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Übersicht

Amnua


Allgemein

Der südliche Teil der Amnua entsprang als Wasserfall aus einem See bei Finiors Tor, von wo aus er durch ein tiefes Tal nach Süden floss. Bereits bei seinem Ursprung war der Fluss sehr breit. Zwischen den Ödlanden Luvatarias und der Wildnis im Nordwesten Theladiens hindurch strömte die Amnua ins Tiefland von Erbarior hinaus, an dessen Grenze sie den Gralos aufnahm. Schon dort war sie breit und tief genug, dass Schiffe auf ihr fahren konnten. Auf ihrem Weg nach Osten nahm sie den Bresill, den Sarelun, die Lavelunva, den Leralun, den Diflun und viele kleinere Flüsse auf, ehe sie sich – mehrere Meilen breit – bei Eldalon in einer gewaltigen, von Sümpfen durchdrungenen Mündung mit dem Inneren Meer vereinigte.


Geschichte

Entstehung

Der Südlauf der Amnua wurde im Kupfernen Zeitalter von Drachen erschaffen, nachdem Kuranyokoro, eine Tochter des Drachenkönigs Fenisafyronuri, eine gewaltige Schneise in die Wälder der Ranchar geschlagen und damit eine Verbindung zum Inneren Meer geschaffen hatte. Da dem Drachenkönig diese Schneise missfiel, hob er mithilfe seiner Untertanen einen tiefen Graben aus, den er mit Wasser füllte. Dadurch entstand der gewaltige Fluss, der später Amnua genannt wurde. Die Drachen nutzten diesen Weg in den darauffolgenden Jahrhunderten, um an die Ufer des Inneren Meeres zu gelangen.

Grenzfluss

Die Ranchar, die in den Wäldern zu beiden Seiten der Amnua lebten, mieden die Nähe des Flusses, da sie sowohl das Wasser als auch die Drachen fürchteten. Wohl aber schlugen sie noch im Kupfernen Zeitalter durch ihre Handwerkskunst zahlreiche Brücken über den breiten Strom, um die beiden Hälften ihres Reiches wieder miteinander zu vereinen. Als die ersten Menschen sich im Laufe des Silbernen Zeitalters in Umenach niederließen, wagten sie es nicht, den Fluss zu überschreiten und sahen ihn als Grenze an. Zwar gab es an der Mündung des Gralos ein paar kleine Fischerdörfer, doch wagten sich nur die Mutigsten auf den Fluss hinaus – zu groß war die Furcht, von der starken Strömung abgetrieben zu werden und im unheimlichen Reich der Ranchar zu stranden. Dies blieb auch am Anfang des Eisernen Zeitalters so.

Besiedelung beider Ufer

Als der Große Waldbrand im Jahr 627 E.Z. die Wälder südlich der Amnua zu Asche werden ließ, blieben die Lande jenseits des Flusses vom Feuer verschont. Da die Ranchar jedoch nach Osten geflohen waren, überquerten bald die ersten Menschen aus Umenach den Fluss und ließen sich in Theladien nieder. Von dort aus breiteten sie sich den Fluss entlang nach Osten aus, wo sie zunächst Guilar und schließlich die Wälder Vanranias besiedelten. Auch südlich des Flusses ließen sich Menschen nieder, sodass bald die ersten Hafenstädte an der Amnua entstanden. Als Auvagan gegründet wurde, nutzten die Bewohner der Stadt den Fluss, um mit den kleinen Königreichen im Norden, Osten und Westen zu handeln. Auch nachdem Erbarior die Vormachtstellung in der Gegend übernommen hatte, galt der Fluss als wichtiger Handelsweg. Nachdem die Erbaren Theladien und Guilar erobert hatten, waren sie die ersten Menschen, deren Reich sich über beide Flussufer erstreckte.

Jüngere Geschichte

Im vierundzwanzigsten Jahrhundert des Eisernen Zeitalters bildete die Amnua die Grenze zwischen Erbarior und Guilar, beziehungsweise zwischen Erbarior und Vanrania. Von seiner Mündung bis zum Gralos wurde der Fluss viel befahren. Die Erbaren unterhielten in Lirasur sogar eine kleine Flotte, um die Handelswege sicher zu halten. Als Theladien dann im Jahr 2364 E.Z. von Mursogi überrannt wurde, wagten diese es nicht, den Fluss zu überschreiten.


Brücken und Furten

Da die Amnua bereits an ihrem Oberlauf sehr breit und tief war, gab es nirgendwo Furten, an denen sie durchschritten werden konnte. Von den Brücken, die die Ranchar einst geschlagen hatten, war nur noch jene an der Grenze von Erbarior zu Vanrania geblieben. Anderswo konnte der Fluss nur mit einem Boot oder Schiff überquert werden.


Tiere und Pflanzen

Der Oberlauf der Amnua wurde von dichten Nadel- und Mischwäldern gesäumt, die nach Süden und Osten hin lichten Auwäldern wichen. Während das Nordufer bis zur Mündung des Leralun beinahe durchgehend bewaldet war, erstreckten sich am Südufer größtenteils weite Wiesen. Zu beiden Seiten des Flusses gab es Altarme und Sümpfe, die voller verschiedenartiger Gräser und Kräuter waren. Jenseits des Leralun wichen die Wälder mehr und mehr breiten Schilfgürteln, die auch die Mündung beherrschten. Die Amnua war vor allem an ihrem Oberlauf und ihrem Unterlauf sehr fischreich. Auch Muscheln und Krebse nannten das Gewässer ihre Heimat. Am Ufer Wulmanurs und auf den unzähligen Inseln der Mündung nisteten verschiedene Vogelarten.


Erwähnung

  • DEDV: 2, 54, 157, 338-340, 342-343, 346, 348, 350, 352, 460, 575
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