Übersicht

Nyktaren


Geschichte

Schrecken des Inneren Meeres

Die Nyktaren stammten wie die Linath ursprünglich aus dem Land Kire. Sie verließen ihre Heimat im Norden zu Beginn des Eisernen Zeitalters, da sich dort mehr und mehr Ungeheuer herumtrieben. Auf dem Seeweg zogen sie nach Südosten, wo sie an der Westküste Losias zahlreiche kleinere Siedlungen gründeten. Der Großteil des Volkes zog jedoch über kurz oder lang weiter in Richtung des Inneren Meeres. In den folgenden Jahrhunderten breiteten sich die Nyktaren über das gesamte Meer aus. Viele von ihnen lebten als Seeräuber, die sich ihren Lebensunterhalt damit verdienten, Siedlungen und Städte entlang der Küste anzugreifen und zu plündern.

Jüngere Geschichte

Mit der Zeit erkannten die meisten Nyktaren, dass es auf lange Sicht einträglicher war, Städte zu erobern und zu halten, als sie auszuplündern. So nahmen sie etwa im Jahr 700 E.Z. nach einer langen Belagerung die von den Almári erbaute Stadt Meriséa ein und gaben ihr den Namen Nyktaven. Dort gründeten sie ihr mächtigstes Königreich, das mehr als tausend Jahre bestand, bis es im Jahr 1727 E.Z. vom erbarischen Prinzen Menvalon erobert und an Erbarior angegliedert wurde. Viele der anderen Siedlungen und Reiche der Nyktaren fielen im Laufe der Jahrhunderte an Anotur, während andere noch lange Zeit unabhängig blieben. Auch gegen Ende des Eisernen Zeitalters waren die Nyktaren an allen Küsten des Inneren Meeres zu finden, wenngleich sie sich an den meisten Orten mit anderen Völkern vermischt hatten.


Erscheinung

Aussehen

Nyktaren waren recht große Menschen. Sie hatten sehr harte Gesichter. Ihre Augen waren meist blau oder grau, ihr Haar von einem hellen Blond.

Kleidung

Auf Reisen bevorzugten Nyktaren zweckmäßige Kleidung. Männer wie Frauen trugen Hosen und Hemden. Zuhause hüllten sich beide Geschlechter dagegen meist in möglichst lange, prunkvolle Gewänder, die nicht selten mit Gold, Silber und Edelsteinen verziert waren und den Einfluss des Einzelnen hervorheben sollten.


Gesellschaft

Allgemein

Die Nyktaren waren ein sehr kriegerisches Volk. Körperliche Stärke wurde ebenso sehr geschätzt wie Klugheit. Anführer mussten sich erst als solche beweisen, um von ihren Untergebenen ernst genommen zu werden. Obwohl die Nyktaren vor allem in ihrer Frühzeit als Seeräuber gefürchtet waren, hielten sie sich stets an ihren eigenen Ehrbegriff, der gewisse Taten für gewöhnlich unterband. So galt es als schreckliches Verbrechen, unbewaffnete zu töten. Männer und Frauen waren bei den Nyktaren gleichgestellt, festgelegte Rollenbilder gab es nicht.

Umgangsformen

Nyktaren wirkten auf Außenstehende aufgrund ihres rauen Auftretens und ihrer oftmals derben Sprache bisweilen unhöflich. Nichtsdestoweniger waren sie im Grunde sehr gastfreundlich und hatten auch Fremden gegenüber nur selten Vorbehalte. Zur Begrüßung reichten sie einander die Hände.

Bildung

Wenngleich Bildung im herkömmlichen Sinn bei den Nyktaren keinen großen Stellenwert hatte, wurden Klugheit und Einfallsreichtum überaus hoch geschätzt. Schreiben und lesen konnten die meisten Nyktaren nicht, bevor sie sich mit anderen Völkern vermischten.

Essgewohnheiten

Aufgrund ihrer Beziehung zum Meer lebten die Nyktaren meist vom Fischfang. Wo sie sich landeinwärts niederließen, betrieben sie auch Ackerbau. Darüber hinaus schätzen sie jede Art von Obst – vor allem, wenn es darum ging, Wein daraus zu machen.

Glaube und Brauchtum

Die Nyktaren huldigten zunächst den Göttern des Nordens, die sie aus Kire mitgebracht hatten. Unter diesen verehrten sie vor allem den Feuergott Nykthar, der in etwa Olion entsprach. Wenngleich die meisten Nyktaren in späterer Zeit den Glauben an die Wahren Götter annahmen, blieb die Verehrung Nykthars ein wichtiger Bestandteil ihres Glaubens.

Anlässe

Geburt

Die Geburt eines Kindes wurde bei den Nyktaren meist mit einem großen Fest im Kreis der Verwandten gefeiert.

Hochzeit

Nyktaren heirateten meist aus Liebe, da sie jede andere Art der Eheschließung als unnötig empfanden. Hochzeiten wurden im großen Kreis gefeiert. Nicht selten nahmen ganze Dörfer oder Städte daran teil.

Tod

Nyktaren verbrannten ihre Toten und verstreuten deren Asche auf dem Meer.


Wirtschaft und Handel

Waren die Nyktaren zunächst noch als Räuber gefürchtet, verlegten sie sich später größtenteils auf den Handel über See. Sie stellten nur wenige Güter selbst her, handelten aber mit allem, was irgendwie Gewinn abwerfen mochte.


Kunst

Die Nyktaren schätzten die Kunst des Gesanges sehr hoch. Ebenfalls erhoben sie den Schiffsbau zur Kunst, galten Schiffe doch ebenso wie Gewänder als Zeichen von Ansehen und Reichtum.


Erwähnung

  • DLDD: 506
  • SASII: 82
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