Veralme
Geschichte
Junge Jahre
Veralme wurde unter anderem Namen im Jahr 1569 S.Z. in Agar Dursol als Tochter zweier Almári geboren. Ihre Eltern starben beide, als die Festung im Jahr 1570 S.Z. erobert wurde, doch nahm sich Valyas Tochter Lorúna ihrer an, die einen Sohn gleichen Alters namens Andael hatte. Gemeinsam mit den beiden Kleinkindern floh Lorúna nach Trinatia, wo sie die beiden aufzog und sie die Heiligen Künste lehrte. Als Alacrion im Jahr 1625 S.Z. gegen den Umcalorion zog, kämpfte Veralme an der Seite Andaels und dessen Onkel Lorenas gemeinsam mit Arcios gegen Kulmo. Sie überstand die Schlacht mit einigen Wunden, die jedoch schnell verheilten. Mit den meisten anderen Almári zog sie sich daraufhin nach Agomitur zurück, wo sie gemeinsam mit Andael der Stahlrose beitrat. Zugleich ließ sie sich auf eine Beziehung mit diesem ein.
Stahlrose
In den ersten Jahren des Eisernen Zeitalters beteiligte Veralme sich gelegentlich an der Jagd nach den verstreuten Überresten der Culmorier, während sie ihre Kenntnisse der Heiligen Künste vertiefte. Ihre Beziehung zu Andael ging zu Bruche, doch blieben die beiden weiterhin gute Freunde. Als Mureiya im Jahr 623 E.Z. im Ersten Culmorier-Feldzug mit der Belagerung von Agomitur begann, stand Veralme in der vordersten Reihe der Verteidiger. In den vier Jahren der Belagerung zeigte sie wiederholt ihr großes Können als Kämpferin. Groß war ihre Trauer, als Andael beim Versuch, sie aus einer misslichen Lage zu retten, im Jahr 627 E.Z. sein Leben ließ, ebenso groß als ihre Ziehmutter Lorúna daraufhin im Zweikampf mit Mureiya starb. Dass der Rat der Sieben daraufhin nichts unternahm, um Mureiya in die Schranken zu weisen, entsetzte sie sehr. So verbrachte sie die folgenden Jahrzehnte in Bitterkeit, während sie damit beschäftigt war, neue Stahlrosen auszubilden. Darunter war auch Andaels Tochter Amanara, zu der sie ein besonders inniges Verhältnis aufbaute. Schließlich sorgte sie dafür, dass Amanara sogar zu Großmeisterin der Stahlrose ernannt wurde.
Krieg der Sieben Herrscher
Während Veralme auch in den folgenden Jahrhunderten immer wieder Jagd auf Culmorier machte, galt sie bald als erfahrenste unter den Stahlrosen. Die Großmeisterin holte ihren Rat ein, wann immer sie dessen bedurfte. Als der Krieg der Sieben Herrscher über die Welt hereinbrach, kämpfte Veralme bei der Verteidigung Agomiturs erneut in der ersten Reihe. Sie selbst focht einen Zweikampf mit einem der Sieben Herrscher aus und nicht zuletzt ihretwegen konnte der Feind zurückgedrängt werden. In der Folge reiste sie viele Jahrzehnte durch das Land, um die Herrscher und deren Truppen zu bekämpfen, wo auch immer sie konnte, doch hatte sie kaum Erfolg damit. Als Amanara sich im Jahr 1358 E.Z. dazu entschloss, die Sieben Herrscher in Curachdar anzugreifen, war Veralme ein Teil der Truppe, die sich Zugang zur feindlichen Festung verschaffte. Dort wurde sie Zeuge der Macht der Sieben Herrscher. Sie überlebte als einzige und verschwand aus Schmach für ihr Versagen in der Wildnis, wo sie sich drei Jahre lang dem Erforschen der Heiligen Künste hingab. Als Arcios im Jahr 1361 E.Z. die Völker des Nordens zum Krieg gegen die Sieben Herrscher versammelte, folgte Veralme seinem Aufruf. In Umenach tötete sie an dessen Seite einen der Sieben Herrscher, bei der darauffolgenden Belagerung von Curachdar streckte sie einen zweiten nieder. Aus diesem Grund wurde sie nach dem Ende des Krieges zur Großmeisterin der Stahlrose ernannt.
