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Blutschattenkult


Geschichte

Entstehung

Der Blutschattenkult entstand im neunten Jahrhundert des Eisernen Zeitalters in Theladien, nachdem der Fallensteller Norulf, der seinen eigenen Bruder am Stein von Kuldar ermordet hatte, Gefolgsleute um sich scharte und sich zum Hohepriester ernennen ließ. Im Laufe der Jahrhunderte fand der Kult zahlreiche Anhänger unter den Stammesfürsten von Theladien, aber auch beim gewöhnlichen Volk. Bald schon war der Hohepriester des Blutschattenkultes einer der mächtigsten Würdenträger des Landes. Er hatte seinen Sitz beim Stein von Kuldar, zu dem die Anhänger des Kultes häufig reisten, um zu beten. Auch als Theladien von Renipha, der Königin von Erbarior, erobert wurde, hatte der Kult dort große Macht. Da sich dessen Anhänger nicht mit den Eindringlingen aus dem Süden anfreunden konnten, kam es zu zahlreichen Auseinandersetzungen. Jahrelang kämpfte Hohepriesterin Varuvil aus dem Hinterhalt gegen die Erbaren, bis Renipha sie im Zweikampf bezwang.

Feinde der erbarischen Könige

Wiewohl bezwungen blieb der Blutschattenkult ein Feind des erbarischen Königshauses. So waren es die Anhänger des Kultes, die Renipha ermordeten, als diese vor den Truppen Auvagans nach Theladien floh. Auch unter deren Sohn Reruan stiftete der Blutschattenkult viel Unheil. Erst als dessen Halbbruder Helvetor eine Tochter Varuvils heiratete, kam der Kult zur Ruhe. Mit Helvetors Gattin gelangte der Blutschattenkult dann sogar nach Solmanad. Als der König seine Heimat zurückerobert hatte, ließ er in seinem Palast seiner Gattin wegen sogar einen Schrein für Zarthos errichten. Er verbot ihr jedoch, die gemeinsamen Kinder in ihrem Glauben zu erziehen. Dies hatte zur Folge, dass Helvetors Sohn und Nachfolger Xeromot vom Kult ermordet wurde, woraufhin dessen Bruder Xeruan alle Anhänger aus der Stadt vertreiben und gnadenlos verfolgen ließ.

Im Schatten

Unter den darauffolgenden Königen führte der Blutschattenkult ein Schattendasein, sorgte jedoch immer wieder für Streit und Tod. So kam es, dass Elvero den Glauben an Zarthos schließlich im ganzen Reich verbot. Obwohl der Blutschattenkult damit aus der Öffentlichkeit verbannt worden war, gab es auch in den folgenden Jahrhunderten zahlreiche wichtige und weniger wichtige Menschen, die ihm anhingen. Vor allem in den dunklen Tälern Theladiens erlebte er gelegentlich einen Aufschwung, ehe er wieder in die Bedeutungslosigkeit verschwand.

Ainisare und Virisare

Im vierundzwanzigsten Jahrhundert des Eisernen Zeitalters kamen Ainisare und Virisare, die Töchter des wahnsinnigen Königs Regnadon, durch Verwandte ihrer Mutter in Berührung mit dem Glauben an Zarthos. Obwohl sie selbst dem verhassten Königshaus entstammten, stiegen sie durch ihre Begabung mit Blutzaubern und ihre Gewissenlosigkeit rasch in den Rängen des Blutschattenkultes auf. Im Jahr 2337 E.Z. wurden sie dann gar zu Hohepriesterinnen geweiht. Als solche unterstützten sie ihren Vater bei dessen Gräueltaten. Erst ihr Halbbruder Recalion setzte ihrem Treiben ein Ende, indem er seinen Vater stürzte. Ainisare starb im Kampf, Virisare verschwand heimlich nach Theladien.

