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Werenvach
Geschichte
Gründung
Werenvach wurde von Walgurmach, dem zwanzigsten König von Orvolor, im Jahr 676 E.Z. gegründet. Der König nutzte die Stadt als Zweitsitz neben Trinatia und hielt sich dort auf, wann immer er das Fürstentum Styronna besuchte. Auch seine Nachfolger folgten seinem Beispiel – allen voran Walgurmach der Zweite und dessen Bruder Molgurmach, die von dort aus die Eroberung Havalans beaufsichtigten. Im späten neunten Jahrhundert des Eisernen Zeitalters trat der König seinen Sitz in Werenvach an den Fürsten von Styronna ab.
Hauptstadt des Königreiches Styronna
Während Orvolor schließlich auseinanderbrach und Trinatia verfiel, gewann Werenvach an Bedeutung. Als Fürst Wierwin sich im Jahr 948 E.Z. zum König von Styronna krönen ließ, wurde Werenvach die Hauptstadt des jungen Königreiches. Durch die Menschen, die aus Orvolor auswanderten, wuchs die Stadt rasch an, sodass deren Herren sich bald gezwungen sahen, eine zweite Mauer zu errichten.
Hochburg der Verschwörer
Wenngleich Werenvach mit der Machtergreifung Nerolffs seine Rolle als Hauptstadt zwischenzeitlich an Firatrin abtreten musste, blieb die Bedeutung der Stadt erhalten und die Feinde des neuen Königs versammelten sich dort, um sich gegen ihn zu verschwören. Dies führte dazu, dass unter Nerolffs Sohn Neronir niemand in der Stadt sicher war, als der König gnadenlos gegen alle Verschwörer vorging. Zahlreiche Bewohner von Werenvach wurden zu Unrecht angeklagt und hingerichtet. Erst Neronirs Tochter Nerova schloss Frieden mit den Verschwörern und machte Werenvach wieder zur Hauptstadt von Styronna. Die Unruhen nach dem Tod der Königin machten auch vor Werenvach nicht Halt, sodass infolge derer zahlreiche Gebäude niedergebrannt wurden. Erst als Walgurmach die Macht ergriff, kehrte wieder Frieden ein und Werenvach erlebte eine neue Blütezeit.
Standhafter Königssitz
Im Krieg der Sieben Herrscher wurde Werenvach im Jahr 1338 E.Z. belagert, konnte jedoch von Ardalf befreit werden, nachdem zuvor zwei Könige im Feld gefallen waren. Ardalf und seine Nachfolger sorgten dafür, dass die Stadt einigermaßen sicher blieb, indem sie die Truppen der Sieben Herrscher immer wieder mit Gewalt aus dem Umland vertrieben. So blieb Werenvach auch in den folgenden Jahrhunderten der Sitz der Könige Styronnas. Durch Handel mit nah und fern gedieht die Stadt, sodass sie auch im zwanzigsten Jahrhundert, als Styronna mehr und mehr dahinsiechte, kaum Spuren von dem Verfall zeigte, der überall sonst im Königreich Einzug hielt.
Niedergang
Als Prinz Sanard sich im Jahr 1991 E.Z. im Bürgerkrieg von Styronna gegen seinen Vater Irenard erhob, wurde Werenvach stark in Mitleidenschaft gezogen. Im Jahr 1999 E.Z. wurde die Stadt sogar von Sanards Truppen belagert und schließlich erobert. Noch acht Jahre lang herrschte Sanard von dort aus über ein auseinanderbrechendes Reich, während immer mehr Stadtbewohner Werenvach verließen, um anderswo ihr Glück zu finden. Nur noch wenige Menschen lebten in der verfallenen Stadt, als Sanard im Jahr 2007 E.Z. verschwand und das Königreich Styronna mit ihm verging.
Jüngere Geschichte
Auch nach dem Untergang Styronnas lebten noch eine Weile Menschen in den Trümmern Werenvachs und in der Nähe der alten Hauptstadt. Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Stadt dann jedoch endgültig aufgegeben. Kaum jemand wagte sich fortan noch in die Nähe ihrer Mauern, munkelten die Einheimischen doch von einem Fluch, der darüber läge. Diese Gerüchte hielten jedoch Reisende und fahrende Händler nicht davon ab, bisweilen in Werenvach ihre Lager aufzuschlagen, boten die verfallenen Gebäude doch immer noch Schutz vor Wind und Wetter.
