Umenach
Geschichte
Gründung
Das Königreich Umenach wurde im Jahr 972 S.Z. gegründet, nachdem die Menschen der umliegenden Ländereien die Herrin von Tin Maran zu ihrer Königin ernannt hatten. In den ersten Jahrhunderten seines Bestehens hatte das Königreich mit keinen größeren Schwierigkeiten zu kämpfen. Auch als Voréos im Jahr 1113 S.Z. seine Streitmacht im Westen gegen die Almári entfesselte, blieb Umenach davon unberührt. Nachdem Kulmo sich in den Trümmern Murgunmors niedergelassen und dort die Festung Curachdar erbaut hatte, versuchte dessen Diener immer wieder nach Osten vorzudringen, doch vereitelte die Drachin Urafyrodura, die im Mondgebirge lebte, diese Unterfangen wieder und wieder.
Widerstand gegen die Schattenfürsten
Während der Westen im Krieg versank, herrschten die Könige von Umenach weiterhin über ein Reich im Frieden. Dies änderte sich erst, nachdem Kulmo im Jahr 1487 S.Z. Urafyrodura getötet hatte. Daraufhin suchten zahlreiche Spitzel der Schattenfürsten das Reich heim. Obwohl die Könige die Gefahr nicht sahen, bereiteten sie sich darauf vor, kamen doch immer düsterere Nachrichten aus dem Westen. So war das Reich nicht unvorbereitet, als die Schattenfürsten im Jahr 1530 S.Z. auszogen, um es zu erobern. Dennoch hielt Umenach dem Ansturm nicht lange stand. Bereits im darauffolgenden Jahr fiel Tin Maran nach einer kurzen Belagerung. Der König starb, doch gelang seinem Sohn Arguriel die Flucht in die Wildnis. Ein Vierteljahrhundert herrschten die Schattenfürsten daraufhin über Umenach, bis Arguriel – unterstützt von Dariona, der Prinzessin von Orvolor – im Jahr 1556 S.Z. das Volk unter sich versammelte und seinen Thron zurückeroberte. Er vertrieb die Schattenfürsten aus seinem Reich und stellte die Grenzen Umenachs wieder her.
Morgenlose Dunkelheit
Als im Jahr 1570 S.Z. nach dem Fall Agar Dursols die Morgenlose Dunkelheit hereinbrach, blieb Umenach neben Orvolor eines der Reiche, die frei vom Einfluss des Herrn der Finsternis blieben. Wiewohl die Truppen des Königs immer wieder in Kämpfen an den Grenzen verwickelt wurden, blieb der Frieden im Inneren erhalten. Im Jahr 1585 S.Z. trat Arguriel die Krone an seinen Sohn Curdanion ab, der die Ordnung weiterhin aufrecht erhielt. In dessen Dienst trat dann auch Arcios, kurz bevor es im Jahr 1610 S.Z. zu einer großen Schlacht mit den Truppen Durmos kam. Nachdem Arguriel in dieser Schlacht gefallen war, zog Arcios mit sechs Gefährten aus, um Nuvornor zu erobern und Durmo zu töten. Nachdem das Unternehmen tatsächlich geglückt war, heiratete er seine Gefährtin – Curdanions Tochter – Aiphyle, wodurch die Macht und das Ansehen Umenachs nach Außen hin noch wuchs. Als Alacrion und Varacnia im Jahr 1620 S.Z. alle Feinde Voréos‘ zum gemeinsamen Kampf gegen den Herrn der Finsternis aufriefen, schloss sich Curdanion dem Bündnis an. Gemeinsam mit seinem Schwiegersohn führte er im Jahr 1625 S.Z. eine große Streitmacht gegen den Umcalorion.
