Umenach
Geschichte
Gründung
Das Königreich Umenach wurde im Jahr 972 S.Z. gegründet, nachdem die Menschen der umliegenden Ländereien die Fürstin von Tin Maran zu ihrer Königin ernannt hatten. In den ersten Jahrhunderten seines Bestehens hatte das junge Königreich mit keinen nennenswerten Schwierigkeiten zu kämpfen. Auch als Voréos im Jahr 1114 S.Z. seine Streitmacht gegen die Almári entsandte, blieb Umenach davon zunächst unberührt. Dies lag vor allem daran, dass die Drachin Urafyrodura dafür sorgte, dass keine Diener des Herrn der Finsternis nach Osten vordrangen.
Ende des Friedens
Während der Westen im Krieg versank, herrschten die Könige von Umenach weiterhin über ein Reich im Frieden. Dies änderte sich erst im Jahr 1487 S.Z., nachdem Kulmo Urafyrodura getötet hatte. In den darauffolgenden Jahren gelangten zahlreiche Spitzel der Schattenfürsten nach Umenach. Obwohl die Könige die Gefahr nicht sahen, bereiteten sie sich darauf vor, erreichten sie doch immer düsterere Nachrichten aus dem Westen. So stießen die Schattenfürsten auf erheblichen Widerstand, als sie im Jahr 1530 S.Z. auszogen, um Umenach zu erobern.
Herrschaft der Schattenfürsten
Dennoch hielt Umenach dem Ansturm nicht lange stand. Bereits im darauffolgenden Jahr fiel Tin Maran nach einer kurzen Belagerung. Der König starb, doch gelang seinem Sohn Arguriel die Flucht in die Wildnis. Ein Vierteljahrhundert herrschten die Schattenfürsten daraufhin über Umenach, bis Arguriel – unterstützt von Dariona, der Prinzessin von Orvolor – im Jahr 1556 S.Z. das Volk unter sich versammelte und seinen Thron zurückeroberte. Er vertrieb die Schattenfürsten aus seinem Reich und stellte die Grenzen Umenachs wieder her.
Morgenlose Dunkelheit
Als im Jahr 1570 S.Z. nach dem Fall von Agar Dursol die Morgenlose Dunkelheit hereinbrach, blieb Umenach Arguriels Bemühungen wegen frei vom Einfluss des Herrn der Finsternis. Wiewohl die Truppen des Königs an den Grenzen immer wieder in Kämpfe verwickelt wurden, blieb der Frieden im Inneren des Reiches erhalten. Im Jahr 1585 S.Z. trat Arguriel die Krone an seinen Sohn Curdanion ab, der die Ordnung weiterhin aufrecht erhielt. In dessen Dienst trat Arcios.
Ende der Finsternis
Im Jahr 1610 S.Z. kam es im Osten zu einer großen Schlacht mit den Truppen Durmos. Weil Arguriel in dieser Schlacht gefallen war, zog Arcios mit sechs Gefährten aus, um Nuvornor zu erobern und Durmo zu töten. Nachdem das Unternehmen tatsächlich geglückt war, heiratete er seine Gefährtin – Curdanions Tochter – Aiphyle, wodurch die Macht und das Ansehen Umenachs nach außen hin noch weiter wuchs. Im Jahr 1625 S.Z. schloss sich der König mit seinen Truppen dem Sternenbund an und führte seine Truppen gemeinsam mit seinem Schwiegersohn gegen den Umcalorion.
Ein neues Zeitalter
Da Curdanion am Umcalorion fiel, wurde zu Beginn des Eisernen Zeitalters dessen Tochter Aiphyle zur Königin von Umenach gekrönt. Als solche nahm sie an den Verhandlungen teil, die Voréos’ Niederlage folgten. In den folgenden Jahrzehnten sorgte sie gemeinsam mit ihrem Gatten Arcios dafür, dass Umenach nach Jahren des Abwehrkampfes erblühte. Aiphyle verschwand im Jahr 24 E.Z. nach einem Streit mit ihrem Gatten. Da dieser daraufhin in einen todesähnlichen Schlaf versank, ging die Krone an seine Tochter Arcaya.
Beziehung zu Orvolor
Arcaya war durch ihre Mutter von almarischem Blut, sodass sie viele hundert Jahre über Umenach herrschte. Da es keinerlei Bedrohungen gab, gedieh das Reich zu dieser Zeit. Im Jahr 447 E.Z. heiratete Arinos, der Sohn der Königin, dann Huonume, die Prinzessin von Orvolor, wodurch ein mächtiges Bündnis zwischen den beiden Reichen geschmiedet wurde. Als Arcaya gemeinsam mit ihrem Sohn, ihrer Schwiegertochter und deren Vater Larayos im Jahr 469 E.Z. beim Großen Unglückes von Umenach starb, fiel die Herrschaft über das Reich an ihre Enkelin Evonya, die zugleich zur Königin von Orvolor gekrönt wurde.
Teil Orvolors
In der Folge wurde Umenach zu einem Teil des Königreiches Orvolor. Evonya sorgte dafür, dass Umenach am Reichtum Orvolors teilhatte. Sie ließ zahlreiche neue Straßen und Städte errichten, sodass sich die Pracht Umenachs bald mit der des restlichen Orvolor messen konnte. Vieles davon ging verloren, als Mureiya im Jahr 619 E.Z. von Amrian aus nach Umenach einfiel und das Land im Sturm eroberte. Die kleine Truppe, die Evonya entsandte, um Umenach zu befreien, wurde so vernichtend geschlagen, dass die Königin das Land aufgab. So fiel Umenach unter die Schreckensherrschaft Mureiyas, die bis zum Jahr 637 E.Z. auch den Rest von Orvolor eroberte. Viele Umenacher verließen ihre Heimat zu dieser Zeit, während andere beharrlich Widerstand leisteten.