Reisen durch die Welt
In den folgenden Jahrhunderten sorgte Veralme dafür, dass die Macht der Culmorier sich nicht mehr erholen konnte. Unter ihr wurde die Stahlrose beinahe so mächtig, wie sie es unter Valya gewesen war. Für ihre zahlreichen Verdienste um die Almári wurde sie dann im Jahr 1943 E.Z. in den Rat der Sieben erhoben, weshalb sie ihre Pflichten als Großmeisterin niederlegte. Zu dieser Zeit reiste sie viel umher und bildete einige Schüler aus, während sie zugleich auch selbst Wissen erwarb. So war sie etwa eine der ersten, die das Gespräch mit den Aurokanisa suchten, nachdem diese das Königreich Lau-Onn gegründet hatten. Zu Beginn des zweiundzwanzigsten Jahrhunderts hörte sie von einer bösen Macht, die im Süden umginge. Sie reiste nach Anotur, wo sie die Macht Antoxas wahrnahm und erkannte, dass diese zu einer Bedrohung für die ganze Welt werden konnte. Als sie daraufhin den Rat der Sieben bat, die Stahlrose nach Anotur zu entsenden, weigerte sich dieser einzugreifen. Aus diesem Grund legte Veralme ihr Amt nieder und begab sich allein mit ihrem Schüler Marmaos nach Anotur, um der Sache nachzugehen. Viele Jahrzehnte lang stellte sie Antoxa vergeblich nach, während um sie herum Anotur in nie enden wollenden Bürgerkriegen versank. Im Zuge dessen lernte sie schließlich den jungen Feldherrn Ulator kennen, den sie daraufhin unterstützte. Nicht zuletzt ihrer Hilfe wegen gelang es Ulator im Jahr 2191 E.Z. den Krieg zu beenden und sich zum ersten König von Anotur krönen zu lassen.
Beraterin der Könige
In den folgenden Jahrzehnten diente Veralme den Königen von Anotur als Beraterin. Währenddessen ging sie jeder Spur nach, die sie zu Antoxa führen vermochte. Während sowohl Ulator als auch dessen Sohn Mesatolos sie sehr als Ratgeberin schätzten, schlug Mesatolos‘ Sohn Camalian ihren Rat oft in den Wind und ließ sich mit den falschen Leuten ein. So konnte Veralme nicht verhindern, dass dieser von Antoxa getötet wurde. Wohl aber unterstützte sie dessen Sohn Hylomir beim darauffolgenden Krieg gegen die Meereshexe. Dreizehn Jahre focht sie viele Schlachten gegen Antoxas Verbündeten aus, bis im letzten Kriegsjahr Antoxa selbst zum Zweikampf forderte. Zwar rang sie die Meereshexe nieder, doch gelang dieser die Flucht. Zugleich ereilte Veralme eine Offenbarung, dass der siebente König von Anotur die Meereshexe endgültig besiegen würde. Als wieder Frieden in Anotur Einzug hielt, blieb sie Hylomir als Beraterin erhalten, während sie – ihrer Offenbarung zum Trotz – versuchte, Antoxa aufzuspüren. Wenngleich sie im Bruderkrieg von Anotur keine Seite bevorzugte, blieb sie an Lystayos‘ Seite in Tur Dyrania, da dieser eher geneigt war, ihr Gehör zu schenken und Friedensverhandlungen aufzunehmen.
