Übersicht

Narvanros


Geschichte

Frühe Kindheit

Ilaron wurde im Winter des Jahres 2294 E.Z. als Sohn fahrender Händler auf dem Heulenden Pass nach Havalan geboren. Um Ilaron eine angenehme Kindheit zu gewährleisten, ließen sich seine Eltern alsbald in Umar Enor im Haus seiner Großmutter nieder. Da diese mit Heor, dem König von Umar Enor befreundet war, fehlte es dem jungen Ilaron an nichts. Er verbrachte seine Tage zumeist beim Spiel in der Stadt, wo er ein Mädchen namens Mailua kennenlernte.

Flucht in die Wildnis

Ilaron war neun Jahre alt, als Hol die Macht in Umar Enor an sich riss. Infolgedessen wurden seine Eltern getötet, ihm selbst gelang mit Mailua die Flucht. Die folgenden Jahre verbrachten die beiden Kinder in der Wildnis in einem ständigen Kampf ums Überleben. Dort trafen sie irgendwann auf einen alten Mann namens Narvanros, der sich – zunächst nur widerwillig – ihrer annahm. Er lehrte die beiden vielerlei Kampfkünste und gab sein umfassendes Wissen an sie weiter. Während sie nun mit Narvanros durch das Land streiften, wurden Ilaron und Mailua langsam erwachsen. Indessen stellte sich heraus, dass Mailua eine Atianerin war und Menschen vom Fluch des Wier befreien konnte. Während Narvanros nun versuchte Ilaron zu seinem Nachfolger auszubilden, weigerte sich dieser oftmals den Vorstellungen seines Lehrmeisters gerecht zu werden.

Widerstand gegen Hol

Als Narvanros in einem Kampf mit den Soldaten des Königs starb, versank Ilaron in tiefer Trauer. Allzu spät bemerkte er deshalb, dass Mailua ihre Macht missbrauchte, um ein Heer von Wieren gegen Hol aufzustellen. Mit all seiner Überzeugungskraft gelang es Ilaron, Mailua von ihrem Irrweg abzubringen. Stattdessen führten die beiden nun gemeinsam den Widerstand gegen den König an. Aus Freundschaft wurde indessen Liebe, sodass die beiden schließlich ein Paar wurden. Diese Beziehung fand ein plötzliches Ende, als Mailua im Jahr 2319 E.Z. in einem Kampf tödlich verwundet wurde und starb. Blind vor Wut und Trauer drang Ilaron daraufhin allein in den Königspalast ein und stieß Hol aus einem Turm in den Tod. Nun hatte er dadurch zwar Mailuas Tod gerächt, doch wurde seine Trauer nicht gelindert. So legte Ilaron seine Vergangenheit ab und nannte sich fortan Narvanros.

Held der Wildnis

Zufällig lernte Narvanros zur selben Zeit den Almar Laralmar und dessen Schüler Lurano kennen. Da Lurano ebenfalls von Trauer und Schuldgefühlen gequält wurde, fand er in diesem einen Leidensgenossen und freundete sich bald mit ihm an. So begleitete Narvanros die beiden Almári eine Weile und lernte viel von ihnen. In Havalan trennte er sich dann von ihnen, um seiner eigenen Wege zu gehen. In den darauffolgenden Jahren reiste er ziellos durch die Weglose Wildnis und die umliegenden Länder. Wann immer er Menschen in Nöten fand, half er diesen ohne Gegenleistung aus. Er tötete Ungeheuer, vertrieb Räuber, löste Rätsel und tat alles in seiner Macht stehende, um seinen Mitmenschen das Leben zu erleichtern. Dabei arbeitete er jedoch stets allein und verschwand, sobald die Gefahr gebannt war. Obwohl er nicht darauf aus war, erwarb er sich auf diese Weise unzählige Freunde in den Außenlanden und der Gegend um Umar Enor.

Ziehsohn

Im Jahr 2339 E.Z. gelang es Narvanros, Frieden zwischen den Menschen von Havalan und den Wölfen aus Harachs Volk zu schließen. Als er sich daraufhin auf den Weg nach Süden machte, stieß er an der Küste des Inneren Meeres auf eine sterbende Schiffbrüchige, die ihm ein Kind in die Hand drückte und ihm das Versprechen abnahm, er möge sich darum kümmern. Wollte der einzelgängerische Narvanros das Kind zunächst der Tochter eines befreundeten Gastwirtes überlassen, bemerkte er rasch, dass er sich nicht mehr von dem jungen Burschen trennen wollte. So behielt er das Kind bei sich und nannte es Naron.

