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Schattenspringer

auch bekannt als: Cairyfurg, Horonfalier


Beschreibung

Aussehen

Schattenspringer waren schlanke Raubtiere von der Größe eines Pferdes. Ihre vorderen Gliedmaßen waren länger als die hinteren und endeten in je vier langen Krallen. Ihre Köpfe waren langgezogen, ihre Mäuler voller dolchartiger Hauer. Die Augen von Schattenspringern glühten in einem hellen Rot, ihre Sehschlitze waren selbst in tiefster Finsternis schmal wie die von Katzen, die in die Sonne blickten. Ihre sehnigen Körper, die in einen langen Schweif ausliefen, waren von einem struppigen, schwärzlichem Fell bedeckt, das wie Schuppen oder Stacheln anmutete. Dadurch wurden Schattenspringer oft als eine abscheuliche Kreuzung von Wolf und Echse beschrieben.

Geschlechterunterschiede

Männliche und weibliche Schattenspringer waren äußerlich schwer zu unterscheiden. Die Eckzähne der Weibchen waren jedoch für gewöhnlich etwas länger als die ihrer männlichen Artgenossen.

Fortbewegung

Schattenspringer liefen auf allen Vieren. Sie waren sehr ausdauernde Läufer, die mühelos mit trabenden Pferden mithalten konnten.

Besonderheiten

Schattenspringer hatten einen sehr feinen Geruchssinn, mit dem sie ihre Beute bei günstigen Verhältnissen sogar aus einigen Meilen Entfernung wittern konnten. Zudem konnten sie auch in tiefster Finsternis ausgezeichnet sehen. Bei Nacht oder bewölktem Himmel waren sie flinke und beharrliche Jäger, das Licht der Sonne vertrugen sie jedoch nur schlecht, sodass sie ihm – wann immer es möglich war – aus dem Weg gingen. Ihre Klauen und Zähne sonderten ein starkes Gift ab, das unbehandelt bei den meisten Lebewesen zum Tod führte. Darüber hinaus waren Schattenspringer sehr gerissene Geschöpfe. Obwohl sie nicht dazu im Stande waren, sich mit Worten zu unterhalten, verstanden sie doch die Sprachen anderer Wesen. Die meisten Tiere mieden die Gegenwart von Schattenspringern, Eulen jedoch fürchteten sie nicht.


Geschichte

Entstehung

Die Schattenspringer wurden von Voréos im Silbernen Zeitalter wie viele andere Ungeheuer in den Verliesen unter dem Umcalorion erschaffen. Zum ersten Mal wurden sie etwa um das Jahr 1000 S.Z. im Tredar Inor gesichtet. In den folgenden Jahrzehnten breiteten sie sich heimlich über den Nordwesten Losias aus und spähten dort die Wege aus, die in die Reiche der Almári führten. Als Voréos dann im Jahr 1113 S.Z. seine Heere gegen die Menschen aussandte, waren die Schattenspringer ein Teil der Vorhut.

Späher des Herrn der Finsternis

In den folgenden Jahrhunderten, in denen der Krieg nie ganz zum Erliegen kam, wurden die Schattenspringer von Voréos’ Hauptleuten als Späher eingesetzt – allen voran Kulmo umgab sich stets mit ganzen Rudeln von ihnen. In großer Zahl durchstreiften sie die Gebirge und Wälder der umkämpften Gebiete, wo sie aus dem Hinterhalt über achtlose Feinde herfielen. Zwar mieden sie den offenen Kampf mit den Almári, doch sorgten sie für Furcht und Schrecken unter deren sterblichen Verbündeten. Nachdem dann Valya und Larnélion gefallen waren und die Morgenlose Dunkelheit über die Welt hereinbrach, waren sie überall im Nordwesten zu finden. Zugleich drangen sie immer weiter nach Osten in die Wälder der Ranchar vor, um auch diese auszuspähen.

Schwindende Jahre

Als Alacrion und Varacnia im Jahr 1625 S.Z. zum Sturm auf den Umcalorion riefen, lauerten viele Schattenspringer den Heeren des Sternenbundes auf ihrem Weg nach Norden auf. Die meisten von ihnen fanden in der Schlacht am Umcalorion den Tod, die Überlebenden flohen nach dem Sturz ihres Meisters in die Schattenberge. Da Kulmo lange dort gewohnt hatte, fühlten sie sich dort besonders wohl. Doch auch in den Schattenbergen wurden sie in den folgenden Jahrhunderten beinahe bis zur Ausrottung gejagt, sodass nur einige wenige Schattenspringer in abgeschiedenen Tälern überlebte. Währenddessen nahmen sich hin und wieder Culmorier ihrer an. Insbesondere die Sieben Herrscher sahen in ihnen nützliche Untergebene. So erlebten die Schattenspringer im Zweiten Culmorier-Feldzug eine weitere Blütezeit, im Zuge derer sie erneut Frucht und Schrecken in die Reiche der Menschen hinaustrugen. Nach dem Fall der Sieben Herrscher, schwand ihre Zahl wieder, sodass sie sie im vierundzwanzigsten Jahrhundert des Eisernen Zeitalters so selten geworden waren, dass außerhalb von Amrian kaum noch jemand überhaupt von ihnen wusste.

