Guilar

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Guilar


Geschichte

Frühzeit

Im Steinernen Zeitalter gehörte Guilar wie das benachbarte Theladien zu den Landen des Ewigen Winters. Erst zu Beginn des Kupfernen Zeitalters verschlug es die Ranchar aus dem Osten in die dunklen Wälder am Fuße des Höllengebirges. Jedoch hielt es sie nicht lange dort, da das Land bald von allerlei Ungeheuern aus Nuvornor heimgesucht wurde. So war Guilar bis ins Eiserne Zeitalter ein wildes und unbewohntes Land.

Gründung des Königreiches

Als das benachbarte Theladien im Laufe des frühen Eisernen Zeitalter von Ausgestoßenen aus Umenach besiedelt wurde, fanden diese bald auch den Weg nach Guilar. Dort wurde aus ihnen das Volk der Vanrier, das im Laufe des achten Jahrhunderts bei Vanragond sein erstes Königreich gründete. Der Einfluss von Vanragond wuchs langsam, aber stetig, sodass das Königreich sich nach fast einem Jahrhundert über ganz Guilar erstreckte. Auch die Linath, die zu dieser Zeit nach Guilar strömten, unterwarfen sich der Herrschaft des Königs in Vanragond. Während sich die Vanrier in den folgenden Jahrhunderten nach Osten ausbreiteten und dort weitere Königreiche gründeten, blieb die Macht des Königs von Guilar erhalten. Bisweilen mischte er sich in die Angelegenheiten der Stammesfürsten von Theladien ein, hin und wieder hatte er auch mit den Anhängern des Blutschattenkultes zu kämpfen, doch war keine Bedrohung groß genug, um Guilar als Königreich zu schwächen.

Anschluss an Erbarior

Als sich Renipha, die Königin von Erbarior, in einen Krieg der Stammesfürsten einmischte und im Zuge dessen Theladien eroberte, leisteten zahlreiche Stammesfürsten unter Varuvil, der Hohepriesterin des Blutschattenkultes, Widerstand. Auf der Suche nach Verbündeten, mit deren Hilfe sie den Blutschattenkult niederzuwerfen vermochte, verschlug es Renipha im Jahr 1326 E.Z. nach Guilar. Um die Unterstützung des Königreiches zu erwerben, heiratete die verwitwete Königin den König von Guilar. Mit dessen Hilfe und dessen Truppen besiegte sie Varuvil, durch die Heirat wurde Guilar zugleich ein Teil Erbariors. Als der Erzkanzler von Auvagan im Jahr 1332 E.Z. die erbarische Hauptstadt und alle Gebiete südlich des Flusses Amnua eroberte, blieb Guilar neben Theladien als eines von zwei Fürstentümern unter der Herrschaft der Königin.

Unruhen

Nachdem Renipha nur ein Jahr später vom Blutschattenkult ermordet worden war und Reruan, ihr Sohn aus erster Ehe, den Thron bestieg, weigerten sich viele Adelige aus Guilar ihm die Treue zu schwören. Stattdessen setzten sie ihre Hoffnungen in Helvetor, Reniphas Sohn mit dem König von Guilar, wenngleich dieser noch ein kleines Kind war. Zeit seiner Herrschaft musste Reruan gegen den Blutschattenkult und die Adeligen Guilars ankämpfen, doch gelang es ihm mit Helvetors Hilfe schließlich beide zu beschwichtigen. Einigkeit kehrte jedoch erst ein, als Reruan im Jahr 1359 E.Z. fiel und Helvetor zum König gekrönt wurde. Da nun der Sohn des alten Königs auf dem Thron saß, stellte sich Guilar bedingungslos hinter Erbarior und unterstützte dessen König bei der darauffolgenden Rückeroberung der Hauptstadt und der südlichen Teile des Reiches.

Fürstentum Erbariors

Da in den Adern der folgenden Könige von Erbarior auch das Blut der Könige Guilars floss, stand das Fürstentum in den folgenden Jahrhunderten stets treu hinter dem König. Die Fürstenhäuser wechselten im Laufe der Jahre einige Male, doch herrschten die meisten von ihnen umsichtig über Guilar. Zu Kriegen mit benachbarten Reichen kam es nicht, verband die Bewohner des Fürstentums doch Freundschaft mit ihren Verwandten in den Wäldern des Ostens. Auch die Kriege mit dem Knochenvolk und den Aurokanisa betrafen Guilar nur am Rande, wenngleich die Fürsten den Königen von Erbarior stets ihre Truppen zur Verfügung stellten. So geschah es auch im Zweiter Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn. Jedoch verschlechterten sich in diesem Krieg die Beziehungen zwischen dem Fürstenhaus und Regnadon, dem wahnsinnigen König von Erbarior, mehr und mehr, sodass die Bewohner von Guilar das Vertrauen in den König verloren.

