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Übersicht

Agomitur


Geschichte

Gründung

Agomitur wurde im Jahr 777 S.Z. von Lionella, der Tochter Leiraels, als erster Sitz der Almári östlich des Mondgebirges errichtet. Grund dafür war, dass Lionella dem Volk der Gnomen nahe sein wollte, das in den Wäldern Mosumars hauste. Mit dessen Unterstützung trugen die Almári unter Lionellas Anleitung Wissen zusammen, das sie dann in der Gestalt tausender Bücher in Agomitur verwahrten. Als Voréos die Almári im Jahr 1113 S.Z. nach langen Jahrhunderten des Friedens wieder mit Krieg überzog, blieb Agomitur selbst aufgrund seiner Lage größtenteils davon verschont. Nichtsdestoweniger fielen viele Almári diesem Feldzug zum Opfer, als sie ihren Verwandten im Westen zu Hilfe kamen. So starb auch Lionella, während ihr jüngerer Bruder Orleas, der ihr beim Bau Agomiturs zur Seite gestanden hatte, in Gefangenschaft geriet. Jahrhundertelang kümmerten sich daraufhin andere darum, den Wissensschatz zu hüten, bis Orleas nach seiner Befreiung aus Nuvornor im Jahr 1611 S.Z. nach Agomitur zurückkehrte, um den Platz seiner Schwester einzunehmen. Dort blieb er auch, als die meisten Almári gemeinsam mit seinem Vetter Alacrion und der Rancharkönigin Varacnia gegen den Umcalorion zogen.

Sitz des Rates der Sieben

Nachdem Orleas zu Beginn des Eisernen Zeitalters seine Offenbarung ereilt hatte, lud er die Almári, die den Krieg mit Voréos überlebt hatten, ein, sich in Agomitur niederzulassen. Diejenigen, die nicht nach Orvolor gingen, folgten seinem Aufruf. So wurde der Rat der Sieben, der seit der Zerstörung Vainámons nicht mehr zusammengetreten war, in Agomitur neu gegründet. Auch die Stahlrose erwählte sich Agomitur zum Sitz. Da Lionellas Bücherei immer noch bestand, zog es in den Jahrhunderten, die kamen, nun nicht nur Almári, sondern auch gewöhnliche Sterbliche, die Wissen erwerben wollten, in Scharen nach Agomitur. Viele verließen die Festung als Gelehrte, andere erlernten dort sogar die Heiligen Künste, sofern sie dafür empfänglich waren. Währenddessen trug Orleas dafür Sorge, dass die Bücherei seiner Schwester beständig wuchs.

Culmorier-Feldzüge

Das Wissen, das in Agomitur gesammelt wurde, weckte auch Begehrlichkeit, gab es dort doch Bücher, die nicht allen frei zugänglich waren, enthielten sie doch gefährliche oder unheilvolle Erkenntnisse. Nicht wenige unter den jüngeren Almári gierten danach, diese Kenntnisse zu erwerben und lehnten sich gegen Orleas’ Vorschriften auf. Sie wandten sich den Verbotenen Künsten zu und versuchten schließlich unter Mureiya, sich Agomiturs zu bemächtigen. Vier Jahre lang wurde die Festung vergeblich von den Culmoriern und ihren Dienern belagert. In einem letzten Versuch, Agomitur zu erstürmen, entfesselte Mureiya selbst, indem sie ihre Kraft mit der ihrer Untergebenen vereinte, im Jahr 627 E.Z. den Großen Waldbrand, der die Wälder zwischen Mondgebirge und Amnua zu Asche werden ließ, die Mauern jedoch nicht zu durchbrechen vermochte. Daraufhin zogen die Culmorier unverrichteter Dinge ab und eroberten Orvolor. Da die Almári von dort in ihrer Bedrängnis keinerlei Beistand erhalten hatten, hielten sie sich zurück, als Mureiya das ganze Reich unterwarf.
Nachdem Walgurmach ein halbes Jahrhundert später die Herrschaft der Culmorier beendet hatte, zogen sich die meisten verbliebenen Almári – darunter nicht wenige vorgeblich geläuterte Culmorier – aus Orvolor nach Agomitur zurück, hielt der junge König doch allzu wenig von ihnen. Dies hinderte Orleas jedoch nicht, Walgurmachs Sohn Ardunamach Hilfe zukommen zu lassen, als dieser ihn darum bat. Im Zweiten Culmorier-Feldzug wurde Agomitur im Jahr 1323 E.Z. von den Sieben Herrschern angegriffen. Da diese die Festung nicht im Sturm zu erobern vermochten, traten sie alsbald den Rückzug an, ohne sich auf eine Belagerung einzulassen.