Ende des Reiches
Als im Jahr 669 E.Z. die Nachricht von Mureiyas Tod nach Orvolor gelangte, erhoben sich das Volk von Umenach gegen die Culmorier. Noch bevor Walgurmach im Süden den Larlun überschritten hatte, war Umenach frei von Mureiyas verbliebenen Anhängern. Doch war das Land so zerrüttet, dass es nicht mehr zur Einheit zurückfand. Auch Walgurmach unternahm keinen Versuch, Umenach zurückzufordern. So blieben von dem einst mächtigen Königreich nur einige kleine Städte und verstreute Dörfer.
Jüngere Geschichte
Im Zweiten Culmorier-Feldzug leisteten die Bewohner von Umenach beharrlich Widerstand gegen die Sieben Herrscher und waren maßgeblich an deren Sturz im Jahr 1361 E.Z. beteiligt, nachdem Arcios aus seinem Schlaf erwacht war und sie ein letztes Mal vereinigt hatte. In den folgenden Jahrhunderten schwand die Bevölkerung von Umenach dahin. Im sechzehnten Jahrhundert des Eisernen Zeitalters wurde Umenach dann zu einem Fürstentum Erbariors, im Jahr 2059 E.Z. schließlich zu einem Teil des Königreiches Lau-Onn.
Einflussbereich
Umenach wurde im Osten und Norden von den Sichelbergen und im Südwesten vom Wolkenmeer begrenzt. Im Nordwesten waren die Grenzen zum benachbarten Althaim fließend.
Bevölkerung
Die Umenacher stammten von den Orvolori ab, die gegen Ende des achten Jahrhunderts des Silbernen Zeitalters aus dem Tal der Emra eingewandert waren. Im Laufe der Zeit wurden sie zu einem eigenständigen Volk mit eigenen Bräuchen, die sich zum Teil sehr stark von denen Orvolors abhoben. Im Eisernen Zeitalter siedelten sich auch Linath in Umenach an.
Gesellschaft
Allgemein
Die Gesellschaft Umenachs war von einem starken Freiheitsdrang geprägt. Dörfer und Städte hatten ihre eigenen Gesetze, Einmischungen von außen wurden nur selten geduldet. Adelige gab es – mit Ausnahme des Königs – keine. Anführer wurden stets vom Volk erwählt und konnten ihre Macht genauso schnell wieder verlieren, wenn sie sich als unwürdig erwiesen.
Gesetzgebung
Die Gesetzgebung Umenachs lag in den Händen der Bürgerrate, die über die einzelnen Städte und Dörfer herrschten. Der König hatte zwar auch die Befugnis, Gesetze zu erlassen, doch mussten diese stets von den Raten angenommen werden.
Bildung
Da lange Zeit Almári über Umenach herrschten, legten die Bewohner des Reiches sehr großen Wert auf Bildung. In jedem noch so kleinen Dorf gab es eine Schule, in der das Volk lesen, schreiben und rechnen lernen konnte. Darüber hinaus gab es in Tin Maran Fachschulen für verschiedene Handwerker und Gelehrte.
Streitkräfte
Königliches Heer
Das königliche Heer von Umenach, das seit der Gründung des Reiches bestand, war dafür zuständig, die Grenzen des Reiches zu schützen und Bedrohungen von außen abzuwehren. Es unterstand dem König.
Bürgerwehren
Die Bürgerwehren bestanden aus Freiwilligen, die im Dienste der Bürgerrate bei Bedarf für Ruhe und Ordnung in einzelnen Siedlungen sorgten.
Glaube und Brauchtum
Die Bewohner von Umenach hingen größtenteils dem Glauben an die Wahren Götter an. Darüber hinaus drehte sich ihr Brauchtum zumeist um das Land, das sie bewohnten, und dessen Eigenheiten. So wurden vielerorts Drachen als Schutzgeister angesehen. Männer und Frauen, die große Taten vollbrachten, wurden oftmals als Heilige verehrt. Vor allem Arcios, der vielerorts als Schwertheiliger bekannt war, wurde besondere Huldigung zuteil.
Anlässe
Geburt
Neugeborene Kinder wurden nach almarischem Brauch einer Gottheit geweiht. Den Namen erhielt ein Kind stets von der Mutter.
Hochzeiten
Hochzeiten wurden meist im Kreise der Angehörigen und des Bürgerrates gefeiert.
Tod
Die Bewohner von Umenach bestatteten ihre Toten für gewöhnlich in der Erde. Bisweilen errichteten sie äußerst prächtige steinerne Grabmäler.
Feiertage
Tag des Schwertheiligen
Der Jahrestag des Tages, an dem Arcios Tranachors Schwert aus dem Fels zog, wurde von den Umenachern alljährlich mit einem großen Fest begangen.
Tag des Lichtes
Der Tag der Sommersonnenwende wurde in Umenach wie auch in den anderen Gegenden, in denen die Wahren Götter verehrt wurden, mit einem Fest zu Ehren Enéras begangen.
Wirtschaft und Handel
Auch zu seiner Blütezeit war Umenach kein sonderlich wohlhabendes Reich. Die meisten Umenacher waren einfache Bauern, Hirten oder Jäger, die ihre Waren auf kleinen Märkten an Einheimische verkauften. In den Sichelbergen um Tin Maran gab es einige Bergwerke, in denen unedle Erze abgebaut wurden. Handel mit anderen Reichen gab es kaum.
Beziehungen
Zwar blieben die Umenacher gerne unter sich, doch waren sie stets auch um den guten Willen ihrer Nachbarn bemüht. Da sie nicht nach Eroberungen strebten, kamen sie mit diesen zumeist recht gut aus.
Erwähnung
- SASII: 98