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Lurano


Geschichte

Frühe Kindheit

Lurano wurde im Jahr 2289 E.Z. als Sohn der Almári Laminas und Myrene in Amrian geboren. Da seine Eltern eng mit Molvon, dem König von Amrian, befreundet waren, wuchs er im Schwarzen Palast auf. Als Lurano ein Jahr alt war, erhielt sein Vater den Hilferuf eines alten Freundes, woraufhin dieser Amrian mit seiner Gattin verließ. Lurano blieb in der Obhut Molvons und dessen Gattin Fulméa zurück. Da Laminas und Myrene nicht von dieser Reise zurückkehrten, nahm das Königspaar, das selbst seit Jahren kinderlos geblieben war, den kleinen Lurano an Sohnes statt auf. Molvon ernannte ihn sogar zu seinem Erben.

Geburt der Ziehgeschwister

Im Jahr 2292 E.Z. gebar Fulméa dann doch einen Sohn, dem sie den Namen Malvios gab. Lurano war zu dieser Zeit bereits drei Jahre alt und kümmerte sich rührend um das Kind seiner Ziehelter. Von frühester Kindheit an waren die beiden unzertrennlich. Auch Fulméas erneute Schwangerschaft im Jahr 2295 E.Z. und die darauffolgende Geburt ihrer Tochter Mesaméa tat dem keinen Abbruch. Sowohl Lurano als auch Malvios liebten ihre jüngere Schwester über alles. Lange Zeit wuchs Lurano nun unbeschwert im Schwarzen Palast auf. Als seine Ziehmutter jedoch im Jahr 2297 E.Z. im Zuge ihrer dritten Schwangerschaft starb, brach die Welt für ihn zusammen. Als Ältester tat er dennoch sein Bestes, um seinen Geschwistern und seinem Ziehvater Trost zu spenden. Menor, Fulméas letztes Kind, überlebte zwar den Tod seiner Mutter, doch war seine Geburt von dunklen Vorzeichen begleitet. Obwohl auch Lurano erschauderte, als er seinen jüngsten Bruder das erste Mal sah, versuchte er diesen zunächst dennoch genauso sehr zu lieben, wie seine anderen Geschwister.

Almarisches Erbe

Im Jahr 2304 E.Z. kam ein Meister der Heiligen Künste mit dem Namen Laralmar nach Amrian. Durch diesen erfuhr Lurano, der sich bisher für Molvons leiblichen Sohn gehalten hatte, von seiner waren Abstammung und seinem Erbe als Almar. Laralmar, der ein Freund seines Vaters gewesen war, bot ihm an, ihn in Agomitur in den Heiligen Künsten zu unterweisen. Malvios und Mesaméa, die ebenso die durch ihre Mutter ebenso almarisches Erbe in sich trugen, wurde dasselbe Angebot unterbreitet. Während Mesaméa sogleich ablehnte, fanden Lurano und Malvios Gefallen an der Vorstellung, die Heiligen Künste zu erlernen. Ihr Vater verbot ihnen jedoch, nach Agomitur zu gehen, da er sie zu jung dafür hielt. Missmutig fügte sich Lurano Molvons Urteil, sodass Laralmar unverrichteter Dinge von dannen zog.

Jugend

Während Malvios in den folgenden Jahren zum Thronfolger erzogen wurde, blieb Lurano als Freund und Ratgeber an der Seite seines Bruders. Er wuchs zu einem stattlichen Jugendlichen heran, dessen Meinung und Rat sowie Sinn für Gerechtigkeit von allen in Amrian sehr geschätzt wurde. Einzig mit seinem jüngsten Bruder Menor kam Lurano nicht zurecht. Wieder und wieder versuchte er diesen auf den rechten Weg zurückzuführen, doch hatte Menor nichts als Verachtung für ihn übrig. Und doch zeigte sich Lurano besorgt, als Menor nach einem Streit mit seinem Vater in die Wildnis floh. Erst ein Jahr später kehrte sein Bruder – offenbar zum Besseren bekehrt – zurück. Einzig Lurano durchschaute ihn, sah er doch den Schatten, der auf Menors Gemüt lag.