Im Dienste Omrunas’

Als Omrunas nach seiner Verbannung im Jahr 2315 E.Z. begann, Verbündete um sich zu scharen, stieß er in den Aufzeichnungen seiner Ahnen auf die Schattenspringer. Wie die Sieben Herrscher erkannte auch er den Nutzen der gefährlichen Geschöpfe und als er sie in den Bergen fand, folgten sie ihm bereitwillig, nachdem er sich ihrer als würdig erwiesen hatte. So waren Schattenspringer bei Omrunas, als dieser in Trinatia nach einem der vier Schlüssel des Voréos suchte. Von dort sandte Omrunas ein ganzes Rudel aus, um Rexians, des Königs von Erbarior, habhaft zu werden, der den Fängen seiner Mursogi entkommen war. Ein Angehöriger dieses Rudels griff Naron in der Nacht nach dessen Aufbruch aus Tolrach an und verwundete ihn schwer. Zwei Tage später befreiten Naron und Rexian das Dorf Paling aus den Klauen des restlichen Rudels, töteten einige Schattenspringer und vertrieben die übrigen. Auch im weiteren Verlauf ihrer Reise trafen die beiden Männer auf Schattenspringer, durchstreiften diese auf Omrunas’ Befehl hin doch nicht nur die Außenlande, sondern auch die Weiten Erbariors. Sogar bis nach Xerdon verschlug es sie. Allerdings zogen sie sich von dort zurück, nachdem Rexian den Falkenthron wiedererlangt hatte. Auch an den darauffolgenden Kämpfen in Theladien waren Schattenspringer beteiligt. Erst nachdem Omrunas in der Schlacht bei Varuvils Wall gefallen waren, verschwanden sie nach und nach aus Erbarior und den angrenzenden Reichen.


Lebensweise

Verhalten

Schattenspringer lebten meist in kleinen Rudeln von nicht mehr als zwanzig Tieren zusammen. Diese Rudel wurden von einem Paar angeführt, das seinen Platz an der Spitze stets gegen die anderen verteidigen musste. Nicht wenige Schattenspringer lebten auch als Einzelgänger.

Ernährung

Schattenspringer ernährten sich ausschließlich von Fleisch. Zwar bevorzugten sie lebendige Beute, sie fraßen aber auch Aas. Grundsätzlich jagten sie alles, was ihnen der Mühe wert erschien. Neben Beutetieren wie Hirschen, Wildschweinen und Hasen zählten auch Raubtiere wie Füchse, Dachse, Wölfe oder Bären zu ihren Nahrungsquellen. Auch Menschenfleisch verschmähten sie nicht, ebenso wenig das von Mursogi.

Fortpflanzung

Schattenspringer paarten sich für gewöhnlich zu Beginn des Winters. Im darauffolgenden Frühling brachten die Muttertiere dann vier bis acht Junge zur Welt. Dies geschah meist in lichtlosen Höhlen im Gebirge, da die blinden Jungtiere die Strahlen der Sonne noch schlechter vertrugen als ihre erwachsenen Artgenossen. Da Schattenspringer Säugetiere waren, waren sie in den ersten fünf Wochen ihres Lebens auf die Milch ihrer Mutter angewiesen. Ihr Vater schaffte in dieser Zeit frisches Fleisch für Mutter und Jungtiere heran. Erst nach einem Jahr verließen die jungen Schattenspringer die heimatliche Höhle. Mit zwei Jahren waren sie dann geschlechtsreif. Für gewöhnlich pflanzten sich Schattenspringer nur einmal im Leben fort, standen sie jedoch unter dem Befehl eines mächtigen Culmorier oder Voréos selbst, geschah dies häufiger.


Verbreitung

Nach dem Fall des Umcalorion waren Schattenspringer einzig in den Schattenbergen zu finden. Sie bevorzugten die unzugänglichen Täler im Herzen des Gebirges, zur Jagd wagten sie sich jedoch auch in das Tal der Emra hinaus.


Erwähnung

  • DWS: 123, 125-127, 129, 133-138, 141, 143-144, 152-153, 164, 175, 185-187, 189, 191, 210, 231, 237, 253, 276-277, 282, 287, 299, 329, 336-337, 342, 346, 349-351, 358, 362
  • DEDV: 44, 64-65, 68, 72, 77, 206, 228, 344-345, 350, 355-356, 362, 370, 396, 420, 425-427, 441, 500, 506, 521-522, 539, 545, 557, 561, 589, 593
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