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Daiwanir


Geschichte

Junge Jahre

Daiwanir wurde im Jahr 2314 E.Z. in Wulmena geboren. Da seine Mutter eine Dienerin Jalanis, der Fürstin von Wulmanur, war, wuchs er im Fürstenpalast auf. Schon in frühester Kindheit kam er mit dem Krieg in Berührung, wurde Wulmena doch zu dieser Zeit mehrmals von den Aurokanisa belagert. So geschah es, dass die Fürstin die Stadt im Jahr 2316 E.Z. aufgab und nach Xerdon floh. Daiwanir und seine Mutter begleiteten sie dorthin, während sein Vater zurückblieb, um im erbarischen Heer gegen die Feinde zu kämpfen. Da die Fürstin in Xerdon im Königspalast von Solmanad lebte, wuchs auch Daiwanir dort auf. So war er zugegen, als die Hauptstadt im Jahr 2319 E.Z. von den Aurokanisa belagert wurde.

Freundschaft mit Recalion

Als Regnadon im Jahr 2324 E.Z. Jalani zur Frau nahm, lernte der zehnjährige Daiwanir, der zu dieser Zeit gelegentlich Botengänge für die Fürstin unternahm, den gleichaltrigen Königssohn Recalion kennen und freundete sich mit diesem an. Schon bald fühlte Daiwanir sich für den Prinzen verantwortlich und wich kaum noch von dessen Seite. Währenddessen bekam er von den anderen Bediensteten viel von dem mit, was im Reich geschah. Je älter er wurde, desto mehr erwachte in ihm der Wunsch, an der Seite seines Vaters gegen die Aurokanisa zu kämpfen. Als er das waffenfähige Alter erreicht hatte und in den Krieg ziehen wollte, hielt Recalion jedoch ihn zurück. Widerstrebend blieb Daiwanir um seines Freundes Willen in Xerdon. Dort trat er der Palastwache bei und diente Recalion fortan als Leibwächter.

Flucht nach Vanrania

Als Prinz Reruan im Jahr 2333 E.Z. fiel und Regnadons Wahnsinn immer deutlich zu Tage trat, half Daiwanir Fürstin Jalani Recalion aus der Stadt zu bringen. Gemeinsam mit Recalions Onkel Turanoth flohen die beiden nach Vanrania. Daiwanir war über dieses Wagnis sehr erfreut, konnte er sich nun doch endlich als Krieger beweisen. Ein Jahr lang zogen die drei durch das Land der Wälder, ehe Raruonor, der Großkönig von Vanrania, sie an seinen Hof in Dewodios aufnahm. Wenngleich Daiwanir sich dort mit jedem Tag mehr nach seiner Heimat sehnte, blieb er doch an Recalions Seite. Währenddessen unternahm er häufig Streifzüge durch die nahen Wälder und schloss sich bisweilen der Stadtwache an, wenn es Schwierigkeiten zu bewältigen galt.

Regnadons Sturz

Groß war Daiwanirs Freude, als Recalion sich schließlich entschloss, nach Erbarior zurückzukehren, um seinen Vater zu stürzen. Gemeinsam mit Turanoth reisten die beiden durch das Land, um heimlich Verbündete um sich zu scharen. In Nyktaven lernte Daiwanir Naila, eine Dienerin des Fürsten von Lewinien, kennen, in die er sich verliebte. Die beiden verbrachten einige Nächte miteinander, ehe Daiwanir an Recalions Seite weiterzog. Freilich versprach er seiner Geliebten, wiederzukehren, doch wusste er insgeheim nicht, ob ihm dies überhaupt möglich sein würde. Über Auvagan gelangten Daiwanir und Recalion nach Xerdon, wo sie gemeinsam mit ihren Verbündeten gegen Ainisare und Virisare kämpften. Daiwanir war auch an der Seite seines Freundes, als dieser seinen Vater zur Rede stellte. Zu seinem Entsetzen verschonte Recalion das Leben des wahnsinnigen Königs und ließ diesen nur in ein Verlies werfen.