Menors Verrat

Nicht zuletzt Menors wegen sann Lurano nun nach vielen Jahren wieder über die Heiligen Künste nach, in denen er eine Möglichkeit zu sehen glaubte, seinen Bruder vom Schatten zu befreien. So bat er seinen Ziehvater im Jahr 2315 E.Z. darum, gemeinsam mit Malvios bei Laralmar lernen zu dürfen. Widerwillig gab dieser den beiden den Segen, doch an dem Tag, an dem Lurano und Malvios aufbrechen wollten, starb Molvon plötzlich und unerwartet. Als Menor daraufhin versuchte, die Macht in Amrian an sich zu reißen, obwohl er nur an dritter Stelle der Thronfolge stand, kam es zum Zerwürfnis zwischen Molvons Söhnen. Während Mesaméa sich aus dem Streit heraushielt, schlug Lurano sich sogleich auf Malvios’ Seite. Gemeinsam gelang es den beiden Menors Anhängerschaft zu zerschlagen und den Aufrührer selbst gefangen zu nahmen. Wohl gab es nun viele Gerüchte, Menor selbst hätte seinen Vater getötet. Obwohl Lurano diese nicht abtun konnte, hatter der dennoch Mitleid mit seinem Bruder. So setzte er sich bei Malvios für Menor ein, sodass dieser nicht mit dem Tode bestraft, sondern aus Amrian verbannt wurde.

Beginn der Ausbildung

In der Folge beschloss Lurano bei Malvios zu bleiben, der als Erbe seines Vaters den Thron von Amrian bestieg. Doch schickte dieser ihn fort, mit dem Wunsch, zumindest einer von ihnen möge ihren gemeinsamen Traum von den Heiligen Künsten wahr werden lassen. Nach langem Hin und Her fügte Lurano sich dem Willen seines Bruders und zog allein nach Agomitur. Die Gräuel, die er auf dem Weg dorthin im vom Krieg zerrissenen Lau-Onn sah, prägten ihn nachhaltig, bestärkten ihn zugleich jedoch in seinem Vorsatz, die Heiligen Künste zum Wohle aller einzusetzen. In Agomitur traf er auf Laralmar, der sogleich mit seiner Ausbildung begann. Dort schloss Lurano auch Freundschaft mit anderen Almári. Schnell bemerkte er jedoch, dass die Ausbildung bei Laralmar nicht dem entsprach, was er sich vorgestellt hatte. So verbrachte er viele Stunden in der Bücherei, um scheinbar unwichtige Einzelheiten nachzuschlagen, während er nur wenig über die Anwendung der Künste lernte.

Tod der Geschwister

Zwei Jahre vergingen, da entschloss Lurano sich, seine Geschwister in Amrian zu besuchen. Der Krieg zwang ihn zu weiten Umwegen, dennoch gelangte er schließlich ins Tal der Emra, wo er Malvios’ Soldaten aufgegriffen wurde. Diese schickten Meldung nach Amrian. Malvios und Mesaméa waren so erfreut, von Luranos Besuch zu erfahren, dass sie ihm sogleich entgegenritten. Auf dem Weg wurden sie jedoch von Räubern überfallen. Mesaméa starb durch einen Pfeil aus dem Hinterhalt. Als Lurano hinzukam, war es bereits zu spät. Auch konnte er seinen Bruder nicht daran hindern, die Verfolgung der Räuber aufzunehmen und jeden einzelnen von diesen zu töten. Dort erlitt auch Malvios vermeintlich den Tod. Nun war Lurano am Boden zerstört, gab er sich doch die Schuld am Ableben seiner Geschwister. Er brachte Mesaméas Leiche und den verbrannten Körper, den er für den seines Bruders hielt, nach Amrian, wo er beide in der Gruft ihrer Eltern begraben ließ. Unruhen brachen in der Stadt aus, waren doch mit Molvons Kindern alle Thronfolger gestorben. Manche wollten nun Lurano die Krone aufsetzen, doch sprach sich dieser selbst jedes Recht darauf ab. Stattdessen verhalf er Malvios’ Vetter Walanir zur Herrschaft über Amrian. Danach kehrte er nach Agomitur zurück.