Bündnis mit Omrunas

In Theladien scharte Virisare in den folgenden zwei Jahrzehnten die Anhänger des Blutschattenkultes um sich. Doch waren derer wenige, sodass sie ihr Vorhaben, ihrem Bruder die Krone streitig zu machen, vorerst nicht in die Tat umsetzen konnte. Dies änderte sich erst, als Omrunas im Jahr 2360 E.Z. nach Kuldar kam, um Virisares Hilfe auf der Suche nach den Schlüsseln des Voréos zu erbitten. Nachdem die beiden ein Bündnis geschlossen hatten, sorgte Omrunas dafür, dass Mursogi in Theladien einfielen. Infolgedessen wurde Recalion getötet und sein Sohn Rexian entführt. Nun sah Virisare ihre Gelegenheit gekommen und kehrte mit vielen Anhängern des Blutschattenkultes nach Xerdon zurück. Ihr Versuch, über Heermeister Daiwanir die Herrschaft an sich zu reißen, wurde vereitelt, die Machenschaften des Kultes durch Naron aufgedeckt. Bei den darauffolgenden Kämpfen in Theladien wurde Virisare von Omrunas hintergangen und von dessen Vollstrecker Horonchor getötet. Die meisten Anhänger des Blutschattenkultes gerieten in Gefangenschaft oder flohen. Der Kult selbst verschwand erneut in die Bedeutungslosigkeit.


Grundsätze

Der Blutschattenkult bestand auf dem Grundsatz, dass Gewalt die Welt beherrschte und dass Ziele nur durch sie erreichbar waren. So galten Mord und Verstümmelung bei den Anhängern des Kultes nicht als Verbrechen, sondern als Mittel zum Zweck. Blut zu vergießen, wurde als heilige Handlung angesehen. Einzig Priester galten als unantastbar. Ihr Blut durfte nur durch ihre eigene Hand vergossen werden. Meist waren sie in der Lage, zumindest einfache Blutzauber anzuwenden.

Gottheiten

Zarthos

Der oberste Gott des Blutschattenkultes war der Dimisor Durmo, der unter dem Namen Zarthos verehrt wurde. Um seinen Geist gnädig zu stimmen, wurden ihm häufig blutige Opfer – Menschen und Tiere – dargebracht.

Curachi

Curachi wurden beim Blutschattenkult als Boten Zarthos’ verehrt und gefürchtet. Die mächtigen unter ihnen wurden gelegentlich aus der Zwischenwelt heraufbeschworen, um im Eintausch gegen Blut Wünsche zu erfüllen. Oftmals schlug eine solche Beschwörung fehl und der Curach ergriff Besitz von einem Menschen, der dann auf grausamste Weise starb. Viele Anhänger des Blutschattenkultes glaubten, sie würden nach dem Tod selbst zu Curachi werden, wenn sie im Leben genügend Blut vergossen hätten.


Bräuche

Geburt

Wurde einem Anhänger des Blutschattenkultes ein Kind geboren, war es Brauch, den Namen mit dem Blut des Vaters auf dessen Stirn zu malen.

Hochzeit

Heirateten zwei Anhänger des Blutschattenkultes wurde Blut von ihren Handflächen in einem Kelch vermischt, aus dem dann beide tranken.

Gottesdienst

Die Anhänger des Kultes kamen bisweilen zusammen, um Zarthos unter der Anleitung eines Priesters ein Opfer zu bringen. Nicht selten handelte es sich bei diesem Opfer um einen aus den eigenen Reihen, wenngleich Andersgläubige bevorzugt wurden.

Reise nach Kuldar

Von jedem Anhänger des Blutschattenkultes wurde erwartet, dass er einmal im Jahr zum Stein von Kuldar reiste, um Zarthos dort ein Opfer darzubringen.


Erwähnung

  • DWS: 406, 409, 430
  • DEDV: 138-139, 164, 175-176, 183-184, 191-192, 251, 261-262, 264, 266-267, 270, 272, 274-277, 281-284, 286-287, 293-295, 298-299, 301-302, 304, 308-310, 313, 319-320, 322, 329, 348, 350, 359, 370, 372-373, 379, 419, 448-449, 451-452, 458, 461, 510, 513-514, 522, 524, 528, 530, 541, 545, 547, 557-560, 562-563, 575
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