Bevölkerung
Zu seinen Glanzzeiten lebten mehrere tausend Menschen in Werenvach. Diese waren zumeist alteingesessene Styronner, deren Ahnen schon seit dem Kupfernen Zeitalter die umliegenden Ebenen bevölkert hatten. Dazu kamen die Orvolori, die nach dem Untergang Orvolors Zuflucht in Styronna gesucht hatten. Nach der Gründung des Königreiches Umar Enor waren auch Enorer häufig in Werenvach anzutreffen.
Gesellschaft
Allgemein
In Werenvach herrschte – wie auch im Rest von Styronna – ein strenge Trennung zwischen Volk und Adel. Zwar hatte der Adel im Allgemeinen die Macht über das Volk inne, doch gab es in der Stadt auch viele Menschen von niedriger Geburt, die sich durch Geld einen Weg zur Macht erkauft hatten. Aus diesem Grund kam es in Werenvach öfter als in den ländlicheren Gegenden zu Spannungen zwischen den Ständen.
Gesetzgebung
Vom König bestimmte Beamte kümmerten sich um Recht und Ordnung in Werenvach. Mit Zustimmung des Königs erließen sie Gesetze oder hoben diese auf. Der König selbst wurde meist nur dann tätig, wenn es keine andere Möglichkeit gab. Dies führte bisweilen dazu, dass er auch als Richter auftrat.
Bildung
In Werenvach gab es ein halbes Dutzend öffentlicher Schulen, in denen das einfach Volk lesen, schreiben und rechnen lernen konnte. Die Güte dieser Ausbildung hing sehr stark vom herrschenden König ab, waren doch manche von diesen der Ansicht, ein ungebildetes Volk wäre leichter zu lenken. Für den Adel und die wohlhabenderen Bürger des Reiches gab es auch höhere Schulen, in denen Redekunst, Geschichte, Recht und verschiedene Wissenschaften gelehrt wurden.
Streitkräfte
Heer des Königs
Ein Teil des königlichen Heeres lagerte stets innerhalb der Mauern der Hauptstadt, um bei Bedarf die Befehle des Königs auszuführen.
Stadtwache
Die Stadtwache von Werenvach war für Sicherheit innerhalb der Mauern zuständig. Sie unterstand dem Befehl des höchsten Beamten und des Königs selbst.
Glaube und Brauchtum
Die meisten Bewohner von Werenvach glaubten an die Wahren Götter. Daneben gab es jedoch eine Reihe eher unbedeutender Gottheiten, die aus den Göttern des Nordens entstanden waren. Im Brauchtum unterschied sich Werenvach kaum vom Rest von Styronna, außer darin, dass die meisten bäuerlichen Bräuche, die mit der Aussaat und Ernte zu tun hatten, nicht von Bedeutung waren.
Anlässe
Geburt
Ein neugeborenes Kind wurde im Laufe der ersten sieben Tage seines Lebens einem Priester vorgestellt, der den Göttern dessen Namen nannte.
Hochzeit
Hochzeiten wurden dem Brauch Styronnas gemäß im Kreis der Familie gefeiert, wobei insbesondere Adelige oder wohlhabende Bürger oft auch ihre Untergebenen einluden. Ein Priester verband die Hände von Braut und Bräutigam mit einem blauen Tuch, das bis zur Hochzeitsnacht getragen werden musste. Fiel es davor ab, galt dies als schlechtes Vorzeichen für die kommende Ehe.
Tod
Tote wurden im Beisein ihrer Angehörigen und eines Priesters vor den Toren der Stadt verbrannt. Wohlhabendere Stadtbewohner ließen sich auch bisweilen in ihren Anwesen verbrennen. Anders als im Rest des Reiches wurde die Asche des Verstorbenen meist nicht verstreut, sondern in einem Gefäß aus Ton im Haus der Angehörigen aufbewahrt.
Feiertage
Tag des Lichtes
Der Tag der Sommersonnenwende war in Werenvach von großer Bedeutung. Meist wurde er mit einem prächtigen Umzug durch die ganze Stadt gefeiert, der bei Sonnenaufgang vor den Toren mit einem Gebet an die Lichtgöttin Enéra begann.
Tag der Finsternis
Auch die Wintersonnenwende wurde mit einem festlichen Umzug gefeiert, bei dem die Stadtbewohner Laternen trugen, um die Finsternis zu vertreiben.
Wirtschaft und Handel
Werenvach lag inmitten fruchtbarer Felder, die von Bauern aus dem Umland bewirtschaftet wurden. Die Früchte dieser Felder wurden dann auf den Märkten der Stadt zum Verkauf angeboten. Innerhalb der Mauern gab es zahlreiche Handwerker und Händler. Auch an Wirtshäusern mangelte es nicht.
Erwähnung
- DWS: 2, 146
- SASI: 10-11, 14, 55, 57-58