Ernennung zum Heermeister

Nachdem Recalion zum König gekrönt worden war, erhob er seinen Freund Daiwanir für dessen treuen Dienst in den Grafenstand und ernannte ihn zudem zum Heermeister von Erbarior. Als solcher war es Daiwanirs Aufgabe, einen geordneten Rückzug der erbarischen Truppen aus Lau-Onn zu gewährleisten. Dabei sah er zum ersten Mal seit seiner Kindheit seinen Geburtsort Wulmena wieder. Er sah, wie sehr das Volk dort unter dem Krieg gelitten hatte, und machte die Aurokanisa dafür verantwortlich. So war er einer von vielen, der mit Recalions Friedensschluss nicht zufrieden war. Als er nach Xerdon zurückkehrte, erwartete ihn Nalia dort mit einem Kind, seinem Sohn Krinoin. Verdutzt über diese Wendung ließ Daiwanir seinen Groll gegen Lau-Onn eine Weile ruhen und verbrachte die nächsten Jahre in der Nähe seines Kindes. Er heiratete Nalia und die beiden lebten glücklich und zufrieden in Xerdon.

Krieg gegen Lau-Onn

Als der Krieg gegen Lau-Onn im Jahr 2350 E.Z. nach acht Jahren des Friedens von neuem entfacht wurde, diente Daiwanir Recalion treu als Heermeister. Zwar ließ er seine Familie nur ungern zurück, doch war sein Groll auf Lau-Onn über die Jahre gewachsen, sodass er sich diese Gelegenheit nicht nehmen ließ. An der Seite Recalions kämpfte er tapfer in vielen Schlachten. Als die Aurokanisa im letzten Jahr des Krieges einmal mehr Xerdon belagerten, starb seine Gattin Nalia bei einem Brand. Umso verbissener fiel Daiwanir daraufhin über seine Feinde her. Groß war seine Wut und Enttäuschung, als der Krieg ein Ende fand, nachdem Raruonor Frieden zwischen den verfeindeten Reichen gestiftet hatte.

Kriegstreiber

In den Jahren, die dem Krieg folgten, verrichtete Daiwanir zwar weiterhin treu seinen Dienst, doch machte er kein Hehl daraus, dass er den Frieden mit Lau-Onn nicht guthieß. Seine Wut und sein Groll kamen in diesen Jahren nie ganz zum Erliegen, während sein Gemüt sich mehr und mehr verfinsterte. Beinahe ununterbrochen sann er darüber nach, wie er den Tod seiner Gattin an den Aurokanisa rächen konnte. Dabei fand er vielerlei Gleichgesinnte, die ihn in seiner Meinung bestärkten. Freilich hielt er seine Gefühle vor Recalion geheim, hatte er doch begriffen, dass er in seinem Freund keinen Verbündeten finden würde.

Verrat

Als im Jahr 2363 E.Z. Mursogi nach Theladien einfielen, zog Daiwanir mit Recalion aus, um diese in ihre Schranken zu weisen. In Theladien traf er auf Gräfin Tharene, die ihm alsbald eröffnete, dass sie in Wahrheit Recalions ältere Halbschwester Virisare war und die Mursogi gerufen hatte, um ihrem Bruder die Herrschaft streitig zu machen. Zwar kannte Daiwanir Virisare aus seiner Kindheit als grausame und gewissenlose Frau, doch war er in seinem Groll allzu leichtgläubig geworden und ließ sich mit ihr ein, als sie ihm Rache an Lau-Onn versprach. So führte er den ahnungslosen Recalion in einen Hinterhalt der Mursogi, nachdem Virisare ihm versichert hatte, dass sie ihren Bruder nur festsetzen wollte, bis sie ihr Recht auf den Thron geltend gemacht hatte. Doch Virisare brach ihr Wort und Recalion starb. Groß waren die Schuldgefühle, die Daiwanir daraufhin quälten, doch erkannte er, dass es nun kein Zurück mehr gab. So wurde er zu einem willigen Werkzeug für Virisares Ränke.