Ein neues Zeitalter
Da Curdanion am Umcalorion fiel, wurde zu Beginn des Eisernen Zeitalters dessen Tochter Aiphyle zur Königin von Umenach gekrönt. Als solche nahm sie auch an den Verhandlungen teil, die der Niederlage Voréos‘ folgten. In den folgenden Jahrzehnten sorgte sie gemeinsam mit ihrem Gatten Arcios dafür, dass Umenach nach Jahren des Abwehrkampfes erblühte. Aiphyle verschwand im Jahr 24 E.Z. nach einem Streit mit ihrem Gatten. Da dieser daraufhin in einen todesähnlichen Schlaf versank, ging die Krone an seine Tochter Arcaya. Arcaya war durch ihre Mutter von almarischem Blut, sodass sie hunderte von Jahren über Umenach herrschte. Da es keinerlei Bedrohungen gab, gedieh das Reich zu dieser Zeit. Im Jahr 447 E.Z. heiratete Arinos, der Sohn der Königin, dann Huonume, die Prinzessin von Orvolor, wodurch ein mächtiges Bündnis zwischen den beiden Reichen geschmiedet wurde.
Teil Orvolors
Als Arcaya gemeinsam mit ihrem Sohn, ihrer Schwiegertochter und deren Vater Larayos im Jahr 469 E.Z. im Laufe des Großen Unglückes von Umenach starb, fiel die Herrschaft über das Reich an ihre Enkelin Evonya, die zugleich zur Königin von Orvolor gekrönt wurde. Damit wurde Umenach zu einem Teil des Königreiches Orvolor. Evonya sorgte dafür, dass Umenach am Reichtum Orvolors teil hatte. Sie ließ zahlreiche neue Straßen und Städte errichten, sodass sich die Pracht Umenachs bald mit der des restlichen Orvolor messen konnte. Vieles davon ging verloren, als Mureiya im Jahr 619 E.Z. von Amrian aus nach Umenach einfiel und das Land im Sturm eroberte. Die kleine Truppe, die Evonya daraufhin entsandte, um Umenach zu befreien, wurde so vernichtend geschlagen, dass die Königin das Land sich selbst überließ. So fiel Umenach unter die Schreckensherrschaft Mureiyas, die bis zum Jahr 637 E.Z. auch den Rest von Orvolor eroberte. Viele Umenacher verließen ihre Heimat zu dieser Zeit, während andere beharrlich Widerstand leisteten.
Ende des Reiches
Als im Jahr 669 E.Z. die Nachricht von Mureiyas Tod nach Orvolor gelangte, erhoben sich das Volk von Umenach gegen die Culmorier. Noch bevor Walgurmach im Süden den Larlun überschritten hatte, war Umenach frei von Mureiyas verbliebenen Anhängern. Doch war das Land so zerrüttet, dass es nicht mehr zur Einheit zurückfand. Auch Walgurmach unternahm, nachdem er zum König von Orvolor gekrönt worden war, keinen Versuch, Umenach zurückzufordern. So blieben von dem einst mächtigen Königreich nur einige kleine Städte und verstreute Dörfer. Diese leisteten im Zweiten Culmorier-Feldzug Widerstand gegen die Sieben Herrscher und waren maßgeblich an deren Sturz im Jahr 1361 E.Z. beteiligt, nachdem Arcios aus seinem Schlaf erwacht war und sie ein letztes Mal vereinigt hatte. In den folgenden Jahrhunderten schwand die Bevölkerung von Umenach dahin. Im sechzehnten Jahrhundert des Eisernen Zeitalters wurde Umenach dann zu einem Fürstentum Erbariors, im Jahr 2059 E.Z. schließlich zu einem Teil des Königreiches Lau-Onn.
Einflussbereich
Umenach wurde im Osten und Norden von den Sichelbergen begrenzt, im Süden vom Fluss Gralos. Im Westen waren die Grenzen zum benachbarten Althaim fließend.
Bevölkerung
Die Umenacher stammten von den Orvolori ab, die gegen Ende des achten Jahrhunderts des Silbernen Zeitalters aus dem Tal der Emra eingewandert waren. Im Laufe der Zeit wurden sie zu einem eigenen Volk mit eigenen Bräuchen, die sich zum Teil sehr stark von denen Orvolors abhoben. Im Eisernen Zeitalter siedelten sich auch Linath in Umenach an.
