Hintergrundwissen durchsuchen
Übersicht

Nyktaven


Geschichte

Gründung

Meriséa wurde zu Beginn des Silbernen Zeitalters von den Almári an der südlichen Spitze der Halbinsel Breadanon gegründet. Dort ließen sich die Angehörigen des gesegneten Volkes aufgrund der Nähe zur Insel des Endes nieder, deren besondere Ausstrahlung sie anzog. Im Laufe des Silbernen Zeitalter wuchs die anfangs kleine Siedlung schnell zu einer prächtigen Hafenstadt heran, die vor allem für ihren Göttertempel weit und breit bekannt wurde. Während Meriséa immer größer wurde, wagten die Almári es nicht, die von den Ranchar besiedelten Hinterlande zu betreten, sodass die Stadt lange eine Insel menschlicher Anwesenheit an der Küste blieb. Am Ende des Silbernen Zeitalters stieg das göttliche Heer über die Insel des Endes in die Welt der Sterblichen hinab. Nachdem es diese auf demselben Weg wieder verlassen hatte, verboten die Götter den Almári fortan, die Insel zu betreten.

Eroberung durch die Nyktaren

Ihres heiligen Ortes beraubt, blieben dennoch viele Almári in Meriséa. Dazu kamen andere Menschen, die sich im Laufe des Eisernen Zeitalters von der Stadt aus entlang der Küsten Lewiniens ausbreiteten. Häufig wurden deren Siedlungen vom Seefahrervolk der Nyktaren geplündert, doch wagten diese sich zunächst nicht an Meriséa selbst heran. Der Große Waldbrand, der die Lande im Norden im Jahr 627 E.Z. verwüstete, konnte von der Stadt aus zwar gesehen werden, doch blieb sie selbst durch die Nähe zum Meer davon verschont. Im Jahr 700 E.Z. griffen die Nyktaren Meriséa dann doch an, nachdem sie in Lewinien Fuß gefasst hatten. Nach einer langen Belagerung fiel die Stadt, doch wurde sie nicht zerstört. Vielmehr gaben die Nyktaren ihr den Namen Nyktaven, um von dort aus über ein Königreich an den Küsten Lewiniens zu herrschen. Da die Nyktaren die Bräuche der Almári ehrten, änderte sich für die Bewohner der Stadt kaum etwas.

Ende der Unabhängigkeit

Im Jahr 1683 E.Z. floh der Thronräuber Meranil nach Nyktaven, nachdem er versucht hatte, seinen Bruder Meroriel, den König von Erbarior, zu stürzen. Dort fand er unter den Nyktaren mächtige Verbündete, die er alsbald gegen Erbarior aufhetzte. Nachdem Nyktaven jahrelang an der Seite des Knochenvolkes gegen die Erbaren gekämpft hatte, kam es zum Streit unter den Verbündeten. Dies nutzte Menvalon aus, um die uneinigen Feinde Erbariors zu besiegen. Als Meranil erneut nach Nyktaven floh, verfolgte der Prinz ihn. Zwar hatte Menvalon nicht vor, die Stadt zu erobern, tat dies aber dennoch, als man ihm Meranils Auslieferung verweigerte. So fiel Nyktaven im Jahr 1727 E.Z. an Erbarior und wurde zur Hauptstadt des neuen Fürstentums Lewinien.

Jüngere Geschichte

In den folgenden Jahrhunderten wurde Nyktaven an das Straßennetz Erbariors angeschlossen und erlebte dadurch eine neue Blütezeit. Durch Zuwanderer aus dem Herzen Erbariors, aber auch aus fremden Ländern jenseits des Meeres wuchs die Stadt zur zweitgrößten des Reiches heran. Aufgrund ihrer Lage blieb sie zudem von den Kriegen mit Lau-Onn verschont. So kam es, dass Nyktaven nach dem Zweiten Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn die Hauptstadt Xerdon für einige Zeit sogar an Einwohnern übertraf.


Bevölkerung

Die Bevölkerung Nyktavens war bunt durchmischt. Zwar waren von den Almári, die die Stadt gegründet hatten, nur mehr wenige geblieben, doch gab es dort umso mehr Nyktaren. Dazu kamen Linath, die aus dem erbarischen Kernland eingewandert waren, wie auch zahlreiche Anoturi und Enorer, die sich im Laufe der Jahrhunderte in der Stadt niedergelassen hatten. Neben diesen Völkern lebten noch Angehörige zahlreicher Minderheiten in Nyktaven.


