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Wald der Verfluchten

auch bekannt als: Wald des Weißen Schattens


Allgemein

Der Wald der Verfluchten war ein weitläufiges Waldgebiet südlich des Mondgebirges. Er erstreckte sich von den Bergen im Norden bis zur Ebene von Styronna im Süden. Im Westen wurde er vom Fluss Larlun begrenzt, im Osten vom Suram. Obwohl der Wald aufgrund der bösartigen Geister, die zwischen den Bäumen umherirrten, weit und breit verrufen war, verlief eine der Haupthandelsstraßen zwischen Umar Enor und Erbarior durch ihn.

Geschichte

Frühzeit

Das Gebiet des späteren Waldes der Verfluchten war bereits im Steinernen Zeitalter bewaldet. Allerlei Tiere durchstreiften damals die wilden, menschenleeren Gefilde. Im Laufe des Kupfernen Zeitalters breiteten sich die Ranchar von Osten her über den Wald aus. An seiner südlichen und westlichen Grenze ließen sich indessen Menschen in Styronna und Orvolor nieder. Diese Verhältnisse fanden die Almári vor, als sie nach Orvolor kamen. Manch einer von diesen betrat den Wald, um mit den Ranchar zu handeln. Gewöhnliche Menschen hielten sich zu dieser Zeit größtenteils daraus fern. Gegen Ende des Silbernen Zeitalters drangen dann Mursogi und andere Diener des Herrn der Finsternis ins Reich der Ranchar ein und durchstreiften auch die Wälder südlich des Mondgebirges. Dorthin floh Alurion, nachdem Govania gefallen war, und dort blieb er fortan als Weißer Schatten.

Wald des Weißen Schattens

Zu Beginn des Eisernen Zeitalters zogen sich die Ranchar, die auch nach dem Fall des Umcalorion über den Wald herrschten, nach Norden zurück. Zugleich ließen sich dort immer mehr Menschen nieder. So entstanden im Westen des Waldes zu dieser Zeit auch die ersten, von Orvolor abhängigen Holzfällersiedlungen. Da die Menschen immer wieder Alurions leuchtende Gestalt zwischen den Bäumen umgehen sahen, nannten sie den Wald bald den Wald des Weißen Schattens. Vom Ufer des Larlun aus breiteten sich die Siedler immer weiter nach Osten und Norden aus, rodeten Bäume, um Dörfer anzulegen und verbanden diese mit Straßen.

Teil von Orvolor

Larayos, der sechzehnte König von Orvolor, ließ bei der Heilquelle von Elácala ein Heiligtum erbauen, das viele Menschen von nah und fern anzog. Seine Nachfolgerin Huonume erklärte dann den ganzen Wald zu einem Teil ihres Reiches. Anders als in den übrigen Ländereien Orvolors gab es dort jedoch keinen Fürsten, der über das Gebiet geherrscht hätte. So blieben die verstreuten Siedlungen einigermaßen unabhängig vom Rest des Reiches. Etwa zur selben Zeit wurde auch die Stadt Gyria an einer Straße nach Elácala gegründet. Huonumes Nachfolgerin Evonya ließ dann den Weg, der aus Styronna durch den Wald zum Pass von Ertanien hinaufführte, zu einer breiten Handelsstraße ausbauen.

Fluch von Gyria

Der Erste Culmorier-Feldzug ging beinahe spurlos an den Siedlungen im Wald vorüber, sahen die Culmorier es doch als Verschwendung an, diese zu erobern. Wohl aber besuchten sie den Wald gelegentlich, bedienten sie sich doch des Giftes, das sie aus dem Yk-zŷroc gewannen. Nachdem Walgurmach die Culmorier besiegt und sich zum König von Orvolor gekrönt hatte, kam ein Fremder nach Gyria und verdarb dessen zuvor friedliebende Bewohner. Von Gyria aus breitete sich die Verderbnis über den ganzen Wald aus, sodass die Menschen, die dort lebten, sich bald auf Wegelagerei, Räuberei und Mord verlegten. Im Jahr 706 E.Z. töteten die Gyrianer ihren Dorfältesten, der im Sterben den Fluch aussprach, dass niemand in diesem Wald Frieden finden solle, ehe nicht ein jeder der ihren seine Sünden bereut hätte. Dieser trat in Erfüllung, als Walgurmach schließlich gegen die Gyrianer zu Felde zog, sie alle töten ließ und Gyria dem Erdboden gleichmachte, sodass jeder, der im Wald starb, fortan als körperlose Seele an diesen gebunden war.