Gesellschaft
Allgemein
Die Gesellschaft Umenachs war von einem starken Freiheitsdrang geprägt. Dörfer und Städte hatten ihre eigenen Gesetze, Einmischungen von Außen wurden nur selten geduldet. Adelige gab es – mit Ausnahme des Königs – keine. Anführer wurden stets vom Volk erwählt und konnten ihre Macht genauso schnell wieder verlieren, wenn sie sich als unwürdig erwiesen.
Gesetzgebung
Die Gesetzgebung Umenachs lag in den Händen der Bürgerrate, die über die einzelnen Städte und Dörfer herrschten. Der König hatte zwar auch die Befugnis, Gesetze zu erlassen, doch mussten diese stets von den Raten angenommen werden.
Bildung
Da lange Zeit Almári über Umenach herrschten legten die Bewohner des Reiches sehr großen Wert auf Bildung. In jedem noch so kleinen Dorf gab es Schulen, in denen das Volk Lesen, Schreiben und Rechnen erlernen konnte. Darüber hinaus gab es in Tin Maran Fachschulen für verschiedene Handwerker und Gelehrte.
Streitkräfte
Königliches Heer
Das königliche Heer von Umenach, das seit der Gründung des Reiches bestand, war dafür zuständig, die Grenzen des Reiches zu bewachen und Bedrohungen von Außen abzuwehren. Es unterstand dem König.
Bürgerwehren
Die Bürgerwehren bestanden aus Freiwilligen, die im Dienste der Bürgerrate bei Bedarf für Ruhe und Ordnung in einzelnen Siedlungen sorgten.
Glaube und Brauchtum
Die Bewohner von Umenach hingen zumeist dem Glauben an die Sieben Wahren Götter an. Darüber hinaus drehte sich ihr Brauchtum zumeist um das Land, das sie bewohnten, und dessen Eigenheiten. So wurden vielerorts etwa Drachen als Schutzgeister angesehen. Männer und Frauen, die große Taten vollbrachten, wurden teilweise als Heilige verehrt. Vor allem Arcios, den man mancherorts als den Schwertheiligen kannte, wurde besondere Huldigung zuteil.
Verschiedene Bräuche
Anlässe
Geburt
Neugeborene Kinder wurden nach almarischem Brauch einer Gottheit geweiht. Den Namen erhielt ein Kind stets von der Mutter.
Hochzeit
Hochzeiten wurden meist im Kreise der Angehörigen und des Bürgerrates gefeiert.
Tod
Die Bewohner von Umenach bestatteten ihre Toten in der Erde. Bisweilen errichteten sie äußerst prächtige steinerne Grabmäler.
Feiertage
Tag des Schwertheiligen
Der Jahrestag des Tages, an dem Arcios das Schwert Tranachors aus dem Fels zog, wurde von den Umenachern alljährlich mit einem großen Fest begangen.
Tag des Lichtes
Der Tag der Sommersonnenwende wurde in Umenach wie auch in den anderen Gegenden, in denen die Sieben Wahren Götter verehrt wurden, mit einem Fest zu Ehren Enéras begangen.
Wirtschaft und Handel
Auch zu seiner Blütezeit war Umenach kein sonderlich wohlhabendes Reich. Die meisten Umenacher waren einfache Bauern, Hirten oder Jäger, die ihre Waren nur auf kleinen Märkten an Einheimische verkauften. In den Sichelbergen um Tin Maran gab es einige Bergwerke, in denen unedle Metalle abgebaut wurden. Handel mit anderen Reichen gab es kaum.
Beziehungen nach außen
Zwar blieben die Umenacher gerne unter sich, doch waren sie stets auch um den guten Willen ihrer Nachbarn bemüht. Da sie nicht nach Eroberungen strebten, kamen sie mit diesen zumeist auch recht gut aus.
Erwähnung
- SAS2: 122