Grafschaft sorgte.

Stadtwachen

In den größeren Städten des Fürstentums gab es zudem Stadtwachen, die die Ordnung in den Straßen aufrechterhielten und zumeist ebenfalls den herrschenden Grafen unterstellt waren.

Glaube und Brauchtum

Während in den größeren Städten wie überall in Erbarior zumeist die Wahren Götter angerufen wurden, war unter den Linath, die in den ländlicheren Gegenden lebten, der Glaube an die Wiesengötter weit verbreitet. Auch die Sitten der Linath hatten sich in Wulmanur stärker gehalten als in den meisten anderen Teilen des Reiches. Die Aurokanisa im Westen des Fürstentums hingen dagegen dem Glauben an die Drachengötter an und blieben auch im Brauchtum größtenteils Lau-Onn treu.


Wirtschaft und Handel

Wulmanur war ein äußerst fruchtbares Land, in dem viel Ackerbau betrieben wurde. Auch die Bevölkerung von Xerdon wurde zum Teil mit Getreide aus dem Fürstentum versorgt. An den Ufern des Gralos und der Amnua wurde Fischfang betrieben. Wulmanur war außerdem für sein Bier bekannt, das auch in anderen Teilen des Reiches sehr geschätzt wurde. Weniger Anklang fand der Wein aus dem Fürstentum, der für seinen eigenartigen Geschmack bekannt war. Bodenschätze gab es in Wulmanur kaum.


Erwähnung

  • DWS: 173
  • DEDV: 2, 188, 234, 460
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