Treffen mit Narvanros

Die nächsten beiden Jahre verbrachte Lurano damit, so viel über die Heiligen Künste zu lernen, wie er nur konnte. Wieder und wieder dachte er über einen Weg nach, seine Geschwister aus dem Reich der Toten zurückzuholen, doch musste er bald erkennen, dass dies nicht möglich war. Laralmar erzählte ihm von den Verbotenen Künsten und den falschen Versprechen, mit denen diese lockten. Als Lurano einsah, dass ein Leben, das genommen worden war, auch durch die Heiligen Künste nicht wieder gegeben werden konnte, nahm er sich fest vor, jedes Leben zu bewahren, wann immer es ihm möglich war. Gerade als er wieder unruhig wurde, nahm Laralmar ihn dann mit auf eine Reise nach Umar Enor. Dort wurde Lurano Zeuge, wie der junge Narvanros den wahnsinnigen König Hol stürzte. In der Folge freundete er sich mit diesem an, der ebenfalls von Trauer und Schuldgefühlen gequält wurde. Eine Weile begleitete Narvanros die beiden Almári. Seine Gegenwart tröstete Lurano ein wenig. Als Laralmar sich entschloss, nach vielen Jahren zu seiner Zuflucht auf der Insel der Trugbilder zurückzukehren, ließ Lurano Narvanros schweren Herzens in Havalan zurück.

Ausbildung und Reisen

Die nächsten zwanzig Jahre seines Lebens verbrachte Lurano größtenteils auf der Insel der Trugbilder, wo sein Meister in endlich richtig in den Heiligen Künsten unterwies. Immer wieder begleitete er Laralmar währenddessen auf Reisen nach Dewodios, Eldalon oder Nyktaven, bisweilen auch in den Süden. Einmal verschlug es die beiden sogar nach Scharra Kruraz und in die Lande der Mursogi. Auf diesen Reisen schloss Lurano unzählige Bekanntschaften – unter anderem mit Erun aus Reruwalt. Im Jahr 2341 E.Z. schickte Laralmar seinen Schüler dann zum ersten Mal allein auf die Reise, um einen Gegenstand aus Orvolor zu beschaffen. Auf dem Weg nach Süden traf Lurano einmal mehr auf Narvanros und stellte mit Verwunderung fest, dass dieser ein kleines Kind namens Naron bei sich hatte. Auch in den darauffolgenden Jahren war Lurano oftmals in den Außenlanden unterwegs, wo er sich gelegentlich mit Narvanros zusammentat, oder in den Reichen des Nordens, wo er bald Beziehungen zu allen möglichen einflussreichen Leuten aufgebaut hatte. So lernte er etwa im Jahr 2351 E.Z. bei einem seiner häufigen Besuche in Dewodios den jungen Prinzen Rexian aus Erbarior kennen. Gemeinsam mit seinem Meister ritt er indes an der Seite Raruonors, des Großkönigs von Vanrania, als dieser im Jahr 2356 E.Z. den Dritten Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn beendete.

Die Offenbarung des Orleas

Im Jahr 2363 E.Z. weilte Lurano einmal mehr auf der Insel der Trugbilder, als ihn wie auch seinen Meister und viele andere Almári ein Traum von der Wiederkehr der Morgenlosen Dunkelheit und der Offenbarung des Orleas ereilte. Sogleich brach er mit Laralmar nach Agomitur auf, wo der Rat der Sieben zusammengerufen wurde, um den Inhalt dieses Traumes zu besprechen. Da Luranos Meister selbst im Rat saß, erfuhr er viel von dem, was dort besprochen wurde. Alsbald sandte Laralmar seinen Schüler dann nach Xerdon, um dort Nachforschungen zu den Schlüsseln des Voréos anzustellen. Luranos Meister hatte den Einfall der Mursogi nach Theladien nämlich als Vorzeichen der Offenbarung gedeutet. So hielt sich Lurano in Xerdon auf, als Mursogi in den Königspalast eindrangen und Rexian entführten, der gerade erst König von Erbarior geworden war.