Unter dem Fluch

Alsbald flohen alle lebendigen Menschen und die meisten Tiere aus dem Wald. Wer konnte, vermied es, ihn zu betreten, sodass auch die Handelsstraße zum Pass von Ertanien kaum noch benutzt wurde. Dies änderte sich erst, als Walgurmachs Sohn Ardunamach die Almári um Hilfe bat, die daraufhin gesegnete Bannsteine entlang der Straße aufstellten. Dadurch war die Straße fortan frei vom Einfluss der Geister. Der Rest des Waldes jedoch blieb ein Ort des Unheils. Auch als Orvolor zerbrach und von seinen Nachfolgerstaaten nur noch Styronna übrig war, wurde der Wald gemieden, der nun weithin nur noch Wald der Verfluchten genannt wurde. Über die Jahrhunderte entstanden jedoch zahlreiche Sagen über unermessliche Reichtümer, die in Gyria oder einer der anderen verfallenen Siedlungen zu holen wären. So kam es, dass immer wieder wagemutige Schatzsucher den Wald betraten und dort ein grauenhaftes Ende fanden. Der Weiße Schatten tat indessen sein Bestes, Menschen, die sich im Wald verirrten, zu retten.

Rexians Entführung

Als Naron im Jahr 2364 E.Z. mit Rexian nach Erbarior reiste, durchquerte er mit diesem den Wald der Verfluchten. Zwei Mal sah er sich dabei gezwungen, die sichere Straße zu verlassen. Beide Male beschützte der Weiße Schatten ihn vor den Geister der Gyrianer. Schließlich brachte der Hüter des Waldes die beiden Männer zu Erpantius, der im Norden des Waldes lebte. Während Naron und Rexian in der Höhle des Weisen verweilten, durchkämmten Mursogi auf der Suche nach ihnen den Wald. Zugleich ließ Omrunas seine Streitmacht entlang der Straße zum Pass von Ertanien aufmarschieren. Tatsächlich spürten Omrunas und die Mursogi Rexian auf, entführten ihn und setzten ihn in einem Lager in der Schlacht von Grurŷnot gefangen. Naron und der Weiße Schatten verfolgten die Entführer quer durch den Wald. Im Zuge dieser Jagd schloss sich Pairot, der sich im Wald verirrt hatte, den beiden an. Gemeinsam gelang es den dreien Rexian zu befreien und das Lager in der Schlacht zu zerstören. Von dort aus schlugen sie sich nach Erbarior durch, wo sie den Wald hinter sich ließen.

Schlacht am Pass von Ertanien

Im Frühling des Jahres 2365 E.Z. kam es am Pass von Ertanien zur Schlacht zwischen den Mursogi und dem erbarischen Heer unter Fürst Solmut. Die Mursogi wurden dabei vernichtend geschlagen. Viele von ihnen flohen daraufhin in den Wald, wo sie durch die Gyrianer alsbald einen grausamen Tod fanden.


Tiere und Pflanzen

Im Süden des Waldes der Verfluchten waren vor allem Laubbäume wie Buchen, Eichen, Birken und Eschen zu finden, die nach Norden hin zunehmend Nadelbäumen – zumeist Föhren oder Fichten – wichen. Zudem gab es sehr viele Zährenholzbäume, die über den Gebeinen der Opfer der Gyrianer gewachsen waren. Das Unterholz des Waldes war oftmals sehr dicht und beinahe undurchdringlich. Während allerlei Kräuter und manche Pilzarten sich gegen den Fluch behaupteten, gab es im Wald kaum Beeren oder andere Früchte. Zudem hielten nur wenige Tiere der Gegenwart der Geister stand. Diese waren meist schrecklich entstellt und bösartig.


Erwähnung

  • DWS: 2, 53, 75-76, 86-87, 142, 144, 146-148, 155, 157, 162, 164, 166, 193, 196-198, 222, 238, 245-246, 258, 270, 292, 311, 316, 370, 384, 391, 423
  • DEDV: 61, 68-69, 203, 329, 367, 421, 493, 516
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