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Larlun


Allgemein

Der Fluss Larlun entsprang als schmaler Bach am nordöstlichen Rand des Tales von Camacala aus einer Felsspalte im Mondgebirge. Um seinen Ursprung herum wurde das Haus der Tausend Quellen errichtet, sodass der Bach sowohl durch den Palast des Königs von Orvolor als auch durch die umliegenden Gärten verlief. Jenseits des Palastes stürzte der Larlun als Wasserfall einen hundert Fuß hohen Abhang hinab ins Tal, wo er an der Stadtmauer von Trinatia entlang nach Osten floss. In Camacala nahm er zahlreiche kleinere Bäche und Quellen aus dem Umland auf, sodass er bereits am Rand des Talkessels zu einem ansehnlichen Fluss angewachsen war. Von dort aus strömte er ins Tiefland von Orvolor hinab, wo er durch Zuflüsse aus dem Osten noch mehr Wasser aufnahm. Am Westrand des Waldes der Verfluchten entlang verlief er in ausladenden Biegungen nach Süden. Vorbei an Tolrach und Reruwalt durchfloss er schließlich die Wälder östlich von Ekeu, wo er zu einem tiefen, ruhigen Strom wurde, der sich in einer weitläufigen Mündung in die Nebelbucht und das Innere Meer ergoss.


Geschichte

Frühzeit

Der Larlun entstand zu Beginn des Steinernen Zeitalters, nachdem Tedéra aus dem Diesseits entrückt worden war. Schon damals teilte er der Südwesten Losias in zwei Teile. Als die Halernier sich im Laufe der Jahrhunderte an der Westküste des nördlichen Festlandes niederließen, bildete der Fluss die Ostgrenze der von ihnen besiedelten Länder, hatten sich doch jenseits davon bereits die Ranchar niedergelassen. Erst im Kupfernen Zeitalter überschritten die ersten Menschen den Larlun, als Ausgestoßene aus Kire sich in Styronna niederließen.

Grenze Orvolors

Lange Zeit blieb Styronna das einzige von Menschen bewohnte Land am Ostufer des Larlun und auch die Almári erkannten ihn als Grenze an, als Alvando das Reich Orvolor gründete. Er ließ sich an der Quelle des Flusses nieder und gründete die Stadt Trinatia, um von dort aus über die Länder im Süden zu wachen. Zu Beginn des Eisernen Zeitalters wurde dann sogar vertraglich festgelegt, dass die Länder östlich des Larlun – mit Ausnahme von Styronna, das zu Orvolor gehörte – weiterhin im Besitz der Ranchar bleiben sollten. Als diese jedoch nach und nach verschwanden, siedelten sich – dem Gebot zum Trotz – immer mehr Menschen zu beiden Seiten des Flusses an.

Orvolors Niedergang

Nachdem Mureiya große Teile von Orvolor im Ersten Culmorier-Feldzug im Jahr 637 E.Z. erobert hatte, wurden ihre Anhänger immer wieder zurückgeschlagen, wenn sie versuchten, den Larlun zu überqueren. So kam es, dass Styronna dank des Flusses nicht unter die Herrschaft der Culmorier fiel. Im Jahr 672 E.Z. überschritt dann Walgurmach den Larlun, um ganz Orvolor von deren Einfluss zu befreien. Wiewohl Orvolor in der Folge eine weitere Blütezeit erlebte, brach das Reich im zehnten Jahrhundert des Eisernen Zeitalter durch Bürgerkriege und Seuchen geschwächt auseinander, woraufhin viele seiner Einwohner nach Osten über den Fluss auswanderten.

Jüngere Geschichte

Im Laufe der darauffolgenden Jahrhunderte verwilderte das Land westlich des Larlun mehr und mehr. Untiere aus dem Norden ließen sich dort nieder, sodass das Land zwischen Emra und Larlun bald weithingehend gemieden wurde. Erneut wurde der Larlun also zu einem Grenzfluss – nur, dass die Menschen dieses Mal östlich davon lebten. Im vierundzwanzigsten Jahrhundert des Eisernen Zeitalters gab es nur mehr wenige Siedlungen am Fluss. Die meisten lagen in der Nähe von Reruwalt oder westlich von Umar Enor.


Brücken und Furten

Das Stadttor von Trinatia war nur über eine prächtige, steinerne Brücke über den Larlun zu erreichen. Am Rande des Waldes der Verfluchten gab es einige Furten, aber auch südlich der Silberberge war der Fluss an mancher Stelle seicht genug, um durchwatet zu werden. Die wichtigste dieser Furten lag in den Tolracher Auen, wo die alte Handelsstraße aus Trinatia auf die Straße traf, die Umar Enor mit Erbarior und Havalan verband. Unterhalb von Reruwalt war der Larlun so breit und tief, dass er nur noch mit Booten überquert werden konnte.


Tiere und Pflanzen

Der Oberlauf des Larlun war für seinen Fischreichtum bekannt. Das Wasser war sehr klar und sauber, aber oft von Nebelschleiern umhangen, die dem Fluss seinen Namen verliehen hatten. An den zahlreichen Altarmen des Larlun gab es fruchtbare Auwälder – wie etwa die Tolracher Auen zwischen Tolrach und Reruwalt, die reich an Kräutern waren. Schwarzeschen und Erlen säumten den Flusslauf im Norden, wichen gegen Süden hin jedoch anderen Bäumen und weitläufigen Schilfwäldern. Überall bevölkerten Vögel die Ufer des Larlun, insbesondere an seiner Mündung. Dort waren neben Fischen von gewaltiger Größe auch Kieswürmer zu finden.


Erwähnung

  • DWS: 2, 42-43, 59, 61, 65-66, 69-72, 113, 140, 184
  • DEDV: 353
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