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Gurvon


Geschichte

Junge Jahre

Gurvon wurde im Herbst des Jahres 2336 E.Z. als Sohn des wohlhabenden Händlers Moltan und dessen Gattin Nadani in Reruwalt geboren. Im Haus seiner Eltern fehlte es ihm an nichts. Während seine Mutter ihn jedoch ohne Unterlass verwöhnte, versuchte sein Vater ihn bereits von frühester Kindheit an zu einem würdigen Nachfolger zu erziehen und war dementsprechend enttäuscht, als Gurvon erst verhältnismäßig spät zu sprechen begann. Auch was das Lesen und Schreiben betraf sowie das für einen Händler unerlässliche Rechnen, zeigte Gurvon sich alles andere als strebsam. Statt seine Zeit mit Lernen zu verbringen, wie sein Vater es von ihm verlangte, schlich er sich oft heimlich aus dem Haus, um mit Gleichaltrigen zu spielen und Reruwalt unsicher zu machen. Schon in jungen Jahren erwies er sich dabei als großspuriger Lügner, wenn es darum ging, seinen Vater mit Ausreden zu beschwichtigen.

Treffen mit Naron

Im Jahr 2353 E.Z. lernte der jugendliche Gurvon den drei Jahre jüngeren Naron kennen. Er freundete sich bald mit dem ruhigen Außenseiter an, der Reruwalt alle paar Monate besuchte und stets unglaubliche Geschichten mit sich brachte. Gurvon beneidete Naron um dessen Freiheit und all die Geschehnisse, die dieser miterleben durfte, sah er doch nur die aufregenden Seiten an dessen Leben. Er selbst fühlte sich indessen mehr und mehr in Reruwalt bei seinem Vater eingesperrt und tat bald nur mehr ungern, was dieser von ihm verlangte. Immer wieder begann Gurvon deshalb davon zu sprechen, loszuziehen, um fremde Orte zu bereisen. Allerdings fehlte es ihm an dem Mut, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, war er doch nicht bereit, die Annehmlichkeiten des Stadtlebens hinter sich zu lassen. Zu dieser Zeit entdeckte Gurvon das Angeln für sich – eine Tätigkeit, bei der ihm viel Zeit zum Nachdenken und Träumen blieb. Während er oft stundenlang am Larlun saß, malte er sich die wildesten Geschichten aus, die er allen erzählte, die ihm zuhören wollten. Am liebsten sprach er mit Fremden in einem der Gasthäuser, die er bereits zu dieser Zeit gerne mit seinen Freunden besuchte.

Geburt der Schwester

Die Geburt seiner Schwester Gillua im Jahr 2354 E.Z. erleichterte Gurvon das Leben ungemein. Nicht länger versuchte sein Vater ihn zum Nachfolger zu erziehen, was Gurvon mehr Zeit gab, sich seinen eigenen Vorlieben zu widmen. Er dachte sich vielerlei haarsträubende Geschichten aus – immer öfter auch über Mädchen, in die er sich verliebt hatte. Zwar fand er selten den Mut, eines von ihnen anzusprechen, doch träumte er allzu gerne beim Angeln davon, was hätte geschehen können. Wann immer Naron in Reruwalt war, versuchte er sich heimlich einige von dessen Fähigkeiten anzueignen, was er jedoch meist schnell aufgab. Bisweilen streiften die beiden nun auch gemeinsam mit einigen anderen durch die nahen Wälder. Als Naron sich im Jahr 2359 E.Z. mit seinem Ziehvater in Reruwalt niederließ, entstand sogar so etwas wie Freundschaft zwischen Gurvon und ihm.

Stadtbekannter Aufschneider

Über die Jahre verflog Gurvons Lust, in die Ferne zu ziehen. Bald war er indes in Reruwalt und sogar im Umland als Aufschneider und Faulpelz sondergleichen bekannt. Die meiste Zeit verbrachte er in Wirtshäusern oder am Fluss. Einer geregelten Arbeit ging er nicht nach, außer, dass er den Händlern am Marktplatz gelegentlich seinen Fang anbot. Er lebte in den Tag hinein und sah keinen Grund, irgendetwas daran zu ändern. Als Naron ihm im Jahr 2364 E.Z. anbot, ihn auf eine Reise nach Norden mitzunehmen, lehnte Gurvon freilich ab.


Persönlichkeit

Gurvon war ein unverbesserlicher Angeber. Er brüstete sich fortwährend mit Taten, die er nie begangen hatte, war eigentlich jedoch ein ziemlicher Feigling. Von Arbeit – welcher Art auch immer – hielt er wenig, von Freiheit allzu viel. Er liebte das unbeschwerte Leben und kümmerte sich wenig um die Schwierigkeiten anderer. Er war alles andere als hilfsbereit und handelte meist eigennützig. Oft blieb er bis nach Mitternacht im Wirtshaus, wo er allzu sehr dem Bier zusprach. Im Grunde seines Herzens war Gurvon dennoch ein guter Mensch, der häufig mit seinem schlechten Gewissen zu kämpfen hatte.


Erscheinung

Gurvon war recht groß und sehr beleibt. Er hatte fettiges, rötlich braunes Haar und die dunklen Augen seines Vaters. Meist trug er viel zu saubere Kleidung, sodass ihm sofort anzusehen war, dass er wenig von körperlicher Arbeit hielt.


Besondere Fähigkeiten

Es gab wenig, worin Gurvon wirklich gut war. Er war ein begabter Angler, wenn auch bei weitem nicht so gut, wie er zu behaupten pflegte. Seine größte Stärke war seine unbändige Vorstellungskraft, die ihn dazu trieb, sich immer unglaublichere Geschichten auszudenken.


Erwähnung

  • DWS: 12-18, 21, 29, 32, 34-35, 37, 45, 58-59, 69, 101, 109, 205, 227, 258, 375, 419
  • DEDV: 213-214
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