Jagd nach den Schlüsseln

Einer Eingebung heftete sich Lurano an die Fersen der Mursogi und verfolgte diese über das Mondgebirge durch den Wald der Verfluchten, bis er sie in der Nähe von Tolrach einholte und Rexian aus deren Gewalt befreite. Indem er die Mursogi belauschte, erfuhr er zudem, dass deren Anführer in Trinatia nach etwas suchte. Folgerichtig nahm er an, dass es sich dabei um einen der Schlüssel handelte. Er überließ Rexian zunächst der Obhut eines Freundes, des Schmiedes Tormos, und ritt dann nach Reruwalt, um Narvanros zu bitten, den König zurück nach Erbarior zu geleiten. Da Narvanros jedoch mittlerweile ein alter Mann war, nahm Lurano mit dessen Ziehsohn Naron Vorlieb, der sich sogleich einverstanden erklärte, die wichtige Aufgabe zu übernehmen. Lurano selbst brach unverzüglich nach Trinatia auf.


Persönlichkeit

Lurano wurde von dem Bedürfnis getrieben, anderen zu helfen. Seine Haltung war von dem Grundsatz geprägt, dass jedes Leben wertvoll war. Selbst im Kampf auf Leben und Tod griff er daher auf Mittel zurück, seine Gegner außer Gefecht zu setzen, ohne sie ernsthaft zu verletzen. Sein großes Ziel war es, die Welt mit Hilfe der Heiligen Künste zu einem besseren Ort zu machen. Um dies zu erreichen, neigte er dazu, sich zu viel aufzubürden und gehetzt von einem Ort zum anderen zu eilen. Dabei verlangte er seinem Körper manches ab, was ein gewöhnlicher Sterblicher nicht hätte ertragen können. So blieb er oft wochenlang wach und aß nur sehr wenig. Seine Gefühle hatte Lurano meist gut im Griff, sodass er sich nur selten ungewollte Regungen anmerken ließ. Für einen Almar war Lurano sehr ungeduldig. Dies hielt ihn jedoch nicht davon ab, im Gespräch häufig abzuschweifen und Berichte allzu sehr in die Länge zu ziehen. Lurano liebte das Reisen, das Stöbern in alten Aufzeichnungen dagegen verabscheute er.


Erscheinung

Lurano war verhältnismäßig groß und schlank. Sein Gesicht war wie bei den meisten Almári trotz seines Alters jugendlich und ebenmäßig geblieben. Seine Augen waren grün, das braune Haar trug er schulterlang. Seine helle Haut war stets von einem sanften Schein umgeben. Seine Erscheinung wurde von den meisten Menschen als sehr hübsch, seine Stimme als angenehm und wohlklingend empfunden. Lurano trug meist abgetragene Reisekleidung, da er keinen großen Wert auf sein Äußeres legte. Darüber hüllte er sich in einen Umhang aus Loretan, der ihn bei jedem Licht mit der Umgebung verschmelzen ließ.


Besondere Fähigkeiten

Lurano wurde in Amrian die Ausbildung eines Prinzen zuteil. Er lernte zu lesen, zu schreiben und zu rechnen, aber auch Geschichte und Redekunst, sowie verschiedene Wissenschaften und Künste. Wie es in den meisten Adelshäusern üblich war, beherrschte er die Sprache der Gelehrten, in der er sich – wie auch in der Sprache der Händler – stets sehr gewählt ausdrückte. Der Umgang mit verschiedenen Waffen und das Reiten wurde ihm ebenfalls in Amrian beigebracht. In Agomitur und auf der Insel der Trugbilder wurde Lurano in den verschiedenen Richtungen der Heiligen Künste unterrichtet. Dort lernte er auch die Heilige Sprache. Worin Lurano sich unter den meisten Almári hervortat, war seine Fähigkeit, die Heiligen Künste im Kampf einzusetzen. Dabei verließ er sich vor allem auf Druckwellen und Lichtblitze, um seine Feinde zu betäuben oder zu blenden. Darüber hinaus nutzte er die Heiligen Künste kaum.


Erwähnung

  • DWS: 20-36, 39, 43, 45-46, 48-50, 52, 54-71, 74-75, 77, 83, 88, 108, 114, 165, 187, 191, 193, 220, 222-223, 243-244, 320-321, 327, 371, 375, 406, 432
  • DEDV: 22-23, 39-61, 63-73, 76-77, 81-83, 85-86, 88, 90, 92-93, 95, 97-101, 103-104, 122, 141, 162-165, 169-170, 172, 175-177, 181-185, 199, 210, 211, 236, 300, 311-312, 327, 365, 373, 398, 491, 494, 549
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