Wiedergeburt als Königreich

Als Regnadon von seinem Sohn Recalion gestürzt wurde, trat zwar wieder Frieden ein, doch war die Beziehung zwischen Erbarior und Guilar so stark beschädigt, dass die Fürstin sich trotz Recalions Bemühungen von Erbarior lossagte. Damit wurde Guilar im Jahr 2342 E.Z. wieder ein eigenständiges Königreich und die Fürstin zur Königin. Im Laufe der folgenden Jahre tat sie ihr Bestes, das Vertrauen des Volkes in ihre Entscheidung zu stärken, indem sie das Reich wiederaufbaute und die Handelsbeziehungen zu Vanrania zu stärken. Als der Dritte Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn begann, mischte sich Guilar nicht ein. Wohl aber zogen zahlreiche Söldner aus dem Reich für Erbarior in den Krieg. Im Jahr 2359 E.Z. starb die Königin und überließ die Krone ihrer Tochter Olagira. Diese nahm wieder vermehrt Handelsbeziehungen mit Erbarior auf.

Jüngere Geschichte

Als im Jahr 2363 E.Z. Mursogi nach Guilar einfielen, sandte Olagira ihre Truppen aus, um diesen Herr zu werden. Allerdings zogen die meisten der Eindringlinge sogleich weiter nach Theladien, weshalb sie die Sache größtenteils auf sich beruhen ließ. Sie trug Sorge dafür, dass die Mursogi keinen allzu großen Schaden anrichteten, konnte jedoch nicht verhindern, dass diese immer wieder die westlichen Gebiete des Reiches plünderten. Auch nachdem die Mursogi von Rexian geschlagen worden waren, gab es immer noch kleinere Truppen, die das Grenzland unsicher machten. Im Jahr 2366 E.Z. zog Olagira mit einem großen Gefolge zu einem Friedensfest nach Dewodios, um sicherzustellen, dass auch Guilar Anteil an dem Bündnis hatte, das Raruonor, der Großkönig von Vanrania, mit unzähligen Reichen schließen wollte. Als dessen Sohn Rarinos die Macht ergriff, gelang es Olagira durch die Hilfe Narons und dessen Gefährten aus Dewodios zu entkommen und in ihr Reich zurückzukehren, das sie sogleich zu befestigen begann.


Einflussbereich

Guilar erstreckte sich vom Höllengebirge im Norden bis zur Amnua im Süden. Im Westen wurde es vom Fluss Necon begrenzt, im Osten von der Lavelunva. Im Nordosten, wo das Reich an die Ausläufer der Sturmhöhen grenzte, reichte der Einfluss des Königs bis in die Wildnis.


Bevölkerung

Die Bevölkerung von Guilar bestand zum einen aus den Vanriern, die das Land als erste besiedelt hatten, und im Osten des Reiches besonders zahlreich vertreten waren. Im Süden und im Westen gab es dazu Linath, die beinahe ebenso zahlreich waren. Auch einige wenige Nyktaren aus Lewinien hatten sich in Guilar niedergelassen.


Gesellschaft

Allgemein

Die Gesellschaft Guilars war stark von den Werten und Vorstellungen der Vanrier geprägt, die sich im Laufe der Jahrhunderte jedoch mit denen der Linath vermischt hatten. Der Adel hatte große Macht im Reich, wurde jedoch nicht so sehr verehrt wie etwa im benachbarten Erevena. Neben der Herkunft eines Menschen wurden auch seine Taten bewertet.

Adelige

König

Zu Beginn stand der König oder die Königin an der Spitze der Gesellschaft. Der Rang wurde stets an das älteste Kind weitervererbt. So verhielt es sich auch, als Guilar ein Fürstentum und der Herrscher nur ein Fürst war. Sowohl das gewöhnliche Volk als auch der Adel waren dem Herrscher zur Treue verpflichtet.