Verlust der Schüler
Nachdem Nicayos seinen Bruder besiegt hatte, verbannte er Veralme aus Anotur. Zu dieser Zeit brach auch ihr Schüler Marmaos mit ihr, um eigene Wege zu gehen. Die nächsten Jahrzehnte verbrachte Veralme also in den Wilden Landen, um dort nach Antoxa zu suchen. Erst im Jahr 2335 E.Z., als Nicayos den Tod nahen spürte, rief er Veralme zurück, um ihr von seinem Handel mit der Meereshexe zu erzählen und sie zu bitten, auf seinen Sohn Elunios und dessen noch ungeborene Kinder achtzugeben. So wurde Veralme mit der Krönung Elunios‘ erneut zur Beraterin des Königs und unterstützte ihn zuallererst im Kampf gegen ihren ehemaligen Schüler Marmaos, der nun als Culmorier in Anotur wütete. Nach Marmaos‘ Tod nahm sie dessen Sohn Uromot als Schüler auf, in der Hoffnung, die Fehler wiedergutzumachen, die sie bei der Ausbildung von dessen Vater begangen hatte. Währenddessen behielt sie Elunios im Auge, wie auch dessen Gattin Dirada, die alsbald schwanger wurde und die Zwillinge Unvasir und Ronagir gebar. Gegen ihren Rat segelte Elunios mit seiner Familie im Jahr 2340 E.Z. nach Nyktaven und kehrte nie wieder. Daraufhin wurde Veralme vom Ältestenrat beschuldigt, dafür verantwortlich zu sein. Eine weitere Verbannung folgte, in der Veralme sich jedoch in einem Waldstück südlich von Veretur niederließ, um die Geschehnisse in Anotur im Auge zu behalten. Dort wurde sie von ihren Schülern unter Uromot verraten, die im Jahr 2347 E.Z. vergeblich versuchten, in Tur Limor die Macht zu ergreifen.
Persönlichkeit
Veralme war eine strenge und unnachgiebige Frau. Die zahlreichen Rückschläge, die sie im Laufe ihres Lebens hatte erleiden müssen, quälten sie zwar, doch ließ sie sich davon nicht abhalten, ihre Ziele weiterzuverfolgen. Was ihre Schüler und die Könige, die sie beriet, betraf, war sie sehr geduldig und einfühlsam, aber auch fordernd und bestimmt. Zugleich gab es nur wenig, was sie aus der Ruhe bringen konnte.
Erscheinung
Veralme war eine große, schlanke Frau. Ihr Gesicht wirkte zwar ebenso zeitlos wie das der meisten Almári, doch zeigte sich darin bei ihr ein wenig von ihrem hohen Alter. Sie hatte langes graublondes Haar und graue Augen. Ihr Körper war von einem sanften Schein umgeben. Hin und wieder trat Veralme auch in der Gestalt einer großen Säbelzahnkatze mit rötlich braunem, schwarz gestreiften Fell auf.
Besondere Fähigkeiten
Als ehemalige Großmeisterin der Stahlrose verstand sich Veralme wie niemand sonst auf den Einsatz der Heiligen Künste im Kampf. Auch abseits davon war ihr Wissen um die Künste umfassender als das der meisten Meister. Anders als viele andere Almári bediente sie sich auch der Dunklen Künste, hatte sie doch nicht vergessen, dass diese nichts mit den Verbotenen Künsten gemeinsam hatten. Darüber hinaus war sie auch ohne die Heiligen Künste eine fähige Kriegerin. Sie beherrschte die meisten gängigen Waffen und war auch in den Kampfkünsten der Turndura geschult.
Erwähnung
- DSDV: 56-58, 61, 63, 69, 75, 88, 93, 99, 101-102, 104-105, 108, 111, 114, 120, 122-123, 125-132, 136, 140, 144-151, 310, 410-423, 425-447, 449-452, 478-480, 482-486, 488-489, 491-504, 511, 515-519, 523-529, 531-532, 534-536, 549-551, 553-555, 559, 561-562, 564-565, 569-572, 594, 597, 600-601, 603