Machtergreifung

Im Jahr 2364 E.Z. heiratete Daiwanir Virisare. Nachdem deren Verbündete Recalions Sohn Rexian entführt hatten, begann Daiwanir seine Truppen aus Theladien zurückzuziehen. Er selbst reiste auf Virisares Befehl hin nach Xerdon und begann dort, mehr und mehr Macht an sich zu reißen. Die Angehörigen des Blutschattenkultes und die Söhne der Gruft unterstützten ihn dabei, indem sie hohe Beamte und Adelige einschüchterten oder bestachen. Daiwanir selbst fand kaum Gefallen an diesem Vorgehen, ließ es jedoch geschehen. Wohl war er sich bewusst, dass er nichts weiter als ein Strohmann war, doch hatte er keine Kraft mehr, sich gegen die zur Wehr zu setzen, die im Hintergrund die Fäden zogen.

Herrschaft über Erbarior

Gegen alle Gesetze wurde Daiwanir zum Statthalter ernannt und erhielt damit zum Schein beinahe königsgleiche Macht. Diese nutzte er, um im Rahmen seiner Möglichkeiten seine eigenen Ziele zu verfolgen, indem er die Grenzen nach Lau-Onn befestigte und einen Rachefeldzug gegen die Aurokanisa vorbereitete. Freilich gab es im Reich einige Fürsten – allen voran Poredios, den Fürsten von Niranach – die wenig von seinem Tun hielten und ihm, wo sie nur konnten, Widerstand leisteten.

Tod

Gegen Ende des Jahres 2364 E.Z. ließ Daiwanir auf Virisares Geheiß eine Versammlung des Fürstenrates einberufen, die ihm – und damit seiner Gattin – die letzten Hürden auf dem Weg zum Falkenthron beseitigen sollte. Auf jener Versammlung erschien jedoch unvermittelt der entführte Rexian. Als sein Verrat vor den Fürsten enthüllt wurde, gab Daiwanir sich geschlagen, hatte er doch längst genug vom Ränkespiel und all dem Verrat. Als Omrunas’ Diener Bormias die Gunst der Stunde nutzte und die Söhne der Gruft auf die versammelten Adeligen losließ, blieb Daiwanir unbeteiligt. Virisare befahl einem ihrer Untergebenen jedoch, ihn zu töten, ehe er ihre Geheimnisse ausplaudern konnte. So starb der Heermeister, bevor er Naron einen wichtigen Hinweis geben konnte.


Persönlichkeit

Daiwanir war ein ehrgeiziger Mann, der Kränkungen sehr ernst nahm und nur selten vergab. Er war wortkarg und schnell zu reizen, bisweilen auch jähzornig. Nach seiner Ernennung zum Heermeister bestimmte der Hass auf die Aurokanisa sein Handeln. Seine Familie und seinen besten Freund Recalion liebte er jedoch innig. Nach dem Tod seiner Gattin trübte sich sein Verhältnis zum König. Sein Gemüt verfinsterte sich und er wurde mürrisch und verschlossen. Obwohl Daiwanir durchaus klug und gebildet war, war er gutgläubig, sodass er Virisare allzu schnell sein Vertrauen schenkte. Recalions Tod durch seine Schuld traf ihn schwer. Obwohl er Virisares Vorhaben von da an bereitwillig diente, war er doch im letzten Jahr seines Lebens innerlich zerrissen.


Erscheinung

Daiwanir war ein recht großer, kräftiger Mann. Im Alter neigte er ein wenig zum Übergewicht, da er seinen Frust allzu oft in Bier ertrank. Er hatte lockiges, hellgraues Haar, das einmal blond gewesen war, und trug einen ordentlich gestutzten Schnurrbart. Seine Augen waren von einem dunklen Blau. Um seine Stellung als Heermeister zu untermauern, trug Daiwanir bei jeder sich bietenden Gelegenheit eine Rüstung, die sein Wappen – eine schwarze Krähe im roten Feld – trug.


Erwähnung

  • DWS: 95-96
  • DEDV: 53-56, 58-60, 64, 73, 75, 94, 100, 103, 106, 110, 115, 126, 128, 130, 134, 140, 152-160, 166-171, 173, 175, 192, 204-205, 219, 238, 246, 266-267, 318, 402, 407, 602
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