Fürsten

Die Fürsten Guilars herrschten nach erbarischem Vorbild über die einzelnen Teile des Reiches und hatten dort weitreichende Befugnisse. Es gab insgesamt drei Fürstentümer, wobei das von Miren Nerat das mächtigste war.

Gesetzgebung

Die Gesetzte Guilars gingen vom König und den Fürsten aus. Während der König im gesamten Reich Recht sprach und stets das letzte Wort hatte, erließen auch die Fürsten Gesetze, die jedoch nur in ihrem Herrschaftsbereich Gültigkeit hatten. Da die Fürstentümer Guilars keine klaren Grenzen hatten, kam es oftmals zu Streitigkeiten, die der König schlichten musste.

Bildung

Wie in Erbarior hatte Bildung auch in Guilar einen hohen Stellenwert. So gab es in den meisten Dörfern Schulen, die der Allgemeinbildung – insbesondere dem Erlernen von Lesen, Schreiben und Rechnen – dienten. Die größeren Städte verfügten darüber hinaus über höhere Schulen, in denen man Redekunst, Wissenschaften und vor allem die Dichtkunst, die im Reich sehr angesehen war, erlernen konnte. In Vanragond gab es zudem eine Schule für Heiler, deren ausgezeichneter Ruf weit über die Grenzen des Reiches bekannt war.

Streitkräfte

Heer von Guilar

Seit seiner Abspaltung von Erbarior unterhielt Guilar ein kleines, stehendes Heer, das für die Sicherheit des Reiches verantwortlich war und dem König beziehungsweise den Fürsten diente.

Ritter der Königin

Die Ritter der Königin waren eine Art Ehrengeleit, das allein der Königin diente. Ihre Angehörigen waren meist die Söhne von Adeligen, die kaum über richtige Kampferfahrung verfügten.

Stadtwachen

Die Stadtwachen von Vanragond, Miren Nerat und Lunagron waren dem Herrscher der jeweiligen Stadt unterstellt und für die Sicherheit innerhalb der Stadtmauern verantwortlich.

Glaube und Brauchtum

Wie die Gesellschaft von Guilar war auch das Brauchtum im Reich eine Mischung aus jenem der Vanrier und jenem der Linath. Die meisten Bewohner des Reiches glaubten an die Sieben Wahren Götter, wobei es insbesondere im Südwesten auch Anhänger der Wiesengötter gab. Im Nordwesten war der Blutschattenkult weit verbreitet.

Verschiedene Bräuche

Anlässe

Geburt

Vielerorts wurden Neugeborene nach dem Brauch der Vanrier einem Baum geweiht.

Tod

Die Bewohner Guilars bestatteten ihre Toten fast ausnahmslos in der Erde.

Feiertage

Vunas Erwachen

Der erste Tag des neuen Jahres wurde in Guilar meist mit dem Setzen einer Pflanze begangen.

Tag des Lichtes

Wie beinahe überall, wo die Sieben Wahren Götter verehrt wurde, fanden auch in Guilar zur Sommersonnenwende prächtige Umzüge zu Ehren Enéras, der Göttin des Lichtes, statt.

Tag der Unabhängigkeit

Am Tag der Unabhängigkeit wurde der Loslösung von Erbarior und der Wiedergeburt Guilars als Königreich gedacht.


Wirtschaft und Handel

Guilar war stark vom Handel mit seinen Nachbarn abhängig. Dabei verließen sich die Bewohner des Reiches sowohl auf die von den Erbaren erbauten Handelsstraßen wie auch auf die Flüsse Amnua und Lavelunva. Im Süden des Reiches gab es ausgedehnte Ackerflächen, der Norden war zum größten Teil bewaldet und von der Jagd abhängig. Bergbau wurde in Guilar nur wenig betrieben.

Beziehungen nach außen

Die Könige und Fürsten Guilars unterhielten stets freundschaftliche Beziehungen zu Vanrania – vor allem zu den Königreichen Erevena und Sirivena. Nach anfänglichen Schwierigkeiten verbesserte sich auch das etwas zwiespältige Verhältnis zu Erbarior.


Erwähnung

  • DEDV: 6, 552
  • DLDD: 6, 26, 34, 46, 48-49, 55, 57, 63-64, 68, 81-82, 92, 107, 113, 121, 123-124, 128, 151-152, 161, 171, 173-175, 178, 183, 190-191, 196, 209, 212, 216, 231, 244, 261, 268, 279, 293, 315, 353, 355, 417, 423
  • DSDV: 312
  • SAS2: 145
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