Reisen mit Naron

Dadurch, dass er nun für den kleinen Naron verantwortlich war, hielt Narvanros sich in den darauffolgenden Jahren zumeist in der Nähe von Städten und Dörfern auf, in denen er Freunde oder Bekannte hatte, in deren Obhut er seinen Ziehsohn zurücklassen konnte, während er seinem gefährlichen Tagwerk nachging. Erst als Naron alt genug war, um auf eigenen Beinen zu gehen, kehrte Narvanros in die Wildnis zurück. Dort ließ er seinem Ziehsohn dieselbe Ausbildung zuteilwerden, die er von seinem Lehrmeister erhalten hatte. Zwar schonte er Naron dabei nicht, doch gab er stets gut darauf acht, diesen nicht allzu sehr zu überfordern.

Rückzug nach Reruwalt

Während Naron heranwuchs, wanderte Narvanros weiterhin ziellos durch die Wildnis und hielt nur inne, um Menschen zu helfen. Seine Reisen führten ihn nach Ekeu im Süden, aber auch nach Erbarior im Norden. Mit großem Missfallen erkannte er bald, dass das Alter ihn langsamer gemacht hatte und er nicht mehr so stark war wie in seiner Jugend. Zugleich begann er sich nach ein wenig Ruhe und Frieden zu sehnen. So nahm er dann im Jahr 2359 E.Z. eine Einladung des Wirtes Nirvon an und ließ sich mit Naron in Reruwalt nieder. Dort verbrachte er fortan die meiste Zeit damit, in alten Büchern zu lesen. Das Haus verließ er nur selten, wohl aber lud er hin und wieder Freunde und Bekannte auf der Durchreise zu sich ein.

Narons Aufbruch

Als Naron im Herbst des Jahres 2364 E.Z. auf Luranos Bitte hin aufbrach, um Rexian, den König von Erbarior, zu begleiten, wollte Narvanros sich den beiden zunächst anschließen. Doch musste er sich auf Narons Rüge hin eingestehen, dass er sich dazu nicht mehr in der Lage fühlte. So überreichte er Naron den Siegelring, den dessen Mutter ihm anvertraut hatte, und ließ seinen Ziehsohn ziehen. Dass Naron die Wirtstochter Nierva darum gebeten hatte, sich ein wenig um ihn zu kümmern, nahm Narvanros ihm zunächst ein wenig übel. Allmählich lernte er die klugen Gespräche, die er mit Nierva führte, jedoch zu schätzen. Zugleich begann er, das Haus wieder ein wenig öfter zu verlassen und Freunde und Bekannte in den benachbarten Dörfern zu besuchen. Auch sandte er Naron Briefe, nachdem ihm dieser Nachrichten aus Xerdon zukommen hatte lassen.


Persönlichkeit

Narvanros war ein strenger und verschlossener Mann, der sich nur selten Gefühlsregungen anmerken ließ. Er ging beständig an seine Grenzen und gab nur ungern zu, wenn etwas seine Möglichkeiten überstieg. Die lange Einsamkeit hatte ihn verbittert werden lassen, durch Narons Gesellschaft war er jedoch ein wenig zugänglicher geworden. Trotz seines oftmals mürrischen Auftretens war Narvanros sehr hilfsbereit, sah er es doch seinen Daseinszweck an, seinen Mitmenschen bei ihren Schwierigkeiten zu helfen. Zugleich hielt er sich jedoch, so oft er konnte, von Menschenansammlungen fern, da er starke Berührungsängste hatte und es nicht mochte, wenn ihm jemand zu nahe kam.


Erscheinung

Narvanros war ein schlanker, recht großer Mann. Sein strähniges, weißes Haar trug er nie länger als schulterlang. Durch seinen Bart wirkte er zumeist sehr grimmig, zumal er nur selten lächelte. Seine Augen hatten die Farbe von Bernstein. Narvanros trug zumeist sehr einfache Kleidung, die in unauffälligen Farben gehalten war. Nutzen ging für ihn über Aussehen. Neben einem Stock trug er meist einen oder zwei Dolche bei sich.


Besondere Fähigkeiten

Narvanros war im Umgang mit den meisten Waffen geschult, verließ sich im Kampf jedoch vor allem auf Schwert und Bogen. Zudem war er ein Meister der waffenlosen Kampfkunst des Khora’saa. Neben seinen beeindruckenden Fähigkeiten im Kampf zeichnete sich Narvanros auch durch sein Wissen aus. Seit seiner Jugend beherrschte er neben der Sprache der Händler auch die enorische und die der Gelehrten. Im Alter eignete er sich auch das Grünmärkische und das Erbarische an, um Bücher in jenen Sprachen lesen zu können. Darüber hinaus verstand er sich auf zahlreiche Heilkräuter und besaß umfassendes Wissen über Tiere und Pflanzen, sowie Geschichte.


Erwähnung

  • DWS: 28, 31, 33-34, 36, 40, 44-47, 50-52, 54-57, 63, 74, 81, 104, 109, 178, 237, 247, 326, 425, 433
  • DEDV: 45, 184, 197, 233, 328, 491, 517, 549
  • DLDD: 143, 145, 182, 358, 456
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