Jüngere Geschichte

In der Folge blieb Agomitur von jeglichen Kriegen verschont. Orleas ging keinerlei Bündnisse mit anderen Reichen ein und ließ sich auch nicht in deren Belangen verwickeln. Wohl aber empfing er jeden, der nach Wissen strebte. So kam es, dass zahlreiche spätere Königinnen und Könige des benachbarten Erbarior in Agomitur ausgebildet wurden. Wenig erfreut war Orleas darüber, dass Regnadon im Jahr 2307 E.Z. seine Truppen an Agomitur vorbeiführte, um den Aurokanisa im Zweiten Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn in den Rücken zu fallen, doch mischte er sich auch in diese Auseinandersetzung nicht ein. So blieb Agomitur bis ins vierundzwanzigste Jahrhundert des Eisernen Zeitalters unabhängig. Der Rat der Sieben trat nur noch selten zusammen – zuletzt im Jahr 2363 E.Z., nachdem viele Almári im Traum vor der Zeit der Vorzeichen gewarnt worden waren.


Bevölkerung

Zwar lebten in Agomitur vor allem Almári, doch verschlug es hin und wieder auch Sterbliche aus verschiedenen Völkern dorthin, die ihr ganzes Leben innerhalb oder außerhalb der Festungsmauern verbrachten. Dadurch war vor den Mauern eine kleines, fast eigenständiges Städtchen entstanden.


Gesellschaft

Allgemein

Agomitur war der einzige Ort, an dem sich die Gesellschaft der Almári aus dem Silbernen Zeitalter beinahe unverändert bis ins Eiserne Zeitalter erhalten hatte. Almári und Sterbliche lebten dort in Eintracht nebeneinander und es fehlte beiden an nichts. Orleas wachte darüber, dass dies auch so blieb, gab es doch im Laufe der Geschichte immer wieder Almári, die sich aufgrund ihrer Abstammung über Ihresgleichen und die Sterblichen zu erheben trachteten.

Gesetzgebung

Der Rat der Sieben herrschte uneingeschränkt über Agomitur, sprach Recht und erließ Gesetze. Da die Angehörigen des Rates jedoch zumeist über aller Herren Länder verstreut waren, kümmerte sich Orleas als Vorsitzender des Rates für gewöhnlich um deren Pflichten.

Bildung

Die Bildung des Geistes galt in Agomitur als das höchste aller Güter. Beinahe jeder Bewohner der Festung und des Städtchens vor den Mauern war durch das jederzeit frei zugängliche Wissen gebildeter als die meisten Gelehrten, die niemals in Agomitur gewesen waren.

Streitkräfte

Wächter des Wissens

Die Wächter des Wissens sorgten innerhalb der Mauern Agomiturs sowohl für die Sicherheit der Bewohner der Festung als auch dafür, dass keines der wertvollen Bücher beschädigt wurde. Die meisten von ihnen waren Almári, es gab jedoch auch Sterbliche unter den Wächtern.

Leadari

Die Leadari waren mit Hilfe der Heiligen Künste aus Stein erschaffene Krieger, die über das Verbotene Verlies unter Agomitur wachten, in dem gefährliche, meist von Culmoriern geschaffene Gegenstände verwahrt wurden. Befehle nahmen sie nur von wenigen Auserwählten entgegen.

Stahlrose

Die Angehörigen der Stahlrose waren allesamt für den Kampf gegen die Culmorier ausgebildete Meister der Heiligen Künste, die von ihrem Großmeister, dem Rat der Sieben oder Orleas selbst ausgesandt wurden, um Culmoriern das Handwerk zu legen. Ihre Zahl war gering und nahm im Laufe der Jahrhunderte immer mehr ab.

Glaube und Brauchtum

Im alltäglichen Leben war der Glaube für die Bewohner von Agomitur kaum von Bedeutung. Die meisten von ihnen hingen den Wahren Götter an, huldigten diesen jedoch nur selten. Dennoch gab es im Herzen der Festung einen Göttertempel, der im Eisernen Zeitalter nur von jenem in Nyktaven an Pracht und Schönheit übertroffen wurde.


Wirtschaft und Handel

Alles, was die Bewohner von Agomitur zum Leben brauchten, bauten sie selbst in den Gärten der Festung oder auf den Feldern vor den Mauern an. Handel mit anderen Reichen betrieben sie kaum. Allerdings setzte Orleas viel daran, Bücher aus allen möglichen Bereichen der Welt nach Agomitur zu bringen und entlohnte Händler, die ihm noch unbekannte Werke brachten, äußerst großzügig.


Erwähnung

  • DWS: 2, 208
  • DEDV: 31, 33, 51-52, 57-58, 184, 372-373, 391-392, 398, 511
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