Übersicht

Knochenvolk

Geschichte

Erstes Auftauchen

Das Knochenvolk war ein geheimnisvoller Menschenschlag, der zum ersten Mal um das Jahr 1400 E.Z. in den Gegenden am Oberlauf des Flusses Olirin auftauchte. Dort blieb es lange unter sich – von gelegentlichen Raubzügen in das benachbarte Pategra abgesehen. Gelegentlich versuchte es auch nach Vanrania einzudringen, doch gab es diese Bemühungen spätestens mit der Machtergreifung Silvenas auf.

Eroberung Lirasurs

Nachdem das Knochenvolk lange Zeit nur in Pategra geplündert hatte und hin und wieder über die Amnua nach Litoron eingedrungen war, wandte es sich im Jahr 1621 E.Z. zum ersten Mal gegen Erbarior. In Lirasur plündete es weite Landstriche, ehe es von Feveréa, der Königin von Erbarior, zurückgeschlagen wurde. Von dieser Niederlage angestachelt, fiel das Knochenvolk der Königin in den Rücken und eroberte das gesamte Fürstentum. Zwar gelang es Meránea innerhalb der nächsten sechzehn Jahre die Hälfte von Lirasur zurückzuerobern, doch blieb der gesamte Osten des Fürstentums in der Gewalt des Knochenvolkes.

Bündnis mit den Nyktaren

Von den beharrlichen Kämpfen ermüdet, schloss Meránea einen brüchigen Frieden mit dem Knochenvolk. Auch Meráneas Enkel Meroriel und Meranil kämpften gegen das Knochenvolk. Allerdings wechselte letzterer, der sich um den Falkenthron betrogen fühlte, schließlich die Seiten. Meranil sorgte dafür, dass sich das Knochenvolk mit den Nyktaren verbündete. Gemeinsam mit diesen eroberte er große Teile des östlichen Erbarior. Meranil konnte jedoch nicht verhindern, dass das Bündnis auseinanderbrach. Diese Uneinigkeit nutzte sein Großneffe Menvalon aus, um das Knochenvolk im Jahr 1726 E.Z. hinter die Amnua zurückzutreiben.

Zweiter Einfall nach Erbarior

Ein halbes Jahrhundert lang hielt sich das Knochenvolk daraufhin von Erbarior fern, während es weiterhin in Pategra sein Unwesen trieb. Im Jahr 1775 E.Z. fiel es dann erneut nach Lirasur ein, wo es die erbarische Königin Feveréa die Zweite tötete, jedoch nur wenige Wochen darauf von deren Sohn Xeronor vernichtend geschlagen wurde. Damit war der Eroberungswille des Knochenvolkes einstweilen gebrochen und es kehrte nach Sh’all Dazz’ar zurück.

Xeruans Feldzug

In Sh’all Dazz’ar verhielt sich das Knochenvolk in den darauffolgenden Jahrhunderten verhältnismäßig ruhig. Auch die Raubzüge nach Pategra wurden seltener. Im Jahr 2247 E.Z. versuchte der erbarische König Xeruan der Dritte vergeblich Sh’all Dazz’ar zu erobern und das Volk zu unterwerfen, starb jedoch dabei. Nachdem Xeruans Sohn Xerator dasselbe Schicksal ereilt hatte, zog sich dessen Bruder Renaon hinter die Amnua zurück und befestigte die Ufer. Das Knochenvolk nahm die Verfolgung nicht auf.

Jüngere Geschichte

Im Jahr 2365 E.Z. verließ das Knochenvolk zum ersten Mal seit vielen Jahrhunderten in größerer Zahl seine angestammten Lande, um erneut in Pategra zu wüten. Schließlich wandte es sich gegen das Königreich Demenia, das zu Vanrania gehörte. Dort zog es plündernd und mordend umher, während Rarinos, der Sohn des Großkönigs, vergeblich versuchte, es mit seinen Zährenschilden zurückzuschlagen.


Erscheinung

Aussehen

Die Angehörigen des Knochenvolkes waren eher kleine, untersetzte Menschen. Die meisten von ihnen waren sehr blass und hatten grobe Gesichter. Ihr Haar war für gewöhnlich von einem dunklen Schwarz, ihre Augen waren rötlich braun.

Kleidung

Das Knochenvolk wurde nach seiner bevorzugten Kleidung benannt. Neben Tierhäuten trugen die Angehörigen des Volkes nämlich sehr oft die Knochen von Tieren aber auch Menschen am Körper. Diese dienten sowohl als Schmuck wie auch als Rüstung.


Gesellschaft

Allgemein

Die Gesellschaft des Knochenvolkes war stark vom Recht des Stärkeren geprägt. Gesetze, die das Zusammenleben regelten, gab es nur wenige. Raub, Mord und Vergewaltigung standen an der Tagesordnung.

Umgangsformen

Die Angehörigen des Knochenvolkes pflegten einen rauen Umgangston. Freundlichkeit wurde als Schwäche empfunden.

Bildung

Bildung hatte beim Knochenvolk keinen Stellenwert. Zwar verwendete das Volk bisweilen die Schrift der Mursogi, doch konnten nur wenige seiner Angehörigen lesen oder schreiben.

Essgewohnheiten

Das Knochenvolk ernährte sich größtenteils von Fleisch. Neben verschiedenen Nutz- und Wildtieren wurden hin und wieder auch Menschen gegessen.

Glaube und Brauchtum

Das Knochenvolk diente seltsamen Göttern, die jenen des Blutschattenkultes ähnelten. Tier- und Menschenopfer waren wichtige Bestandteile seines Brauchtums.


Wirtschaft und Handel

Das Knochenvolk betrieb keinerlei Handel mit anderen Völkern. Vielmehr lebte es von dem wenigen, was sein Heimatland hergab. Was es dort nicht gab, wurde aus anderen Ländern geraubt.


Kunst

Wie die Kleidung beruhte auch die Kunst des Knochenvolkes auf Knochen. So schnitzten dessen Angehörige Schmuck und kleine Standbilder aus den Knochen von Tieren oder Menschen. Zudem übten sich viele Angehörige des Volkes in seltsamen Wandmalereien, die zumeist Verbindungen mit dem Glauben aufwiesen.


Erwähnung

  • DLDD: 99, 151, 207, 241, 256-260, 269, 271, 327, 351-352
Inhalt