Gesellschaft

Allgemein

Wie die Bevölkerung war auch die Gesellschaft von Nyktaven bunt durchmischt. Da unzählige Völker mit verschiedenen Bräuchen in der Stadt aufeinandertrafen, gab es zahlreiche Gesellschaftsschichten, die sich nicht durch eine Aufteilung in Adel und gewöhnliches Volk beschreiben ließen. Reiche Händler und Schiffsführer zählten zu den angesehensten Bewohnern der Stadt. An der Spitze der Gesellschaft stand der Fürst von Lewinien, dessen Herrschaft von allen anerkannt wurde.

Gesetzgebung

Gesetze wurden in Nyktaven vom Fürsten von Lewinien erlassen, der zugleich als Graf über die Stadt herrschte. Der Fürst ernannte für gewöhnlich eine Reihe hoher Beamter, die ihm dabei behilflich waren.

Bildung

Da Nyktaven von den Almári gegründet worden war, hatte Bildung in der Stadt einen hohen Stellenwert. Es gab etliche öffentliche Schulen, an denen Grundkenntnisse wie Lesen, Schreiben und Rechnen vermittelt wurden. Dazu kamen höhere Schulen, die sich auf verschiedene Wissenschaften und Künste verlegt hatten. Auch eine Lehranstalt für Höhere Wissenschaften, an der Gelehrte ausgebildet wurden, gab es in Nyktaven. So zählten die Bewohner der Stadt zu den gebildetsten des Reiches.

Streitkräfte

Stadtwache

Die Stadtwache unterstand dem Befehl des Fürsten und sorgte dafür, dass dessen Gesetze in den Straßen Nyktavens eingehalten wurden.

Erbarische Flotte

Ein Großteil der erbarischen Flotte lag in Nyktaven vor Anker. Sie unterstand ebenfalls dem Fürsten von Lewinien, der Sorge dafür trug, dass die Handelswege im Meerbusen von Lewinien für Handelsschiffe sicher blieben.

Glaube und Brauchtum

Unter all den anderen Glaubensrichtungen war der Glaube an die Wahren Götter vorherrschend in Nyktaven. Dies lag vor allem an dem prächtigen Göttertempel, um den herum die Stadt errichtet worden war. Dorthin kamen Menschen aus aller Welt, um den Göttern nahe zu sein. Neben den Wahren Göttern erfreuten sich auch die Götter des Nordens durch die hohe Anzahl von Nyktaren in der Stadt großer Beliebtheit. Das Brauchtum war in Nyktaven sehr vielfältig, es gab jedoch nur wenige Bräuche, die von allen Bewohnern der Stadt angenommen wurden.

Anlässe

Hochzeit

Während Hochzeiten in den meisten Teilen Erbariors im Kreis der Familie gefeiert wurden, machten viele Bewohner Nyktavens große Feste daraus. Nicht wenige Paare ließen sich von einem Priester im Göttertempel trauen.

Tod

Ein großer Teil der Bewohner Nyktavens bestattete seine Toten nach erbarischem Brauch in der Erde, weshalb es im Nordosten der Stadt ausgedehnte Grabgewölbe gab. Alteingesessene Nyktaren folgten dagegen häufig dem Brauch, Tote auf kleinen Booten auf eine letzte Reise über das Meer zu schicken.

Feiertage

Tag des Lichtes

Der Tag des Lichtes wurde in Nyktaven mit einem prächtigen Festzug zu Ehren Enéras, der Göttin des Lichtes, begangen, der am Platz vor dem Göttertempel seinen Anfang und sein Ende nahm.


Wirtschaft und Handel

Nyktaven waren eine der wichtigsten Handelsstädte Erbariors. Fast der gesamte Handel mit Ländern jenseits des Meeres lief über die Stadt. Auf Dutzenden Marktplätzen war alles zu finden, was das Herz begehrte. Neben zahlreichen Geschäften gab es eine Vielzahl von Handwerkern und Wirtshäusern. Da das Umland Nyktavens sehr karg war, wurden die gewaltigen Mengen von Nahrungsmitteln, die die Bewohner der Stadt zum Leben brauchten, zumeist mit Schiffen aus anderen Teilen Lewiniens herbeigeschafft.


Erwähnung

  • DEDV: 2, 146, 152, 231
Inhalt